Welthospiztag: Begleitung am Lebensende ist so vielfältig wie das Leben selbst
Görlitz, 11. Oktober 2024. Anlässlich des morgigen Welthospiztags am 12. Oktober erinnert das diesjährige Motto „Hospiz ist Vielfalt“ daran, dass die Bedürfnisse am Lebensende so unterschiedlich sind wie die Menschen selbst. Hospizbegleiter stehen schwer erkrankten Menschen und deren Angehörigen in der letzten Lebensphase zur Seite. Sie hören zu, spenden Trost und begleiten die Betroffenen in dieser schweren Zeit – unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, Alter oder Glauben.
Gespräch in der Malteser Hospizarbeit
Foto: Ruprecht Stempell für Malteser Hilfsdienst e.V.
Hospizbegleitung: Mehr als nur Sterbebegleitung
Die Hospizbewegung setzt sich dafür ein, dass niemand allein sterben muss. Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter unterstützen kranke Menschen bis zum Tod und helfen den Angehörigen in ihrer Trauer. Christine Pink, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes der Malteser, betont, dass die Begleitung nicht erst kurz vor dem Tod beginnen muss. „Unsere Ehrenamtlichen begleiten schwer Erkrankte und ihre Familien über längere Zeit. Das kann auch nur eine Phase umfassen, in der wir da sind und uns dann wieder zurückziehen“, erklärt Pink.
Der ambulante Hospizdienst arbeitet eng mit Ärzten, Pflegekräften und anderen Unterstützungsdiensten zusammen. So können die Malteser auch zu Themen wie Schmerztherapie und psychosozialer Unterstützung beraten. „Es geht darum, dem Kranken seine Würde zu erhalten und die Angehörigen spürbar zu entlasten, damit sie sich nicht allein für die ‚richtigen‘ Entscheidungen verantwortlich fühlen“, ergänzt Pink.
Begleitung in verschiedenen Lebenssituationen
Hospizbegleiterinnen und -begleiter bieten ihre Unterstützung in unterschiedlichen Umfeldern an – ob in der eigenen Wohnung, im Altenheim, im Krankenhaus oder in einem stationären Hospiz. Dabei richtet sich die Dauer und Art der Begleitung nach den individuellen Bedürfnissen. Während ältere Menschen oft nur wenige Wochen oder Tage begleitet werden, stehen Ehrenamtliche lebensverkürzt erkrankten Kindern und Jugendlichen und deren Familien häufig über Jahre hinweg zur Seite. „Jede Begleitung ist individuell und voller Herausforderungen, auf die wir uns vorbereiten“, sagt Pink.
Auch soziale, kulturelle und religiöse Aspekte spielen in der Begleitung eine Rolle. Die Hospizbewegung achtet auf die körperlichen und geistigen Fähigkeiten, ethnische Herkunft, Nationalität, Religion und Weltanschauung sowie die geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung der Sterbenden. Die Malteser bieten Schulungen an, die die Ehrenamtlichen auf diese Vielfalt vorbereiten.
Trauerarbeit als Teil der Hospizarbeit
Die Trauer ist oft ein langer und schwieriger Weg, besonders für die Angehörigen, die zurückbleiben. „Stirbt ein langjähriger Partner oder ein geliebtes Familienmitglied, ist das ein tiefer Einschnitt. Die Narben, die bleiben, brauchen Zeit zum Heilen“, erklärt Pink. Neben der Sterbebegleitung gehört daher auch die Trauerarbeit zum Angebot des Hospizdienstes. Ob in Einzelgesprächen, Trauercafés oder Gruppenangeboten – trauernde Menschen finden hier Raum für Austausch und Trost.
Mehr Informationen zur Hospizarbeit gibt es auf www.hospizdienst-goerlitz.de oder www.malteser.de/hospizarbeit.
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- Quelle: red / PM Malteser Hilfsdienst e.V.
- Erstellt am 11.10.2024 - 10:38Uhr | Zuletzt geändert am 11.10.2024 - 10:45Uhr
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