Musikalisches Gedenken unter Finanznöten

Musikalisches Gedenken unter Finanznöten

Görlitz, 11. Januar 2024. In Görlitz ist die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Schicksale der Kriegsgefangenen seit Jahren ein kulturelles Anliegen, eng verwoben mit der Musik. Doch in diesem Jahr ist die Tradition gefährdet: Vom geplanten Messiaen-Festival bleibt nur eine Veranstaltung übrig, ein deutliches Zeichen für den Wandel der Erinnerungskultur unter finanziellen Engpässen.

Kulturelle Einbußen: Görlitzer Festival in der Klemme

Foto: Meetingpoint Memory Messiaen e.V.

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Tradition trifft auf finanzielle Hürden

Tradition trifft auf finanzielle Hürden

Reduzierte Töne: Das Messiaen-Quartett in Görlitz

Foto: Meetingpoint Memory Messiaen e.V.

Das jährliche Messiaen-Festival, ein kulturelles Herzstück in Görlitz, sieht sich mit drastischen Einschnitten konfrontiert. Die sonst reichhaltige Palette aus Konzerten, Ausstellungen, Diskussionen und Vorträgen rund um das Stalag VIII A, wo Olivier Messiaen sein berühmtes "Quartett für das Ende der Zeit" komponierte, kann nicht wie gewohnt stattfinden. Der Grund: unzureichende Finanzmittel und abgelehnte Förderanträge, wie der Verein „Meetingpoint Memory Messiaen“ schweren Herzens mitteilen muss.


Kritik und Konsequenzen


Die Absage wichtiger Fördermittel durch den Kulturkonvent für die Kreise Bautzen und Görlitz stürzt das Festival in eine Krise. Die Förderung des Freistaats Sachsen reicht nicht aus, um die Honorare für Künstler und weitere Festivalbedingungen zu decken. Diese finanzielle Schieflage trifft das Engagement des Meetingpoint Memory Messiaen e.V. hart, der mit seinen 11 Mitarbeitenden nicht nur das Festival, sondern auch die Gedenkstätte betreut und als Beispiel für deutsch-polnische Zusammenarbeit dient.


Ein Lichtblick in schwierigen Zeiten


Trotz der Absage des Großteils des Programms bleibt ein Kernstück der Erinnerungsarbeit bestehen: die Aufführung des Messiaen-Quartetts am 15. Januar. Es repräsentiert mehr als nur eine musikalische Darbietung; es ist eine Meditation über das Leid und die Hoffnung der Kriegsgefangenen und steht symbolisch für die fortwährende Bedeutung der Vergangenheitsaufarbeitung.

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  • Quelle: red / Meetingpoint Memory Messiaen e.V.
  • Erstellt am 08.01.2024 - 10:33Uhr | Zuletzt geändert am 11.01.2024 - 08:25Uhr
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