Die italienische Coffee-Shop Renaissance

Italien | Niederlande, 5. Januar 2016. Dürfen Kiffer in Italien jetzt auf Großes hoffen? Fertig gerollte Joints, gleichgesinnte Menschen, White Widow von hoher Qualität - alles im Coffee Shop bereit liegend? Der Coffee Shop, wie man ihn aus den legendären Amsterdam-Geschichten kennt, ist eine Oase für jeden Cannabis-Konsumenten. Doch sogar in Holland ist dieses Business eher ein Relikt. Jetzt soll es in Italien tatsächlich eine Renaissance geben.
Abbildung oben: Zumindest im medizinischen Bereich stehen die Ampeln für Cannabis zunehmend auf Grün.

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Umgang mit Cannabisprodukten bleibt weiter in der Diskussion

Thema: Woanders

Woanders

"Woanders" – das ist das Stichwort, wenn der Görlitzer Anzeiger auf Reisen geht und von Erlebnissen und Begegnungen "im Lande anderswo" berichtet. Vorbildliches, Beispielhaftes und Beeindruckendes erhält so auch im Regional Magazin seine Bühne.

Trotz der anhaltenden Popularität unter Einheimischen und Touristen gleichermaßen wollen niederländische Behörden schon seit Jahren gegen die Coffee Shops in Amsterdam und anderen Städten vorgehen. Dennoch halten sich diese Institutionen stark und breit aufgestellt.

In Spanien und Italien experimentiert man auf dieser Grundlage mit sogenannten “Smoke Clubs” - aber nicht im öffentlichen Raum. In den USA darf man nicht mal Alkohol auf der Straße trinken – da ist es quasi ausgeschlossen, einen exklusiven Raucherclub eröffnen zu dürfen. Insofern wird es selbst bei der Legalisierungswelle so bald wohl keine Coffeeshops in den Vereinigten Staaten geben (auch wenn man durchaus die Möglichkeit hat, in einzelnen Bundesstaaten wie Colorado sein Gras legal zu kaufen). In Oregon wurden Coffee Shops sogar explizit verboten.

Trotz Legalisierung neigt sich die Ära des Coffee Shops, die bislang nur in den Niederlanden wirklich Fuß fassen konnte, also dem Ende zu. Nur in Italien bewegt sich was: Das Land steht kurz vor einer echten medizinischen und kulturellen Reform. Es scheint, als würde sich mit schnellen Schritten tatsächlich die Legalisierung von Cannabis anbahnen. Ein neuer Gesetzesentwurf schließt den Freizeit-Konsum nicht aus. Zwar wurde der Entwurf nicht genehmigt; doch das bedeutet nicht, dass er nicht wieder in einigen Monaten oder Jahren vorgelegt wird.

Interessant an dem Legalisierungsgesetz wäre nämlich nicht nur, dass der private Besitz und Konsum auf bis zu fünf Gramm in der Öffentlichkeit angehoben würde, sondern dass es Freizeitkonsumenten sogar erlaubt wäre, mit bis zu 50 Mitgliedern Vereine für die Aufzucht, Ernte und den Konsum von Hanfpflanzen zu gründen. Diese Cannabisclubs dürften sich sogar kommerzialisieren, wenn sie die richtigen Lizenzen erwerben können.

Und trotz der Ablehnung der Legalisierung wurden auch medizinische Reformen gemacht, denn in Italien gibt es nun Cannabis in den Apotheken und Krankenhäusern. Das ist eine relativ klare Bewegung und ein europäisches Zeichen für das Coffee-Shop Modell und die Legalisierung.

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  • Erstellt am 05.01.2017 - 16:02Uhr | Zuletzt geändert am 05.01.2017 - 17:04Uhr
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