Görlitz für eine Woche plastikfrei?
Görlitz, 16. September 2020. Plastik ist doof, wo es nicht notwendig ist. Abgesehen vom Ressourcenverbrauch durchdringt es die Umwelt bis in die Weltmeere und landet schließlich als Kleinstpartikel im Fisch auf dem Teller. Guten Appetit! Mit einer Aktionswoche will jetzt die Ortsgruppe – welch traditionsreiche Bezeichnung – des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dazu anregen, den Plastikverbrauch zu senken.
Deutsch für Deutsche: Warum "Plaste" ein Unwort für Plastik ist
Die Ortsgruppe Görlitz des BUND also veranstaltet vom 5. bis zum 11. Oktober 2020 ihre zweite Aktionswoche "Plastikfrei – ich bin dabei!". Wer es nicht ganz so radikal mag, kann trotzdem mitmachen und seinen Plastikverbrauch – vielleicht mit kleinen und im Alltag praktikablen Veränderungen – verringern. Mindestens aber will die BUND-Ortsgruppe für weniger Plastik sensibilisieren, bestenfalls sollen Bürger und Organisationen dauerhaft auf Plastikalternativen umsteigen.
Bei der jetzt angekündigten Aktion geht es darum, für eine Woche möglichst ganz auf Plastik zu verzichten. Zur Unterstützung und moralischen Erbauung bietet der BUND Görlitz e.V. während der Aktionswoche Veranstaltungen an. Hinzu kommen Tipps und Informationen online, die zudem in einer auch zum Download bereitgestellten Broschüre enthalten sind.
Wer an der Aktionswoche teilnimmt hat die Chance, einen der bereitgestellten Preise, die das plastikfreie Leben erleichtern, zu gewinnen. Dazu muss man lediglich eine E-Mail an bund.goerlitzx@xbund.net (Spamschutz: beide "x" entfernen) schreiben oder sich über das Online-Formular anmelden. Wer mitmacht, erhält ein gedrucktes Exemplar des Görlitzer Plastikfrei-Wegweisers. Darin sind Läden und Einrichtungen in Görlitz aufgeführt, die einen Nerv für "plastikfrei" haben. Wer als Unternehmen in den Wegweiser aufgenommen werden möchte, kann sich noch bis zum 30. September 2020 melden.
Veranstaltungen zur Aktionswoche in Görlitz:
- Montag, 5. Oktober 2020, 19 Uhr,
Neiß.esskultur, Weberstraße 10, 02826 Görlitz:
Vortrag "Eine Welt ohne Plastik?"
Plastik ist aus dem Alltag nicht wegzudenken; Plastikprodukte sind praktisch und preiswert, doch sie überhäufen den Planeten mit Müll und können die Gesundheit gefährden. Ein Plastikatlas bietet Daten und Fakten über diese Welt voller Kunststoff und soll zeigen, dass die Hauptursache für die Plastikkrise nicht bei den Verbrauchern liegt, sondern bei international agierenden Unternehmen. - Mittwoch bis Freitag, 7., 8. und 9. Oktober 2020, jeweils 20 Uhr,
Camillo Kino, Handwerk 13, 02826 Görlitz:
Filmabend "Plastic Planet"
Dokumentarfilm von Werner Boote. Welche Risiken gehen von Plastik aus? Plastik ist allgegenwärtig und damit problematisch für die Umwelt, Mensch und Tier. - Freitag, 9. Oktober 2020, 16.30 Uhr,
Wiese vor porta Möbel, Robert-Bosch-Straße 1, 02828 Görlitz:
Arbeitseinsatz zur Vorbereitung von Blühflächen auf dem Gelände vor porta
Jeder kann mitmachen und mitreden, wie das Plastikfasten läuft. - Sonnabend, 10. Oktober 2020, 10 Uhr,
Treff an der Obermühle, An der Obermühle 5, 02826 Görlitz:
Müllsammelaktion in Richtung Volksbad - Sonnabend, 10. Oktober 2020, 14 Uhr,
Birkenwäldchen, Am Birkenwäldchen, 02827 Görlitz:
2. Parkfest im Birkenwäldchen
Die BUND-Ortsgruppe ist mit einem Stand dabei und freut sich über Gespräche vor allem zum Thema "plastikfrei". - Sonntag, 11. Oktober 2020, 19 Uhr,
Hausbrauerei Bierblume, Neißstraße 8, 02826 Görlitz::
Abschlussabend mit Bekanntgabe der Gewinner der Preise
Jeder, der bis zum 4. Oktober 2020 per E-Mail oder Formular mitgeteilt hat, sich beim "Plastikfasten" zu beteiligen, nimmt automatisch an der Verlosung teil. Sponsoren der Preise und Unterstützer der Aktionswoche sind die Unternehmen Grundstoff, Alfi und Little Bee Fresh.
Deutsch für Deutsche:
Plastik wurde im "DDR"-Deutsch Plaste genannt, wohl abgeleitet vom Werbespruch "Plaste und Elaste aus Schkopau". Die Verwendung des Plurals als Werkstoffbezeichnung ("Das ist aus Plaste!") anstelle des Kurzwortes Plast machte auf die Plastik-Begriffsverwender einen, nun ja, nicht sonderlich intelligenten Eindruck.Bei dieser Gelegenheit muss eine Plastprodukt erläutert werden: Die Beplankung – nicht etwa die selbsttragende Karosserie – des mangels Alternativen beliebten "DDR"-Kleinwagens "Trabant" bestand zwar aus Duroplast (und nicht etwa Duroplastic), doch sind vielmehr die Zutaten interessant: Baumwolle, Phenolharz und Trennmittel. Wie das verarbeitet wurde, kann man auf trabitechnik.com nachlesen. Update: Und was der Duroplastwerkstoff – abgesehen von seiner schlechten Recycelbarkeit – mit Nachhaltigkeit zu tun hat, das hat der Görlitzer Anzeiger in einem Beitrag vom 22. März 2021 aufgegriffen.
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- Quelle: red | Foto: © BeierMedia.de
- Erstellt am 16.09.2020 - 02:58Uhr | Zuletzt geändert am 22.03.2021 - 18:32Uhr
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