Anwohner in der Pflicht
Görlitz-Zgorzelec. Das Görlitzer Tiefbau- und Grünflächenamt reagierte auf einen Artikel in einer örtlichen Tageszeitung, in dem Bürger über die anhaltenden Beschädigungen und Verschmutzungen im Kidrontal berichten. Das Amt ist dankbar, dass sich die bürger der Stadt artikulieren und die Beschädigungen und Verschmutzungen nicht stillschweigend hinnehmen. Auch die für die Grünflöchen zuständigen Mitarbeiter beobachten, wie sich die in den neunziger Jahren geschaffene Parklandschaft durch Vandalismus nachhaltig verändert. Insbesondere sind die fast täglich durch mutwillige Zerstörung oder Verschmutzung verursachten Reinigungs- und Reparaturarbeiten eine große finanzielle und personelle Belastung. Es ist nicht zu akzeptieren, dass die mühevolle Arbeit der Betriebshofmitarbeiter immer wieder zunichte gemacht wird.
Störenfriede anzeigen - anderes hilft nicht
Allerdings scheint es unverständlich, dass durch Anwohner nahezu keine Hinweise bei den Ordnungskräften eingehen. Die Zerstörung von Bänken, der Konsum von Alkohol und Nikotin mit entsprechenden Hinterlassenschaften und die Zerstörung von Spielgeräten können nicht in jedem Fall unbemerkt geschehen. Daher ist es aus Sicht des Amtes notwendig, dass neben regelmäßigen Kontrollgängen durch Ordnungskräfte eben auch Hinweise über derartige Vorkommnisse zur Anzeige gebracht werden. Andernfalls, so befürchtet man, werden diese Probleme nicht zu beseitigen sein.
Viel Aufwand für die Pflege
In dem Artikel werden Brennpunkte genannt und beschrieben, die sich durchaus mit den Beobachtungen der Kollegen decken. Dennoch entsteht der Eindruck, dass sich das gesamte Kidrontal in einem „schmutzigen“ Zustand befindet. Dies verkennt den tatsächlichen Gesamteindruck und die täglichen Leistungen, welche durch die Gärtner und Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofes in den öffentlichen Grünanlagen und dem Kidrontal realisiert werden. Bei allen Schwierigkeiten, die durch das Fehlen personeller und finanzieller Kapazitäten entstehen, sind die Bemühungen um eine fachgerechte Pflege im Kidrontal sichtbar. Sämtliche Wiesen- und Rasenflächen werden regelmäßig gemäht, Pflanzflächen gepflegt, Formhecken geschnitten und Wegedecken saniert. Die Müllberäumung innerhalb der Parkanlage wird zweimal wöchentlich durchgeführt. Den Müll aus den Teichanlagen vollständig und regelmäßig zu beseitigen, ist aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Dennoch werden herum schwimmende Möbelteile oder Glasflaschen herausgefischt. Durch Hilfe der Feuerwehr gab es in der Vergangenheit größere Reinigungsaktionen. Die Sicherheit der Spielgeräte wird wöchentlich kontrolliert, Bänke ständig aufgearbeitet. Reparaturarbeiten und Ergänzungen des über 16 Jahre alten Spielplatzes in der ehemaligen Sandgrube werden jährlich durchgeführt und sind auch zukünftig geplant. Dies gilt auch für die zwei weiteren Spielplätze. Die Spielgeräte entsprechen den geltenden Richtlinien und sind sicher.
Alles Engagement ad absurdum geführt
Am Aussichtspunkt wurde mehrfach eine Graffitibeseitigung beauftragt. Die Situation ist heute wieder dieselbe, so dass hier zunächst kein Geld ausgegeben werden kann. Aktionen, wie eine Ausschilderung „STOP: Wer hier malt - zahlt“ hatten keine abschreckende Wirkung. Wie auch, wenn niemand auf frischer Tat erwischt wird. Versuche, die Wände am Aussichtspunkt zu begrünen, wurden durch Beschädigung oder Beseitigung der Pflanzen verhindert. Heute gibt es hier am jüngsten Bauabschnitt des Kidrontals keine einzige Sitzgelegenheit mehr, da alle Bänke im Laufe der Zeit mutwillig zerstört wurden.
All diese Aspekte zeigen, wie vielschichtig und aufwendig Anstrengungen der Vergangenheit waren und heute sind. Beim Grünflächenamt ist man sind froh, dass der Landschaftspark in seiner Größe und Gestaltung für die Görlitzer so entstanden ist. Ihn fachgerecht zu erhalten, sieht das Amt als seine Aufgabe.
Die auftretenden Vandalismusprobleme sind ein Spiegel, der zeigt, wie Einzelne mit geschaffenen Werten umgehen und in welchem Maß dem momentan begegnet wird. Dies zu verbessern, kann nicht allein durch Verwaltung und Ordnungshüter gewährleistet werden. Hier sind alle aufgerufen, couragiert zu handeln.
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- Quelle: /red
- Erstellt am 18.09.2009 - 09:02Uhr | Zuletzt geändert am 18.09.2009 - 09:14Uhr
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