Kinderschutz wirksamer gestalten
Landkreis Görlitz, 25. Juni 2013. Familienhebammen - Bundeskinderschutzgesetz - praktischer Kinderschutz - Frühe Hilfen und deren Netzwerke und anders mehr waren die Themen bei einem Treffen von rund hundert Fachkräften des Landkreises Görlitz im Schlesischen Museum zu Görlitz am 19. Juni. Die Fachtagung war eingebettet in die 20. Sächsische Gesundheitswoche "Gesund aufwachsen - Impulse für eine gelingende Kooperation zwischen Gesundheits- und Jugendhilfe" und wurde vom Sozialen Frühwarnsystem - Netzwerke Frühe Hilfen - gemeinsam mit dem Gesundheits- und Jugendamt initiiert und organisiert. Ergebnis: Eine noch engere Zusammenarbeit wird angestrebt.
Kindswohlgefährdungen nehmen drastisch zu
Fachkräfte für den Kinderschutz wollen künftig enger zusammenarbeiten
„Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen- Kinderschutz als Gesamtverantwortung aller Professionen“
Was machen Familienhebammen? Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Bundeskinderschutzgesetz? Wie wird Kinderschutz ganz praktisch umgesetzt? Was sind Frühe Hilfen? Was sind Netzwerke Frühe Hilfen? Wo kann die Rechtsmedizin unterstützen?
Zu diesem Thema trafen sich am 19. Juni rund 100 Fachkräfte des Landkreises im Schlesischen Museum zu Görlitz im Rahmen der 20. Sächsische Gesundheitswoche "Gesund aufwachsen – Impulse für eine gelingende Kooperation zwischen Gesundheits- und Jugendhilfe. Diese Fachtagung wurde vom Sozialen Frühwarnsystem - Netzwerke Frühe Hilfen - in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheits- und Jugendamt initiiert und organisiert. Am Ende des Treffens waren sich alle Fachkräfte einig, dass sie zukünftig noch enger zusammen arbeiten wollen.
Aus dem Bundeskinderschutzgesetzes (BuKiSchG) und der damit verbundenen "Bundesinitiative Frühe Hilfen 2012 - 2015“ leitet sich ein gesetzlicher Auftrag an die Bundesländer und Landkreise ab. Auch der Landkreis Görlitz hat hierfür ein Rahmenkonzept erarbeitet, das es nun gut umzusetzen gilt.
Die 2. Beigeordnete Martina Weber sprach ihren Dank aus für die seit 2007 geleistete Arbeit des Sozialen Frühwarnsystems sowie das tägliche Engagement der Familien und Fachkräfte im Landkreis Görlitz für das Wohl der Kinder in allen Lebensbereichen. Die Fürsorge für Kinder spiegele sich unter anderem in den jährlich getätigten Investitionen für den Um- und Ausbau von Kitas und Schulen sowie für die Sicherstellung der Jugendhilfe wider.
Gegen Lücken im System, die Kinder in ihrer gesunden Entwicklung gefährden können, sollen alle Kräfte für wirksamen Kinderschutz gebündelt werden, so Weber.
Netzwerkarbeit in Sachen Kinderschutz werde im Landkreis Görlitz geleistet sowie durch das "Soziale Frühwarnsystem-Netzwerke Frühe Hilfen“ seit 2007 strukturell begleitet. Diese Zusammenarbeit soll nun auf eine verbindlichere Arbeitsebene gehoben werden, andererseits sollen noch fehlende Professionen eingebunden werden.
Als Bausteine dazu stellten Amtsarzt Dr. Ziesch, Anett Pursche von der Schwangerenberatung des Gesundheitsamtes sowie künftige Familienhebammen des Landkreises, die ab dem 1. Juli ihre Arbeit beginnen, ihre Aufgabenbereiche vor.
Die Chefärztin der Zittauer Kinderklinik, Frau Dr. Reck, berichtete von gelebtem Kinderschutz in ihrem Haus sowie der Gründung der Kinderschutzgruppe. Sie verwies auf den dringlichen Wunsch der Erreichbarkeit des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) außerhalb der Öffnungszeiten, um in dringenden Fällen gemeinsam die beste Lösung zum Wohle der betroffenen Kinder zu finden.
Als Abteilungsleiterin des ASD des Jugendamtes veranschaulichte Frau Barke in ihrem Referat die Anforderungen und Möglichkeiten durch das BuKiSchG, so beispielsweise die Möglichkeit, eine erfahrene Fachkraft in Anspruch zu nehmen. Anhand einer aktuellen Statistik zeigte sie eindrücklich die drastische Zunahme von Meldungen über Kindeswohlgefährdungen.
Die Koordinatoren des Sozialen Frühwarnsystem - Netzwerke Frühe Hilfen, Frau Cordts, Herr Schulze und Frau Bednarek, gingen der Gestaltung wirksamer Netzwerkarbeit nach, bevor Dr. Uwe Schmidt von der Rechtsmedizin der TU Dresden sich für eine intensive Kooperation aussprach und auf die Möglichkeiten zur Meldung durch das medizinische Fachpersonal bei Kindeswohlgefährdungen hinwies. Er wies auf die Bedeutung der zeitnahen Dokumentation, möglichst mit Foto, hin.
An Gesprächsinseln wurden die Fragen weiter diskutiert.
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- Quelle: red
- Erstellt am 25.06.2013 - 06:26Uhr | Zuletzt geändert am 25.06.2013 - 06:26Uhr
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