Der leise Wahlkampf
Markersdorf, 19. Mai 2019. Während in Görlitz der Wahlkampf im Alltag auffällt – ob man nun beim Brötchen holen angesprochen wird, den Briefkasten leert oder den Blick auf Straßenlaternen oder die Dreiradenmühle auf polnischer Seite richtet – verläuft das Buhlen um die Wählergunst je nach Sichtweise vor oder hinter der Landeskrone in Markersdorf deutlich stiller. Eigentlich schade, denn Wahlkampfzeiten sind für Parteien, Wählergemeinschaften und Einzelkandidaten zugleich Zeiten des intensiven Kontakts zu den Bewohnern.
Abbildung: In Markersdorf, wo es eher ruhig zugeht, erscheint so ein Anspruch ziemlich frech – und gut, befördert er doch die Diskussion vor der Wahl
Markersdorf als Ganzes sehen und voranbringen
Kaum zu anderer Zeit als im Wahlkampf wird so sehr diskutiert, wer wohl die Geschicke einer Kommune oder des Landkreises, diesmal sogar Europas, mitbestimmen sollte – und auch wie. Das nötigt die sich zur Wahl stellenden, Farbe zu bekennen über ihre Absichten und Lösungs- und Entwicklungswege zu beschreiben. Dieses für die Demokratie förderliche Prozedere funktioniert in Görlitz recht gut, in Markersdorf hingegen geschieht zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich weniger.
Doch es gibt eine Ausnahme: In Deutsch-Paulsdorf, einer der sieben Markersdorfer Ortschaften, nutzen Bewerber für den Gemeinderat facebook, um sich vorzustellen. Es ist nämlich bei weitem nicht so, dass auf dem Dorf jeder jeden und jede kennt – und etwas Hintergundwissen hat noch nie geschadet. Schaut man sich die Wahlvorschläge für den Gemeinderat in Markersdorf an, finden sich unter den neun Wahlvorschlägen zwei Parteien, ein Seniorenverein, fünf eher auf ihre Ortschaften bezogene Wählervereinigungen und mit der Liste "Starkes Markersdorf" eine, die die Großgemeinde Markersdorf als Ganzes im Blick hat.
Markersdorf als Ganzes im Blick zu haben ist ebenso wenig einfach wie selbstverständlich, ist die Großgemeinde doch mit 62,39 Quadratkilometern fast genau so groß wie Görlitz, das es gerade mal auf knapp fünf Quadratkilometer mehr bringt. Weil Deutsch-Paulsdorf, Friedersdorf, Gersdorf, Holtendorf, Jauernick-Buschbach, Markersdorf und Pfaffendorf erst im Jahr 1994 zum heutigen Markersdorf verbunden wurden, ist in den einzelnen Ortschaften durchaus noch anzutreffen, was man landläufig als Kirchturmdenken bezeichnet. Hier wollen die Kandidatinnen und der Kandidat von "Starkes Markersdorf" ansetzen, um alle Ortschaften im Sinne der Gesamtgemeinde voranzubringen.
Auf der Liste "Starkes Markersdorf" kandidieren Rolf Domke, Heike Menzel und Beatrix Rudolph. Domke sitzt bereits im Gemeinderat und gemeinsam mit Rudolph im Deutsch-Paulsdorfer Ortschaftsrat. Die drei Kandidaten wollen sich einbringen, wenn in Markersdorf die anstehenden wichtigen Entscheidungen zum Feuerwehrwesen, zu Brückensanierungen, zum künftigen Umgang mit den Gemeindeimmobilien, zu Entwicklungen in den Kindereinrichtungen und in der Schule, zum Bauangelegenheiten und zu den künftigen Haushalten zu treffen sind. Dazu wollen sie – alle drei sind selbständig – ihre Expertise und ihre Lebenserfahrung einsetzen und, wo von Vorteil, auch Fachleute zu Rate ziehen und insgesamt die Rolle des Gemeinderates als Entscheidungsträger stärken.
Zu den wichtigsten Zielen der auf der Liste "Starkes Markersdorf" Kandidierenden gehört es, die Verschuldung der Gemeinde weiterhin gering zu halten und so ihre Handlungsfähigkeit zu bewahren. Auch soll bei der Entwicklung der Ortschaften stets die Gesamtgemeinde im Blick behalten werden.
Mehr:
Mehr über die Grundziele und die Kandidaten von "Starkes Markersdorf" ist auf der eigenen facebook-Seite zu erfahren.
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- Quelle: TEB | Foto: PR
- Erstellt am 19.05.2019 - 07:17Uhr | Zuletzt geändert am 19.05.2019 - 08:26Uhr
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