Dorfumbau - Dorf und Zukunft

Sachsen. Der 7. Dorfwettbewerb in Sachsen hat sein Motto kürzer gefasst: „Unser Dorf hat Zukunft!“ Die vorherigen Wettbewerbe liefen unter dem Titel „Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft“.

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Dorfwettbewerb will Dörfer erhalten helfen

Selbst für Dörfer trifft wohl zu, dass ein attraktives Äußeres nicht selbstverständlich für wertvollen Inhalt bürgt. Dennoch waren die Sächsischen Wettbewerbe wohl nie das, was in den Altbundesländern in den 60ern als dörflicher Schönheitswettbewerb begann. Neben wunderbar blühenden Gärten und regionaltypisch sanierten Gebäuden zählte hier schon immer die Stärke der Dorfgemeinschaft, soziale und kulturelle Aktivitäten, wirtschaftliche Initiativen sowie die Siedlungsökologie.
Nach diesen Kriterien wird die Jury bewerten, wenn sie im September die städtischen Dörfer begutachtet, die in diesem Jahr am Wettbewerb teilnehmen.

Das neue Motto gibt dennoch zu denken. Hat die älteste Siedlungsform der Menschheit mit der Industrialisierung der Landwirtschaft endgültig ausgedient?

Eigentlich handelt es sich schon nicht mehr um klassische Dörfer, wenn die großen Höfe verfallen, kaum jemand in der Landwirtschaft arbeitet, die meisten irgendwohin zur Arbeit pendeln.

Das Dorf befindet sich momentan in einem starken Strukturwandel. Der Begriff Stadtumbau ist schon lange in aller Munde, aber: Dorfumbau? Genau hier will der Dorfwettbewerb ansetzen, es sind Ideen gefragt, wie das Dorf attraktiv bleibt, wie es seine äußeren und inneren Werte, seinen Charakter bewahren kann, obwohl nicht mehr alles gebraucht wird, was einst für das Leben im Dorf vonnöten war.

Dieser Aufgabe müssen sich alle Dörfer stellen. In diesem Jahr wollen drei der Görlitzer Dörfer am Wettbewerb teilnehmen, von Nord nach Süd sind dies Ober-Neundorf, Ludwigsdorf und Alt-Weinhübel. Ende Oktober werden die Sieger gekürt. Wenn der Wettbewerb zum Anlass genommen wird, über das eigene Dorf und dessen Möglichkeiten nachzudenken und Initiativen zu entwickeln, hat er sein Ziel erreicht.

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  • Quelle: /red | Foto: /Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 03.07.2007 - 18:20Uhr | Zuletzt geändert am 03.07.2007 - 22:59Uhr
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