Neue Kita Biesnitzer Straße

Görlitz-Zgorzelec. Am heutigen Sonntag, dem 18. März 2007, wurde auf einem 6.300 Quadratmeter großen Areal auf der Biesnitzer Straße 89 in Görlitz der Grundstein für eine neue kombinierte Kindereinrichtung gelegt. Bereits im Jahr 2000 begann die Planung zur Erweiterung der bestehenden Krippe. Am 30. August 2001 fasste der Stadtrat den Planungsbeschluss für den Abriss des Bestandsgebäudes und den Neubau einer Kita Biesnitzer Straße 89. Trotz Baubeschluss musste die Planung zwischenzeitlich aus finanziellen Gründen gestoppt werden. Erst 2005 ergab sich durch die Erweiterung des EFRE-Fördergebietes Gründerzeit die Möglichkeit zur Finanzierung, der Projektantrag konnte gestellt und die Planung wieder aufgenommen werden. Am 3. August 2006 wurde die Baugenehmigung erteilt, Ende August ging der EFRE-Projektentscheid (Bewilligung) ein.

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Beispiel für ökologisches Bauen

Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,7 Millionen Euro, davon sind rund eine Million Euro Finanzhilfen der EU, 650.000 Euro stellt die Stadt aus Eigenmitteln zur Verfügung. Hinzu kommen 50.000 Euro Preisgeld, welche die Stadt beim Wettbewerb der EnBW „Energie IQ“ gewonnen hat.

Baubeginn war Mitte November 2006. Nach dem Abriss der alten Krippe, Erschließung der Medien und Herstellung der Zufahrtsstraße auf dem Grundstück begannen im Januar dieses Jahres die Rohbauarbeiten. Aufgrund der milden Temperaturen konnte bisher ohne Unterbrechung weiter gebaut werden. Bereits Ende Februar war die Verlegung von Grundleitungen einschließlich zugehöriger Erdarbeiten, der Fundamente und Bodenplatte fertiggestellt. Anfang März haben die Maurerarbeiten begonnen. Die Baumaßnahme liegt derzeit voll im Bauablaufplan. Die Fertigstellung ist für November 2007 geplant.

In der neuen Einrichtung können künftig 106 Kinder in Krippe (24 Plätze), Kita (42 Plätze) und Hort (40 Plätze) betreut werden. Das Objekt wird nach Abschluss der Baumaßnahmen in freier Trägerschaft von der Pfarrgemeinde St. Jakobus betrieben.

Der Neubau wird eingeschossig in Kalksandstein ausgeführt und erhält eine Fassade mit Wärmedämmverbundsystem und ein Flachdach aus Stahlbeton.
Auf mehr als 900 Quadratmetern Fläche entstehen sechs Gruppenräume für jeweils zwei Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppen. Die Räume sind nach Süden ausgerichtet. Dazu kommen zwei Schlafräume für Krippenkinder, ein Hausaufgabenraum für Hortkinder, ein Mehrzweckraum, Garderoben, Sanitärbereiche für jede Gruppe, eine Verteilerküche, Leiterinnenzimmer, Foyer, Personalräume, Technikräume sowie ein Kinderwagenraum.

Um den Primärenergieverbrauch bei der Wärmeversorgung zu minimieren und damit gleichzeitig den Schadstoffausstoß, speziell der CO2-Emission, zu senken, wird eine Erdreich-Wärmepumpe für Gebäudeheizung und Trinkwasserbereitung sowie eine Photovoltaikanlage zur solaren Stromgewinnung installiert.

Die Stadt Görlitz hatte mit dieser Anlagenkonzeption den 1. Preis und 50 Tausend Euro Preisgeld beim Energie-IQ-Wettbewerb der EnBW (Energie Baden Württemberg AG) gewonnen. Der Betrag ist zweckgebunden und wird für die Realisierung der Anlage eingesetzt. Die Umsetzung einer solchen Anlage ist ein Beispiel für ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Bauweise in Görlitz und hat als erste dieses Umfangs zukunftsweisenden Modell-Charakter.

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 18.03.2007 - 18:53Uhr | Zuletzt geändert am 18.03.2007 - 18:53Uhr
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