Der Irrwitz von Deutsch-Paulsdorf
Deutsch-Paulsdorf, 19. Januar 2019. Stellen Sie sich vor, Sie bekommen eine Mitteilung nach Hause geschickt, in der steht, sie sollen nach Hause gehen. Irrwitzig? Schon, aber so geschehen gestern im Markersdorfer Ortsteil Deutsch-Paulsdorf.
Anonyme Anfeindung - Öffentlichkeit als die richtige Reaktion
Rolf Domke, vor einigen Jahren von Görlitz nach Deutsch-Paulsdorf umgezogen, staunte nicht schlecht, als er den ordentlich adressierten und freigemachten Brief öffnete. "Domke go home" stand da in großen Lettern (Abiildung).
Hintergrund des Schreibens dürften die Vorgänge um das Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel zum Jahresende 2012 sein. Ein offenbar missgünstiger Bürger hatte die Aufführung, von Deutsch-Paulsdorfer Einwohnern mit Liebe und Engagement vorbereitet, im Ort verhindert. Nachdem die Krippenspieler mit Unterstützung der Gemeinde Markersdorf und des Markersdorfer Dorfmuseums in die dortige Scheune ausgewichen waren und die Aufführungen sich erfolgreicher denn je gestalteten, wurde seitens Unbekannt die zweite Attacke geritten: Nun wurde versucht, die Spende der Eintrittsgelder, die Bedüftigen in der heimischen Region zugute kommen sollten, zu torpedieren (der Görlitzer Anzeiger berichtete).
Wer Rolf Domke kennt, schätzt meist zwei seiner Eigenheiten ganz besonders: seine Bodenständigkeit und mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg zu halten. Das mag ihn bewogen haben, die Angriffe auf das Krippenspiel in einem Beitrag auf der Markersdorfer Webseite öffentlich zu machen - vermutlich der Auslöser des unfreundlich gemeinten Briefes. Domkes Reaktion, auch dazu die Öffentlichkeit zu suchen, ist die einzig Richtige, denn niemandem ist gedient, wenn Anfeindungen ignoriert und totgeschwiegen werden.
"Mir geht es lediglich um öffentliche Information und somit möglicherweise um die Erkenntnis, dass vermutlich in dem Flecken Deutsch-Paulsdorf ein Mensch lebt, dessen Horizont seine eigenen Persönlichkeitsprobleme nicht überschreitet. Ich glaube, dass dem nur mit Öffentlichkeit zu begegnen ist", so Domke.
Kommentar:
Dem anonymen Briefeschreiber ist es gelungen, in drei Worten Bände über sich selbst zu erzählen. Vom Alter her dürfte er nicht mehr ganz jung sein, vielleicht hat er die Zeit des Vietnamkriegs erlebt haben, als die Parole "Ami go home!" in der DDR - wo er vermutlich auch geprägt worden ist - populär war. Vielleicht gehört er zu jenen, die sich klammheimlich die klaren Verhältnisse der Ein-Parteien-Herrschaft zurückwünschen - oder seine damalige Stellung. Oder er verträgt nicht, dass Bürger aus sich selbst heraus etwas auf die Beine stellen, etwas, an dem er nicht beteiligt ist. Freilich ist all das spekulativ, oder?
Wie dem auch sei: Während die Markersdorfer Ortsteile um jeden Bewohner kämpfen versucht jemand, auszugrenzen und damit Schaden zu machen - Schaden, den man nur mit Öffentlichkeit und Diskussion, vor allem in Deutsch-Paulsdorf selbst - begegnen kann,
meint Ihr Thomas Beier
Erfahren Sie mehr im Görlitzer Anzeiger vom 17. Januar 2013:
Vom Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel und einem missliebigen Bürger
Hintergründe: Rolf Domkes Beitrag auf markersdorf.de:
Nachlese zum Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel
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- Quelle: red
- Erstellt am 19.01.2013 - 16:46Uhr | Zuletzt geändert am 19.01.2013 - 17:42Uhr
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