Von wegen faule Jugend: Großteil der Teenager hat Nebenjobs

Von wegen faule Jugend: Großteil der Teenager hat NebenjobsGörlitz, 12. April 2019. Sie starren mehrere Stunden auf das Smartphone, diskutieren Schularbeiten über Instagram, Facebook oder Twitter und "taggen" sich gegenseitig in "Memes". Die Generation Z – dazu gehören jene, die zwischen 1995 und 2012 das Licht der Welt erblickt haben – macht bereits im Jahr 2025 ein Drittel der Weltbevölkerung aus und wird so hart kritisiert wie keine Generation zuvor. Doch warum?

Anzeige

Womit man etwas dazuverdient, hat sich gewandelt

Womit man etwas dazuverdient, hat sich gewandelt
Mit Smartphone und Notebook via Internet Geld verdienen

Sind die heutigen Jugendlichen wirklich faul, uninteressiert und können leicht abgelenkt werden? Handelt es sich wirklich um die "Generation Lay-Z"? Nein - eigentlich ist das genaue Gegenteil der Fall. Die Generation Z arbeitet hart, ist digital fortgeschritten und ausgesprochen intelligent und auch keinesfalls faul. Denn es handelt sich um unternehmerische, sozial engagierte wie auch aktivistische Personen, die sich intensiv mit dem Weltgeschehen auseinandersetzen und nicht, wie andere Generationen zuvor, die Augen verschließen.

Auf den ersten Blick sieht es nicht nach Arbeit aus

Natürlich sind Smartphones eine nicht ungefährliche Ablenkung – aber es mag auch nützlich sein. Schlussendlich befindet sich die Generation Z gerade nur einen Fingertipp von unendlichem Wissen entfernt. Das heißt, man kann Informationen abrufen und auf den Wahrheitsgehalt überprüfen. Zudem arbeitet die Generation Z daran, dass das Hobby zum Beruf wird. Damit das funktioniert, wird hart gearbeitet. Die Generation Z weiß nämlich, dass harte Arbeit ein Teil des Erfolgs ist. Sie sind klug und geschickt, so dass sie mit nützlichen Tools arbeitet, damit es zu einer Verwirklichung des Traums kommt - und das kann mitunter schon eine paar Sekunden dauernde "Insta-Story" sein.

Dass die heutigen Erwachsenen mitunter nicht nachvollziehen können, was es mit Instagram und Facebook auf sich hat und auch die Meinung vertreten, Smartphones würden das Ende des sozialen Miteinanders bedeuten, mag durchaus nachvollziehbar sein. Hat man vor 20 oder 30 Jahren noch am Samstag im Lebensmittelladen Regale eingeräumt, um sich ein paar Euro – damals eigentlich noch Mark – zu verdienen, so lädt der heutige Jugendliche ein Video hoch, in dem sein selbstgekochtes Mittagessen zu sehen ist. Oder es gibt ein Tutorial, wie man sich richtig schminkt – wer heute ein Nebeneinkommen verdienen will, dem stehen also zahlreiche Wege zur Verfügung.

Computer wie Smartphones werden als Freizeitbeschäftigung wahrgenommen, sind aber zu einem Arbeitsinstrument geworden. Vor allem das Smartphone. Wer ständig auf das Display starrt und seine Follower mit Content füttert, der arbeitet – auch wenn es nicht so aussieht.

Eine ausgesprochen aktive Generation

Auch eine Harvard Business Review Studie hat gezeigt, dass um die 70 Prozent der Jugendlichen bereits selbständig sind. Sie verdienen Geld mit einem eigenen YouTube-Kanal, geben mitunter Klavierunterricht oder haben andere kreative Ansätze gefunden, um so das Taschengeld aufbessern zu können. Zudem verdienen sie nicht nur Geld, sondern legen auch Geld zur Seite, weil sie sparsam sind - man entscheidet sich für ein günstigeres Studium und hat mitunter noch einen geringfügigen Job, der nicht nur als Praktika für den Lebenslauf herhalten soll. Kleidung wird im Second Hand-Laden oder Flohmarkt gekauft, Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, hingegen über diverse Online-Börsen wieder verkauft.

Fakt ist: Die Generation Z lässt sich keinesfalls nur von den neuen Technologien berieseln, sondern nutzt das Smartphone wie Tablet, um sich uneingeschränkt weiterentwickeln zu können. Zudem wird auch das Ziel verfolgt, gemeinsam etwas zu bewegen - sich also am Weltgeschehen zu beteiligen. Dabei muss es nicht immer um die Politik gehen - es geht der Generation Z um die Themen Gleichstellung, Tierquälerei wie Klimawandel. Die Botschaften werden geschickt über moderne Kommunikationswege verbreitet. Die Generation Z könnte tatsächlich die einflussreichste Generation werden. Das Ziel? Die Welt verbessern. Das wäre wünschenswert.

Nebenjobs haben kaum Auswirkungen auf schulische Leistungen

Eltern, die übrigens die Angst haben, ein Nebenjob könnte sehr wohl negative Auswirkungen auf die schulischen Leistungen haben, dürfen jetzt beruhigt sein: Jugendliche, die nach dem Schulschluss einem Nebenjob nachgehen, haben – statistisch gesehen – keine schlechteren Noten als Schüler, die keinen Job haben. Im Rahmen der Studie ging es jedoch um "traditionelle Nebenjobs" und nicht um die Pflege des eigenen YouTube-Kanals oder des Instagram-Profils.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Foto mit Handy: filmbetrachterin / Jasmin S., Foto mit Notebook: janeb13, beide Pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 12.04.2019 - 11:35Uhr | Zuletzt geändert am 05.12.2022 - 13:16Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige