Mit Müllvermeidung in die Zukunft
Görlitz, 2. September 2020. Viele Görlitzer Bürger suchen aktuell nach praxisnahen Wegen, um nachhaltiger zu leben. In Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit wird die schonende Verwertung von Rohstoffen immer wichtiger für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft.
Nachhaltiger leben im Alltag
Wer ein wenig bewusster lebt oder sich auf alte Sparsamkeitsprinzipien besinnt, begibt sich schon auf den Weg weg von der Wegwerf-Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Der Görlitzer Anzeiger hat zusammengestellt, was man praktisch tun kann.
Müll vermeiden durch bewusstes Einkaufen
Es ist so einfach wie wirksam: Die deutsche "Abfallhierarchie" nennt in ihrer Handlungsempfehlung an erster Stelle die Müllvermeidung, an zweiter Stelle das Recycling – und erst an letzter Stelle die Entsorgung. Es gilt daher, möglichst viel Müll bereits beim Einkaufen zu vermeiden. Und das ist mittlerweile sogar hip: Was vor ein paar Jahren noch kein Thema auf der gesellschaftlichen Agenda war, ist heute zum regelrechten Lifestyle-Trend geworden. Schicke Glasflaschen und Jutebeutel prägen das Bild in vielen Supermärkten und viele Supermarktketten sparen bei ausufernden Plastikverpackungen und PET-Flaschen. Trotzdem verursacht jeder Bürger durchschnittlich noch 455 Kilogramm Haushaltsabfall pro Jahr.Im Schnitt werden jährlich pro Kopf 80 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Dabei ist vieles noch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Wenn das Lebensmittel noch ansprechend riecht und aussieht, kann es in der Regel auch noch verzehrt werden. Übriggebliebenes lässt sich beim "Restekochen" zu Suppen oder Eintöpfen verarbeiten – und sicherlich noch an dankbare Familienmitglieder oder Nachbarn weiterverteilen. Auch die Mitglieder von Foodsharing-Plattformen freuen sich über Reste, die sich unter die Leute bringen lassen. Das einfachste Mittel, um der Lebensmittelverschwendung zu begegnen, ist jedoch: Einkäufe planen, Lebensmittel richtig lagern und überschüssige Portionen einfrieren.
Tauschen, teilen, weitergeben
Görlitzer Initiativen und Unternehmen gehen die Müllvermeidung aktiv an: Einrichtungen wie etwa die Tafel, die Lebensmittel zugunsten von Bedürftigen rettet, und Händler für gebrauchte Kleidung und anderes gehören dazu. Öffentliche Bücherregale stehen zum Tausch von Büchern bereit – und auch in der Stadtbibliothek können während Büchertauschbörsen ausgelesene Schmöker getauscht werden. Mit Retterboxen für Lebensmittel beziehungsweise "Fair-Teilern" lassen sich vielerorts Lebensmittel weitergeben, während in speziellen Tauschbörsen Saatgut und Nutzpflanzen getauscht werden können. Wo sich noch keine solchen Initiativen etabliert haben, können sie schnell ins Leben gerufen werden und finden dann meist regen Anklang.Auch zu Hause kann das Wiederverwerten, Teilen und Upcyclen jederzeit beginnen: Wer gründlich und systematisch in den eigenen vier Wänden Ordnung schafft, der findet sicher einige Schätze, die nur auf ein zweites Leben warten. Aussortierte Kleider können bei selbst organisierten Kleidertauschbörsen einen neuen Besitzer finden oder einfach im Null Euro Markt abgegeben werden. Möbelstücke, die noch gut erhalten sind, bekommen über Görlitz Sozial ein neues Zuhause. Tipp: Nicht mehr benötigte Dinge und wohl jede Ungewöhnlichkeit gelangen mit Hilfe der gängigen Kleinanzeigenbörsen ziemlich garantiert zu einem neuen Nutzer, der sich über sie freut.
Weniger Müll durch mehr Zusammenhalt
Einige Haushaltsgegenstände werden in der Praxis nur ein paar Mal jährlich verwendet: Bohrmaschine, Sackkarre oder Heckenschere können ohne Weiteres in der Nachbarschaft oder Hausgemeinschaft geteilt und verliehen werden. Da für die Herstellung elektronischer Geräte besonders viele wertvolle Rohstoffe verwendet werden, ist hier auch das Reparieren oder Aufarbeiten besonders wichtig. Im Zweifelsfall helfen Repair-Cafés oder einfache Videoanleitungen auf YouTube weiter.-
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- Quelle: red | Foto: Jörn / citypraiser, Pixabay License
- Erstellt am 02.09.2020 - 07:00Uhr | Zuletzt geändert am 02.09.2020 - 07:51Uhr
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