Mordwaffen abschaffen
Markersdorf, 23. März 2009. Ein Aufruf zur Schulverweigerung wird auf der Webseite www.sportmordwaffen.de verbreitet. Auslöser ist der Amoklauf von Winnenden vom 11. März 2007. Ihr Regional Magazin bezieht Stellung.
Ein Plädoyer gegen das Spiel mit dem Töten und den Tötungswerkzeugen
In was für einer Gesellschaft leben wir? In einer humanistischen, deren Werte die christlichen Kirchen gern für sich reklamieren? Wohl eher in einer hilflosen Gesellschaft, die unter dem Mantel der Freiheit das Grauen erlaubt.
Wie tief die Irritation sitzt bewies eine große sächsische Tageszeitung, nachdem der Liedermacher Gerhard Schöne mit seinen Kindern unter dem Slogan „Keine Mordwaffen als Sportwaffen“ die Schule boykottierte: Die Zeitung schrieb von „Keine Sportwaffen als Mordwaffen“.
Welch ein Irrtum! Denn darum geht es nicht, zur Mordwaffe können die meisten Dinge werden, vom Stein über den Regenschirm bis zur Bombe. Der Protest richtet sich vielmehr dagegen, dass Waffen, die zum Töten erfunden worden sind, für sportliche Zwecke genutzt werden: Keine Mordwaffen als Sportwaffen.
Aber Morden ist ja selbstverständlich, jedenfalls im virtuellen Raum. Wie werden wohl ferne Generationen darüber urteilen, dass in unserer Gegenwart das computersimulierte Erschießen von Menschen weithin als entspannende und vergnügliche Freizeitbeschäftigung angesehen wird? Wer da meint, das alles habe nichts mit Verhaltensweisen in der Realität zu tun und auf eindeutige Beweise von Wissenschaftlern wartet, dem sei Friedrich Nietzsche empfohlen: „Wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“
1945 hatten die Deutschen lange genug in den Abgrund geblickt. „Wer je wieder eine Waffe anfasst, dem möge die Hand abfaulen!“, war eine verbreitete Erkenntnis. Doch menschliche Erfahrung wirkt nicht ewig. Deshalb ist der Staat ist in der Pflicht, spätestens jetzt, wo das Problem eskaliert, konkrete Schritte gegen vor allem die private Benutzung von Waffen einzuleiten. Ein erster und schnell realisierbarer könnte sein, die private Aufbewahrung von Munition zu verbieten. Wie bereits von Experten vorgeschlagen ist es jedem Sportschützenverein zumutbar, Munition vor Veranstaltungen beispielsweise bei einem Amt abzuholen und danach dort wieder zu deponieren.
Das sollte den Knall-Liebhabern die Sache wert sein - wenn nicht, um so besser.
Ihr Thomas Beier
Mehr:
Sportmordwaffen
Von Timo am 10.02.2014 - 00:57Uhr
Hallo Thomas Beier,
leider sind Sie komplett ahnungslos, was den Schießsport betrifft. Was bringt es, die Munition von Sportschützen bei irgendwelchen Ämtern unterzubringen? Sollen die Sportschützen denn viermal die Woche ihre Munitionen zum Training abholen und wieder zurückbringen? Glauben Sie wirklich, dass es dann weniger Straftaten mit Waffen gibt? Gab es vor 1972 mehr Straftaten mit Sportwaffen, wo noch eine Waffe ohne Waffenbesitzkarte erworben werden konnte? Um so mehr man sich mit Thema beschäftigt, um so schneller merkt man, dass Sie nur Schwachsinn verbreiten!
Anmerkung der Redaktion:
Solche Entgleisungen wie im letzten Satz, noch dazu von einem Absender, der nicht seinen vollen Namen nennt, fallen normalerweise der Löschtaste zum Opfer. Nur mal als Beispiel.
Sportmordwaffen
Von ist hinlänglich bekannt am 19.04.2009 - 14:20Uhr
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- Quelle: /Thomas Beier
- Erstellt am 23.03.2009 - 09:25Uhr | Zuletzt geändert am 23.10.2019 - 00:24Uhr
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