Der erste Eindruck zählt

Der erste Eindruck zähltGörlitz, 25. Mai 2022. Von Thomas Beier. Der erste Eindruck von einem Menschen entscheidet über Sympathie und Neugier – oder eben Ablehnung. Im Grunde ist der erste Eindruck des anderen über einen selbst die einzige Chance, einen guten Kontakt aufzubauen, denn korrigierbar ist er nicht. Wird der erste Eindruck durch ein unsympathisches Äußeres oder bestimmte, als negativ wahrgenommene Verhaltensweisen deutlich gestört, ist diese Chance vertan.

Fast immer entscheidet der erste Eindruck, in der Liebe ebenso wie bei einer geschäftlichen Begegnung
Foto: Michel Bertolotti. Pixabay License
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Was bei einer Begegnung schiefgehen kann

Bei einer Begegnung, vor allem beim ersten Mal, kann viel schiefgehen, sowohl im Privatbereich wie im geschäftlichen. Das ist tragisch, wenn jemand in ein erstes Date oder seine persönliche Vorstellung bei einem erstrebten Kunden viel Vorarbeit investiert hat, dann aber abblitzt und grübelt, weshalb. Der Görlitzer Anzeiger hat nach typischen Fehlern geschaut und einige Tipps zusammengestellt.

Passende Kleidung wählen

Viele meinen, Kleidung sei Privatsache, solange sie ordentlich aussieht und sauber ist. Weit gefehlt: Auch für Kleidung gilt, dass sie der Situation und der anderen Person angemessen sein muss.

Tipp:
Im Zweifel sollte man bei der Kleidung lieber etwas zu konservativ vorgehen, es sei denn, man will durch seine Kleidung eine gewisse Lebenseinstellung zum Ausdruck bringen.

Das leidige Kopfproblem

Es fällt auf, besonders bei Männern in dunklen Anzügen. Nein, es geht nicht darum, ob der Anzug perfekt sitzt oder von der Stange ist, sondern um diesen seltsam funkelnden Belag auf Kragen, Schultern und Rücken. Gemeint sind Schuppen, die dazu führen, dass der erste Eindruck eines Gegenübers ein schlechter ist, der sich weiter verstärkt, wenn geschädigte Hautpartien der Kopfhaut, von denen die Schuppen abblättern, sichtbar sind.

Das ist ähnlich wie bei auffallend schlechten Zähnen: Da scheint sich jemand selbst nicht wertzuschätzen, denn mit mehr oder weniger Aufwand sind solche Erscheinungen in den Begriff zu bekommen. Wer gesund aussieht, kommt besser an!

Tipp:
Für alle, die von Schuppen betroffen sind, ist hier in zehn Punkten zusammengefasst, was man gegen Schuppen und trockene Kopfhaut tun kann.

Gute Manieren können entscheidend sein

"Mit dem Hut in der Hand kommt man durchs ganze Land", weiß der Volksmund – und tatsächlich: Im gesellschaftlichen wie im geschäftlichen Umgang miteinander gibt es das Prinzip der wohltuenden Rituale. Man will sich eben darauf verlassen können, das man als Kunde freundlich und zuvorkommend behandelt wird oder sich beim ersten Date der oder die andere nicht als Trampel erweist.

In der Praxis gibt es viele Merkmale, woran man den sozialen Status eines anderen erkennt: Kennt er die Begrüßungsrituale, ist er fähig zum Smalltalk? Beherrscht er die Tischsitten, kann etwa das Besteck richtig anfassen? Es ist für einen Mann gewiss kein Fehler, der Dame beim Einsteigen ins Auto die Tür zu öffnen, um nur ein kleines Beispiel zu nennen, mit dem man Wertschätzung zum Ausdruck bringt. Eine grobe Unhöflichkeit übrigens begehen Frauen, im Zuge falsch verstandener Gleichstellung in ähnlichen Situationen sagen: "Sie trauen mir das als Frau wohl nicht zu?"

Tipp:
Ein Stil-und-Etikette-Seminar vermittelt an einem Tag die Grundlagen guten Benehmens im Alltag und in gehobener Umgebung. Interessant ist das nicht nur für junge Leute und viele Unternehmen ermöglichen besonders für Mitarbeiter mit Kundenkontakt eine Teilnahme als Weiterbildung.

Generelles Erscheinungsbild

Wer einem anderen gegenübertritt, unterzieht sich automatisch einer Bewertung seiner Person, wobei bewusste und unbewusste Vorurteile eine große Rolle spielen. Ob man das gut oder schlecht findet, das hilft nichts: Es ist so. Etwa erzählen Damen mit auffällig gestylten Fingernägeln schon damit anderes über sich als jene mit dezent gepflegten.

Überhaupt ist das gepflegte Erscheinungsbild am wichtigsten, ganz egal, ob man nun lange Haare oder kurze trägt, eine sportliche Figur hat oder eher untersetzt ist, einen Bart trägt oder nicht. Beliebt sind übrigens Menschen, deren Persönlichkeit und Erscheinungsbild gut übereinstimmen – oder anders gesagt: Wer als Mann nur alle paar Jahre mal einen Anzug trägt, dem merkt man das an. Das ist übrigens wie bei Unternehmen, die eine möglichst schlüssige Unternehmensidentität anstreben.

Was nach der Begegnung bleibt

Wer beim ersten Eindruck bestanden hat, sollte daran denken: Erinnern wird sich der andere an den letzten Eindruck, weshalb man einen Abschied stets – trocken gesagt – wirkungsvoll gestalten sollte. Im Privaten gehört dazu, die Freude auf ein Wiedersehen zu äußern oder sich noch einmal in die Arme zu nehmen, im Business-Bereich bedankt man sich etwa für die Gelegenheit zum Gespräch und ein Handwerker sollte bei der Beendigung eines Auftrages nicht einfach sagen "Bin jetzt fertig, tschüss!", sondern noch einmal seine geleistete Arbeit kurz zusammenfassen und seine Wertschätzung für den erteilten Auftrag zum Ausdruck bringen.

Merke:
Die Erinnerung an eine Person bestimmt darüber, wie sich die Beziehung zu ihr in Zukunft gestalten wird.

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  • Quelle: Thomas Beier | Foto: bertomic / Michel Bertolotti, Pixabay License
  • Erstellt am 25.05.2022 - 16:08Uhr | Zuletzt geändert am 25.05.2022 - 17:14Uhr
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