Europastädter beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2009 auf Platz drei

Görlitz-Zgorzelec. Die jungen Forscher der Geschichtswerkstatt des MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN aus dem Gimnazjum I in Zgorzelec und dem Joliot-Curie-Gymnasium Görlitz sind im diesjährigen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten bundesweit auf Platz 3 gekommen. Der von Bundespräsident Heinemann und dem Hamburger Stifter Kurt A. Körber 1959 initiierte Wettbewerb hatte dieses Jahr als Thema: "Helden: Verehrt - Verkannt . Vergessen." Die Nachwuchs-Historiker des MEETINGPOINT suchten sich dafür den Komponisten Olivier Messiaen (1908 bis 1992) aus, der als Kriegsgefangener im Görlitzer StaLag VIIIa (heute liegt das Gelände in der polnischen Hälfte der europäischen Doppelstadt Görlitz-Zgorzelec) nicht nur sein Quartett auf das Ende der Zeit vollendete, sondern es unter widrigsten Bedingungen mit drei Leidensgefährten am 15. Januar 1941 vor 400 Mitgefangenen und den deutschen Bewachern in der eiskalten Theaterbaracke des Lagers uraufführte. Die Jugendlichen sehen darin eine menschliche und kulturelle Heldentat inmitten des Menschlichkeit und und Kultur vernichtenden Zweiten Weltkrieges.

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Geschichte des StaLag VIIIa erforscht

Unter den 99 Einsendungen in Sachsen kam die binationale Gruppe mit dieser Arbeit schon unter die 16 Landessieger und wurde am 23. Juni 2009 im Forum für Zeitgeschichte in Leipzig geehrt. Insgesamt beteiligten sich diesmal in der Bundesrepublik Deutschland 6.600 Schüler mit über 1.800 Arbeiten - unter diesen erreichte das junge deutsch-polnische Geschichtswerkstatt-Team nun Platz 3 bundesweit.

800 Tutorinnen berieten und begleiteten die nachwachsenden Historiker bei ihren Forschungen und dem Erarbeiten der präsentierten Arbeitsergebnisse. 3 davon zeichnet der Bundespräsident Horst Köhler am 6. November im Schloß Bellevue aus. Dazu gehört Sonja Bloß, die bis Ende des Schuljahres 2009 am Joliot-Curie-Gymnasium in Görlitz unterrichtete. In eigener Initiative arbeitete Frau Bloß auf diese Weise schon seit 1993 und baute von März 2007 an mit ihren polnischen Kolleginnen Jolanta Rębisz und Ewa Zemełka die Geschichtswerkstatt des MEETINGPOINT auf, die - seit Beginn entscheidend von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft gefördert - in Zusammenarbeit mit dem Zgorzelecer Historiker Roman Zgłobicki und basierend auf Veröffentlichungen der Schriftstellerin Hannelore Lauerwald die Geschichte des StaLag VIIIa erforscht. Auf dessen Gelände entsteht jetzt der MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN als regionales und internationales Begegnungszentrum für Jugendliche und Künstler.

Sonja Bloß hat damit nicht nur die Entwicklung dieses Vorhabens wesentlich befördert, sondern in beispielhafter und fachlich vorbildlicher Art Jugendliche für Geschichte, insbesondere dieses sperrige Thema, begeistert und Kooperation und menschliche Verbindungen zwischen polnischen und deutschen Schülern und Pädagogen ermöglicht. Zur Verleihung der Auszeichnung sind sie und der MEETINGPOINT MUSIC MESSIAEN für den 6. November 2009 in den Amtssitz des Bundespräsidenten nach Berlin eingeladen.

Mehr:
http://www.messiaen.themusicpoint.net

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 23.10.2009 - 00:13Uhr | Zuletzt geändert am 23.10.2009 - 00:19Uhr
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