Wenn das Einkaufen zur Sucht wird

Wenn das Einkaufen zur Sucht wirdGörlitz, 10. Februar 2016. Das Shoppen und Einkaufen – egal ob online oder aber in den Geschäften und Einkaufscentern – gehört in den Alltag der allermeisten Menschen einfach dazu. Auch in Görlitz kann man beobachten, wie es gerade Frauen Spaß macht, sich neu einzukleiden oder auch nur zu schauen, was gerade besonders im Trend liegt und was die Shops alles so bereithalten. Doch was ist, wenn die Lust am Shoppen extreme Ausmaße annimmt und man das eigene Kaufverhalten nicht mehr kontrollieren und steuern kann? Dann sprechen Psychologen von einer Kaufsucht, die im Folgenden etwas näher beleuchtet werden soll. Wer sich mit dem Thema näher und detailliert beschäftigen will, kann sich hierzu das neue E-Book vom Gutscheinportal Sparheld zum Thema Kaufsucht durchlesen, das sich mit den Ursachen, Symptomen und Therapiemöglichkeiten von Kaufsüchtigen intensiv auseinandersetzt.

Grafik: © Sparheld International GmbH
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Das Suchtverhalten erkennen

Für die allermeisten Menschen von uns, stellt das Shoppen kein Problem dar. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten werden Waren eingekauft und auch verwendet. Nur selten schleicht sich ein Fehlkauf in die Einkaufstüte und man erkennt, wenn man es einmal übertrieben hat und die Kreditkarte zu glühen anfängt. Bei Kaufsüchtigen verhält sich dies leider ganz anders, denn diese erkennen in der Regel nicht das richtige Maß und shoppen unkontrolliert – immer auf der Jagd nach dem Glücksgefühl.

Viele Kaufsüchtige gehen sogar so weit, dass sie sich für ihre Einkaufsorgien tief verschulden und dafür den engsten Familien- und Bekanntenkreis belügen. Das anonyme und unkomplizierte Internet mit seinen unzähligen Online-Shops hat dieses Problem sogar noch verstärkt.

Betroffene, die unkontrolliert und immer wieder in ein süchtiges Kaufverhalten verfallen, erleben dabei wie bei allen Süchten, den unwiderstehlichen Drang etwas kaufen zu müssen. Der Kaufvorgang steht im Fokus, die Aufmerksamkeit, die die betroffene Person während des Shoppens erlebt, wird zum unverzichtbaren Zustand. Wird dieser Drang von außen unterbunden, erleben Kaufsüchtige regelrechte Entzugserscheinungen und leiden unter Ängsten, Depressionen und zum Teil auch unter aggressiven Schüben.

Warum werden einige Menschen kaufsüchtig?

Diese Frage lässt sich nur schwer im Einzelnen beantworten und ist individuell sehr verschieden. Die meisten Betroffenen wollen mit dem Akt des Kaufens und dem Ansammeln und Horten von diversen Sachen eine innere Leere und ihre Probleme kompensieren.

Da dieses Suchtverhalten in der Gesellschaft als "geheime" Krankheit wahrgenommen wird – das Kaufen an sich wird anders als bei Alkohol und Drogen gesellschaftlich gebilligt – bleiben viele Betroffene unerkannt und leben über Jahre mit dieser Sucht. Prozentual sind eindeutig mehr Frauen als Männer von der Kaufsucht betroffen, wobei es bei den Alters- und Einkommensgruppen keinerlei Einschränkungen gibt. Sowohl finanziell gut situierte Menschen als auch einkommensschwache Personen können eine Kaufsucht entwickeln.

Bei der Kaufsucht handelt es sich nicht um eine typische Sucht und das Verlangen nach einem ganz bestimmten Suchtmittel, weshalb die geshoppten Sachen auch häufig nach dem Kaufen nicht benutzt werden, sondern um das Kaufen selbst und das dadurch bedingte kurzzeitige Empfinden eines Glücksgefühls. Während des Kaufens wird Euphorie und Glück empfunden und die unerfüllte Sehnsucht nach Beachtung, Liebe und Aufmerksamkeit damit wieder aufgefüllt.

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  • Quelle: red | Grafik: © Sparheld International GmbH
  • Erstellt am 10.02.2016 - 20:03Uhr | Zuletzt geändert am 02.10.2021 - 11:18Uhr
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