Nachhaltige Filmdrehs: Görlitz passt sich an

Nachhaltige Filmdrehs: Görlitz passt sich an

Görlitz, 8. Juli 2023. Unter deutschen Städten gilt Görlitz als eine der wichtigsten Drehorte. Aufgrund historischer Architektur und wunderschöner Fassaden hat sich die Stadt an der polnischen Grenze zu einem gefragten Dreh- und Angelpunkt für die Filmindustrie gemausert. Selbst Hollywood ist regelmäßig zu Gast, um Blockbuster- und Arthouse-Produktionen zu realisieren. Nun muss sich die Stadt jedoch auf neue Forderungen aus der Filmlandschaft einlassen.

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Nachhaltigkeit ist keine Entertainmentfrage, aber Entertainment kann nachhaltig sein! Die Diskussion um ökologische Verantwortung und Klimaschutz hat die Filmindustrie erreicht, die mit neuen Selbstauflagen ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten will. Während Recycling und reduzierter Fleischkonsum von vielen Deutschen bereits in den Alltag integriert wird, wie CyberGhost berichtet, setzen nationale und internationale Sets oftmals noch zu wenige Maßnahmen in die Tat um.


Damit sich dies ändert, haben die Filmförderungen der Bundesländer, die Filmförderungsanstalt des Bundes FFA, Ökopol, der Film- und TV-Nachhaltigkeitsexperte Philip Gassmann sowie die Filmschaffenden-Initiative „Changemakers.film“ einen ökologischen Standard entwickelt, der fortan für alle Produktionen auf deutschem Boden gilt. Darin enthalten sind 21 Vorgaben, die Crews einhalten müssen, um mit dem Label „green motion“ ausgezeichnet zu werden.


Ökologisch und kreativ


Von Transport bis Unterbringung: Die 21 Vorgaben richten sich an verschiedene Bereiche, die den ökologischen Fußabdruck deutlich attraktiver gestalten sollen. Derzeit müssen von diesen Vorgaben mindestens 16 Punkte erfüllt werden, um sich als grüne Produktion zu beweisen. Ab Juni 2024 sind 18 Punkte verpflichtend. Dabei wird auf Punkte wie verpflichtender Netzstrom, Verzicht auf Einweggeschirr oder mehrheitliche Bahnfahrten statt Flugstrecken gesetzt. Ein wichtiger Punkt, der auch ein Umdenken von Hotels und Unterkünften in Görlitz verlangt.


Was 2021 noch als wichtiger Appell an die Branche und Unternehmen galt, wie DWDL berichtete, wird nun Wirklichkeit. In Görlitz wurde deshalb kürzlich eine Umfrage unter Hotels und Anbietern von Übernachtungsmöglichkeiten gestartet, wie die Situation hinsichtlich der Nachhaltigkeit gegeben ist. Dabei ging es um verringerten Wasserverbrauch, Maßnahmen zur Stromeinsparung und nachhaltige Heizarten. Das Ergebnis war zufriedenstellend: Von 33 Teilnehmern setzen bereits 29 Herbergen die gewünschten Maßnahmen um. Damit bezieht Görlitz eine klare Stellung zum nachhaltigen Filmdreh und hält sich für kommende Produktionen weiterhin im Gespräch.


Drehstarts in Planung


Görlitz hat es verstanden, sich als Drehort zu etablieren und wird alles daran setzen, die neuen Forderungen bezüglich nachhaltiger Dreharbeiten zu unterstützen. Ein Ablehnen der „Green Motion“-Punkte würde einem Einbruch einer wichtigen Einnahmequelle gleichkommen. Umso wichtiger, dass neue Projekte bereits in Planung bzw. abgedreht sind. Wie MDR berichtet, wurde erst kürzlich die Romanverfilmung „Mit der Faust in die Welt schlagen“ beendet. Der Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Autor Lukas Rietzschel, ist nur ein Projekt von zahlreichen Titeln, welche in diesem Jahr in Görlitz in Szene gesetzt werden sollen. Weitere Episoden der Serie „Wolfsland“ stehen ebenfalls auf der Planungsliste. Gute Gründe, um den Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit zu folgen!


Görlitz weiß seinen Status als einzigartige Kulisse zu nutzen und tut gut daran, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit verstärkt miteinander zu kombinieren. Für die Stadt am Rande Deutschlands ist diese Entwicklung eine reine Win-Win-Situation mit langfristigen Erfolgschancen: Der Umwelt gegenüber wird Gutes geleistet, während die Filmindustrie mit neuen Projekten für einen florierenden Wirtschaftszweig sorgt.

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  • Erstellt am 08.07.2023 - 08:35Uhr | Zuletzt geändert am 08.07.2023 - 08:38Uhr
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