Berufstag für Jungen

Görlitz-Zgorzelec. Zum 2. Jungenaktionstag sind alle Jungen zwischen 9 und 15 Jahren und ihre Väter herzlich eingeladen. Der Tag steht unter dem Motto „Welcher Beruf passt zu mir?“. Die Jungen können an bis zu 16 Stationen verschiedene Berufe selbst ausprobieren und mit männlichen Berufsvertretern ins Gespräch kommen.

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Ausprobieren und Erleben, wie man in den Berufen arbeitet

Neben klassisch männlichen Berufsbildern wie Schmied, Tischler oder Feuerwehrmann gibt es auch die Möglichkeit, eher untypische Berufe kennen zu lernen. Was macht ein männlicher Erzieher? Was tut eigentlich ein Ergo- oder Physiotherapeut?

Ziel ist es dabei den Jungen eine breite Palette an Berufen aufzuzeigen, die man als Mann ergreifen kann. Dabei steht vor allem das Ausprobieren und selbstständige Erleben der beruflichen Tätigkeiten im Mittelpunkt.

Gefördert wird der 2. Jungenaktionstag von der Stadt Görlitz. Zum zweiten Mal übernimmt Bürgermeister Dr. Michael Wieler die Schirmherrschaft des Jungenaktionstages.

Für die Organisation hat der „Arbeitskreis Jungenarbeit Görlitz“ den Hut auf. In diesem Kreis haben sich engagierte Männer und Träger der Kinder- und Jugendarbeit sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Görlitz zusammengeschlossen.


Welcher Beruf passt zu mir?

Sonnabend, 23. Oktober 2010, 13 bis 17 Uhr,
Görlitz, Alten Hefefabrik (Villa Hagspihl), Bautzener Straße 32.


Kommentar

Neue Männer - wenigstens Jungs - braucht das Land . . . oder?

Ich glaube fest daran, dass es Gleichstellungsprojekte gibt, die der Gleichstellung eher schaden als nützen. Sicherlich trifft das auf die meisten zu. Da könnte ich jetzt lang und breit schwadronieren . . .

Warum aber dieser ewige Trennstrich zwischen Männern und Frauen, zwischen Mädchen und Jungs? Als ob es nicht auch Mannweiber und - Sie wissen schon, gewissermaßen das Gegenstück dazu - gäbe. Alice, hilf!

Schon die Bezeichnung "männlicher Berufsvertreter" erweckt in mir tiefen Argwohn. Es gibt ja Berufe, die werden wirklich (noch) nur von Männern ausgeübt.

Aber was ist denn "männlich"? Der nach außen gewachsene Erlebnisbereich, das Parfum, die kantigen Gesichtszüge, die Bartstoppeln, im Bergwerk festzuhängen, Schweißgeruch oder der Geschmack von Freiheit und Abenteuer? Markige Worte? Disziplin?
Oder steht "männlich" für einen Mangel an komplexem Denken, eine Defizit an Intuition und Pragmatismus, für Grabenkämpfe und Jagdleidenschaft?

Wenn man extra einen Aktionstag organisieren muss, damit Jungen sich mal ausprobieren, dann spricht das Bände über unsere kaltgekachelte Gesellschaft, wo es oberstes Gebot ist, nicht zu laut zu sein, kein Risiko einzugehen, sich anzupassen, sich einzuordnen. Scheint also in den letzten zwanzig Jahren nicht besser geworden zu sein. Ganztagsschulen-Mentalität.

Aufgeblüht sind die Betroffen-Gucker, müssen-wir-mal-Analysierer, die Situations-Versteher, bin-doch-für-Sie-da-Profis, sich-mal-aussprechen-Woller, Du-hast-es auch-nicht-leicht-Sager, Trauer-Arbeiter und all diese wehleidigen Schmeißfliegen des Alltags. Soll das etwa Mut machen? Soll sowas Hilfe zur Selbsthilfe - besser oft mit einem kräftigen Arschtritt - geben?

Jungs, jetzt passt mal auf: Es ist völlig o.k., sich auszupobieren, einem Erwachsenen einen Streich zu spielen, Träume zu haben, seine Grenzen auszuloten - braucht Ihr dazu etwa eine Anleitung, so einen männlichen Erklär-Bär?

Als Ruheständler sage ich Euch: Das meiste habe ich gelernt, als Pädagogen weit weg waren. Da nämlich ist das Leben, dieses Leben, in dem jeder mit und für sich klarkommen muss!

Euer alter Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Jungentag

Von Weber am 20.10.2010 - 07:16Uhr
Wie sagte schon Dieter Nuhr: "Wenn man keine Ahnung von etwas hat, einfach mal die Klappe halten."

Vielleicht wäre das hier angebracht gewesen, aber dazu müsste man es eben auch selber merken.

Nicht wahr, lieber Stänkerer?

Viele Grüße

Weber

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  • Quelle: red | Grafik: Torsten Bühler
  • Erstellt am 19.10.2010 - 22:14Uhr | Zuletzt geändert am 19.10.2010 - 23:13Uhr
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