Bautzen ohne Brummis

Bautzen / Budyšín, 3. März 2006. Der LKW-Mautumgehungsverkehr auf der B 6 in Bautzen wird verboten. Die Genehmigung des Regierungspräsidiums Dresden entlastet die Innenstadt spürbar.

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Mautflüchtlinge sollen die Innenstadt nicht belasten

Das Regierungspräsidium Dresden genehmigt - vorerst befristet - das von der Stadt Bautzen beantragte Verbot für Durchgangsverkehr für Lkw über zwölf Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. In einer Besprechung am 28.2.2006 legten Vertreter der Stadt Bautzen, der Polizei, des Straßenbauamtes Bautzen und der Landkreise Bautzen und Löbau-Zittau unter Begleitung des Regierungspräsidiums Dresden und des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit Einzelheiten für die Durchführung und Beschilderung des Lkw-Verbots für den Durchgangsverkehr auf der B 6 fest.

Eine seit dem 1. Januar 2006 geltende Neuregelung der Straßenverkehrsordnung macht es möglich, schwere Lkw, die zur Umgehung der Autobahnmaut nachgeordnete Straßen benutzen, auf die Autobahnen zurückzuleiten und so den Verkehr in sensiblen Ortsdurchfahrten um diese zusätzlichen Durchgangsverkehre zu entlasten. Regionaler Wirtschaftsverkehr wird von dem Verbot nicht betroffen sein.

Für den Lkw-Durchgangsverkehr werden

    • die B 6 in Richtung Zentrum ab Höhe Autobahnabfahrt Salzenforst (ab dem Kreisverkehr in Dreistern) bis Schliebenstraße sowie
    • in beiden Richtungen der Bereich zwischen Äußere Lauen-Straße und Paul-Neck-Straße
gesperrt.

Durch Hinweisschilder an den Autobahnabfahrten Salzenforst und Bautzen-West wird auf die Sperrung der B 6 in Bautzen aufmerksam gemacht. Lkw-Verkehr zum Grenzübergang Neugersdorf, der aufgrund der geplanten Sperrung der B 170 für Lkw wegen Bauarbeiten umgeleitet werden muss, wird durch Hinweisschilder auf der Autobahn schon im Bereich Dresden auf die Abfahrt Bautzen-Ost verwiesen. Im Übrigen wird der Lkw-Durchgangsverkehr durch Hinweistafeln über die Sperrung informiert und auf die Autobahn verwiesen.

Weil der Bereich Bautzen eine wachsende Wirtschaftsregion mit erheblichem Anteil an regionalem Wirtschaftsverkehr darstellt, wird das Lkw-Verbot für den Durchgangsverkehr vorerst nur als Verkehrsversuch durchgeführt. Untersucht werden Effektivität, Kosten sowie Möglichkeiten der Überwachung. Auch auftretende Probleme, zum Beispiel bei der Verkehrsführung, die durch die Umleitungen entstehen, werden betrachtet werden. Der Verkehrsversuch wird durch die Polizei intensiv begleitet werden. Außerdem wird der Verkehrsversuch vom Lehrstuhl für Verkehrsleitsysteme und -prozessautomatisierung der TU Dresden, Prof. Jürgen Krimmling unterstützt. Für den Vorher-Nachher-Vergleich werden an zentralen Stellen der B 6 und B 96 umfangreiche Verkehrszählungen durch die TU Dresden durchgeführt. Eine erste Auswertung der Untersuchungsergebnisse ist für Mai 2006 geplant.

Eine Sperrung der B 96 für den Lkw-Durchgangsverkehr, wie von der Stadt Bautzen ebenfalls beantragt, ist nicht geplant. Als Nord-Süd-Verbindung ohne Parallelfunktion zur Autobahn A 4 wird ein Mautumgehungsverkehr auf dieser Strecke nur in einem sehr geringen Umfang erwartet. Verkehrszählungen sind jedoch auch für die B 96 vorgesehen.

14 Jahre später:
Der Online Handel hat das Lkw-Aufkommen weiter rasant anwachsen lassen – oft ist eine Autobahnspur nur noch den Sattelschleppern vorbehalten. Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat zur Grenzschließung nach Polen und Tschechien geführt, nur der Warenverkehr – wenn auch stark behindert – besteht noch. Wirtschaft und Dienstleistungen verlagern sich immer mehr ins Internet, um persönliche Kontakte und damit die Ansteckungsgefahr zu vermeiden. Das treibt den Online Handel und seine Serviceunternehmen aus IT, Logistik und Verpackungswirtschaft weiter voran.

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  • Quelle: Regierungspräsidium Dresden /red
  • Erstellt am 03.03.2006 - 23:05Uhr | Zuletzt geändert am 19.05.2020 - 09:23Uhr
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