Kirchturmuhr geht wieder
Görlitz-Zgorzelec | Bonn. Die Zeiger der evangelischen Kreuzkirche in Görlitz standen seit Sommer 2007 still: Das 22 Jahre alte Uhrwerk der Firma „Zachariä“ hatte seinen Dienst versagt. Senior Experte Hans-Jörg Wörle aus Oberbayern half der Kirchengemeinde, das Wahrzeichen in der Görlitzer Südstadt zu reparieren. Es war der 2500. Einsatz eines Senior Experten in Deutschland seit 1990.
2500. Einsatz des Senior Experten Service in Deutschland
Durch einen Artikel in der „Sächsischen Zeitung“ war Andreas Kielmann, Mitglied des Gemeindekirchenrates, auf den Bonner Senior Experten Service (SES) gestoßen. Schnell und unkompliziert reagierte der SES auf seine Anfrage. Er schickte den einzigen „Großuhrmachermeister“ nach Görlitz, der in der SES-Datenbank registriert ist: Hans-Jörg Wörle aus Lenggries machte Mitte Oktober mit einer Notreparatur das Werk wieder fit. „Auf dem Kirchturm zieht es wie Hechtsuppe“, sagte Senior Experte Wörle. Deshalb will er das Uhrwerk des 1916 geweihten Jugendstilbauwerks erst bei besserem Wetter im Frühjahr 2008 ausbauen, zerlegen, reinigen und defekte Teile wieder montieren. Helfen werden ihm dabei Auszubildende des Görlitzer Turbinenwerks der Siemens AG. Sie haben schon Erfahrung beim Reparieren alter Stromturbinen und könnten unter fachmännischer Anleitung des Senior Experten bei der Wiederherstellung einer Großuhr mitarbeiten.
Andreas Kielmann war von der unkomplizierten Art des Senior Experten beeindruckt: „Es war eine Freude, mit ihm zusammen zu arbeiten.“ Hans-Jörg Wörle hofft, dass „die Uhr dann den Görlitzer Bürgern lange eine gute Zeit anzeigen wird“.
Der 1983 gegründete SES ist seit 1990 auch in Deutschland tätig - nach der Wende zunächst in den neuen Bundesländern, seit 1994 auch in den alten. Firmen zwischen Rügen und dem Bodensee, gemeinnützige Einrichtungen, Schulen vor allem in Nordrhein-Westfalen und Industrie- und Handelskammern haben das Potenzial der ehrenamtlich tätigen Senior Experten erkannt und nutzen zunehmend deren Kompetenz und unabhängigen Rat. 2007 wurde eine SES-Initiative für mehr Einsätze in Deutschland gestartet. Ergebnis: Bereits Ende Oktober hat der SES mehr Deutschlandeinsätze geleistet als im gesamten Jahr 2006.
Der SES ist die Stiftung der deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit, eine gemeinnützige GmbH. Seit 24 Jahren leistet er mit Fachleuten, die aus dem Berufsleben ausgeschieden sind, Hilfe zur Selbsthilfe - ehrenamtlich, schnell und pragmatisch. Bis Ende Oktober 2007 wird der SES 1.439 Einsätze im In- und Ausland leisten.
Die SES-Einsätze finden vorwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas sowie in Mittel- und Osteuropa statt. Senior Expertinnen und Experten lösen aber auch Probleme von Firmen in Deutschland. Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, öffentlichen Institutionen, Kommunen und Einrichtungen der beruflichen Ausbildung bietet der SES Hilfe durch qualifizierte Fachkräfte an. Für Einsätze in Entwicklungs- und Schwellenländern stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung projektgebunden Mittel bereit.
Mehr:
http://www.ses-bonn.de


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- Quelle: /red | Fotos: /SES
- Erstellt am 30.10.2007 - 16:47Uhr | Zuletzt geändert am 30.10.2007 - 16:53Uhr
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