455.000 Euro Fördermittel für Soziokultur

Bonn | Leppin | Hamburg. Der Fonds Soziokultur stellt zwei von insgesamt 42 Projekten vor, die sein Kuratorium aus insgesamt 400 Anträgen ausgesucht hat. Die Vergabesitzung für das erste Halbjahr 2009 fand am 19. und 20. Januar in Bonn statt. 455.000 Euro Fördermittel konnten vergeben werden. Für die praktische Erprobung und Umsetzung ihrer Projektideen stellt der Fonds den Projektträgern jeweils Beträge bis zu 21.000 Euro zur Verfügung. Projekte, die den interkulturellen Dialog fördern, bilden - wie auch Kulturarbeit von und mit Kindern und Jugendlichen - seit Jahren einen Schwerpunkt in der Förderung des Fonds.

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Überzeugende Projektanträge aus ländlichen Regionen

Auffällig war dieses Mal aber vor allem die Vielzahl von überzeugenden Projektanträgen aus ländlichen Regionen. „Kulturelle Teilhabe als gesellschaftliches Potential ist ein roter Faden, der sich durch viele Projektkonzepte zieht. Es ist bewundernswert, mit welcher Hingabe und Kreativität kulturelle Akteure besonders in strukturschwachen Regionen Gestaltungsfreude säen und Horizonterweiterung ernten“, so Gerd Dallmann, Kuratoriumsvorsitzender des Fonds.

Mit „Klang.Raum.Dorf“ startet der Verein FestLand e.V. ein Musiktheaterexperiment auf dem Lande. Das gesamte Dorf Klein Leppin in Brandenburg wird zur Bühne für eine ungewöhnliche Neuinszenierung von Mozarts „Zauberflöte“. Die klassische Form der Oper wird dabei aufgebrochen, mit neuer Musik verbunden und szenisch in den DorfRaum hinein erweitert. Höfe, Scheunen, Gärten und Bushaltstellen sind als Spielorte vorgesehen und verbinden sich bei der öffentlichen Aufführung des Stückes im Juli 2009 zu einem begehbaren Musikstück. 60 Akteure - Laien und Profis - bilden das Ensemble, unterstützt von dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und dem Kammerensemble Neue Musik Berlin.

In dem Projekt „REVOLT – eine interkulturelle Choreografie“ des Vereins „Kunstwerk e.V.“ aus Hamburg wird der brasilianische Star-Choreograf Bruno Beltrao zusammen mit jugendlichen Migranten ein Tanzstück erarbeiten, das die Möglichkeiten der Verbindung von Straßenkultur und zeitgenössischer Kunst auslotet. Die Alltagswelt dieser Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen, die in StreetArt und in der HipHop Kultur ihre besonderen Ausdrucksmöglichkeiten finden, steht im Mittelpunkt des Projektes; sie sind Protagonisten, Erzähler und Spieler. Das Stück wird im Rahmen des „Young Star Festes“ im Juni 2009 auf Kampnagel einer großen Öffentlichkeit präsentiert


Der Fonds Soziokultur ist ein gemeinnütziger Verein, dem acht Bundesverbände aus der soziokulturellen Arbeit angehören. Seit 1988 fördert er Projekte, in denen Menschen zur aktiven Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermutigt werden. Die Projekte sollen Modellcharakter haben und für andere soziokulturelle Initiativen und Einrichtungen qualitative Maßstäbe setzen. Die Fördermittel werden von der Kulturstiftung des Bundes bereitgestellt.

Beantragen!
Im März dieses Jahres gibt es eine neue Chance für Aktive in der Soziokultur: Dann schreibt der Fonds die Mittel für Projekte aus, die im zweiten Halbjahr 2009 beginnen oder realisiert werden.
Stichtag zur Abgabe der Anträge ist der 1. Mai 2009.

Mehr:
http://www.fonds-soziokultur.de

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 22.01.2009 - 14:25Uhr | Zuletzt geändert am 22.01.2009 - 14:25Uhr
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