Stefan Heym: "Aber lassen Sie uns doch den Traum!"

Stefan Heym: "Aber lassen Sie uns doch den Traum!"Schwarzenberg, 23. April 2013. Als scheuklappenfreie Zone erwies sich am 20. April 2013 das Atelier Beier auf dem Ottenstein zu Schwarzenberg im Erzgebirge. Die Künstlergruppe ZONE und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen hatten zu einer gemeinsamen Veranstaltung zum 100. Geburtstag von Stefan Heym geladen. Der in Chemnitz geborene Heym fand in der zum Kriegsende 1945 unbesetzten Schwarzenberger Zone eine HEYMAT.

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Von der Utopie eines aktiven politischen gemeinsamen Wirkens

Von der Utopie eines aktiven politischen gemeinsamen Wirkens
Wo HEYMAT ist
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Die – im krassen Widerspruch zur bedingslosen Kapitulation – vom 12. Mai bis zum 26. Juni 1945 von einem antifaschistischen Aktionsausschuss verwaltete Amtshauptmannschaft Schwarzenberg mit ihren rund 300.000 Einwohnern in 21 Städten und Dörfern entwickelte Ansätze eines basisdemokratischen Gemeinwesens. In seinem Roman "Schwarzenberg" verarbeitet Heym diese "Republik Schwarzenberg“ und zeichnet die Utopie eines aktiven politischen gemeinsamen Wirkens von Menschen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Schwarzenberger Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer (CDU). Anschließend führte der Journalist und Publizist Matthias Zwarg in das Thema ein. Der Leipziger Schauspieler Franz Sodann (Sohn von Peter Sodann) gab mit einer Lesung aus Heyms Roman "Schwarzenberg" Einblicke in die von Stephan Heym beschriebene Utopie einer "Freien Republik" ohne Diktat der Siegermächte.

Der im Anschluss gezeigte Film "Der Krieg war aus und keiner kam" und eine Ausstellung der Künstlergruppe ZONE ließen vor den rund 150 Besuchern das Bild der "Republik Schwarzenberg" entstehen.

Die historische Bedeutung des "Experiments Schwarzenberg" tritt - von der "DDR" totgeschwiegen - erst nach und nach zu Tage. "Wir haben damals den Beweis erbracht, daß deutsche Antifaschisten auch ohne Besatzungsmacht aus dem Chaos heraus demokratische Strukturen aufbauen können", sagte der Kommunist Paul Korb (1904-2002), der in der besatzungslosen Zeit "Innenminister" von Schwarzenberg war.

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Hintergründe im Görlitzer Anzeiger vom 10. April 2013:

Schwarzenberg im Erzgebirge ist Medienpartnerstadt des Görlitzer Anzeigers.

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  • Quelle: TEB | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 23.04.2013 - 00:56Uhr | Zuletzt geändert am 27.04.2021 - 12:33Uhr
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