Wegschauen, zugucken oder selbst was tun?

Görlitz, 27. Juli 2018. Von Thomas Beier. Für ein starkes Miteinander im lokalen Umfeld setzt sich die Berliner nebenan.de Stiftung gGmbH ein und hat dazu den deutschen Nachbarschaftspreis ausgerufen. Davon profitieren nicht nur Vereine, sondern die Gesellschaft insgesamt.

Anzeige
cms[SKYSCRAPER]

Ansprechpartner für Kommunen

Thema: Woanders

Bild zu Woanders

"Woanders" – das ist das Stichwort, wenn der Görlitzer Anzeiger auf Reisen geht und von Erlebnissen und Begegnungen "im Lande anderswo" berichtet. Vorbildliches, Beispielhaftes und Beeindruckendes erhält so auch im Regional Magazin seine Bühne.

So unterstützt die nebenan.de-Stiftung auch lokale Begegnungen, solidarische Gemeinschaften, Integration und Inklusion, lokale Kreisläufe und lokale Demokratie durch Bürgerbeteiligung, alles fein säuberlich nachzulesen auf der Website der Stiftung. Damit berührt die Stiftung Bereiche unserer Gesellschaft, die im Zulauf für den Rechtspopulismus, der vom Rechtsschielen der Unionsparteien noch befördert wird, dringend der Stärkung bedürfen.

Was geschieht, wenn man dem Rechtspopulismus keine Bühne bieten will, aber hinter Begriffen wie eben lokale Demokratie, Solidarität und Begegnung gleich linke Agitation und Propaganda vermutet, habe ich gestern im Blog geschildert. Wer gegen die extremen Ränder der Gesellschaft vorgehen will muss wissen, dass Verbote oder, wie gelegentlich in Görlitz gefordert, noch mehr Polizeipräsenz nur an der Oberfläche wirken, zugleich aber Märtyrer erzeugen. Der einzige, wenn auch nur langfristige, ja unendlich lange Weg ist es, die Zivilgesellschaft zu stärken.

Eine beispielhafte Arbeitet leistet auf diesem Gebiet der Agenda Alternativ e.V., der bei Jugendlichen beliebte Anlässe wie Musikfestivals oder Fußballspiele nutzt, um Politik und gesellschaftliches Engagement zu vermitteln – eine Idee, die übrigens jeder Veranstalter aufgreifen kann. Filmaufführungen, Bildungsreisen, Diskussionen und Workshops erlauben es, Themen aufzugreifen, die in der Schule, den Medien und im öffentlichen Leben zu kurz kommen. So gelingt Schritt für Schritt die Inklusion ansonsten ausgeschlossener (und damit segregierender) Minderheiten, Benachteiligter und Randgruppen, nicht nur in einzelnen Projekten, sondern immer stärker in die Gesellschaft insgesamt.

Übrigens ist die Agenda Alternativ ein guter Ansprechpartner für Kommunen, wenn es darum geht, rechtspopulistische Konzerte und Veranstaltungen zu verhindern oder aufs Abstellgleis zu schieben. Berührungsängste gegenüber einem gemeinützigen Verein, der sich der Demokratieförderung verschrieben hat, wären da fehl am Platze.

Jetzt ist die Agenda Alternativ ist für den Deutschen Nachbarschaftspreis 2018 nominiert und es wert – nicht nur wegen ihres lokalen Wirkens, sondern auch ihrer überregionalen Beispielwirkung wegen – das man ihr seine Stimme gibt.

Abstimmen!
Informationen und Abstimmung

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: Thomas Beier | Foto: kaleen / Kathleen Bergmann, Pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
  • Erstellt am 27.07.2018 - 08:45Uhr | Zuletzt geändert am 27.07.2018 - 09:37Uhr
  • drucken Seite drucken