Weiter Protest gegen Kupfererkundung in Neißeaue
Neißeaue | Deschka, 16. Juni 2015. Von Thomas Beier. Mit einem "Tag des offenen Bohrlochs" (wer nur denkt sich solche Bezeichnungen aus) sollen die beunruhigten Anwohner und Unternehmen in Neißeaue über die Probebohrung der KGHM Kupfer AG im Ortsteil Deschka, die vor allem der Erkundung einer möglichen Kupferlagerstätte dient, informiert werden. Sie fürchten unterschiedliche Auswirkungen der Probebohrung.
Abbildung: Ein Bohrkern (nicht aus Neißeaue), wie er bei Erkundungsbohrungen gewonnen wird. Foto: © Bergbauliche Sammlungen Thomas Beier
Anwohner und Unternehmen haben was dagegen
Unmittelbar könnte das Grundwasser durch die Bohrung kontaminiert werden, so eine verbreitete Ansicht.
Sollten tatsächlich Kupferverbindungen oder andere abbauwürdige Vorkommen, so zum Beispiel Silber, gefunden werden, sehen die Bewohner der dünn besiedelten Gegend das nächste Horrorszenario: Die Bedrohung des in der Region aufkeimenden sanften Tourismus, für den - neben etlichen weiteren Freizeit- und Urlaubsangeboten - vor allem mit dem "Grüngeringelten Abenteuerfreizeitpark" der Kulturinsel Einsiedel ein starker Attraktor und bedeutsamer Arbeitgeber besteht.
Weitere Vorbehalte richten sich gegen ein im Gespräch stehendes biologisch-chemisches Frackingverfahren, mit dem das Kupfer aus seinen Verbindungen gelöst werden kann.
Genehmigt vom Sächsischen Oberbergamt in Freiberg ist bislang nur die eine Probebohrung. Doch für die Besorgten steht fest: Ein Probebohrung würde nicht durchgeführt, wenn nicht Aussicht auf den Abbau bestünde.
Informieren!
Sonnabend, 20. Juni 2015, von 10 bis 12 Uhr,
Bohrung in 02829 Neißeaue, Ortsteil Deschka
(am Bohrtum erkennbar).
Im MDR Sachsenspiegel vom 15. Juni 2015:
Beitrag "Probebohrungen stoßen auf Unmut der Einwohner"
Mehr Hintergründe erfahren im Görlitzer Anzeiger!
29.04.2015: Online-Umfrage: 86 Prozent gegen Fracking in Neißeaue
02.04.2015: Neißeaue "Rinderkacke statt Kupferschlacke!"
Missverständnis?
Von Jens Jäschke am 19.06.2015 - 11:33Uhr
Da hast Du wohl meine Zeilen falsch gelesen, Steffen Meier.
Ich meine mit meiner Aussage, dass diese Kupferförderung bzw. die Art und Weise es zu gewinnen, nicht richtig ist.
Trinkwasser oder Kupfer?
Von Steffen Meier am 18.06.2015 - 16:59Uhr
Hallo Jens,
denke doch bitte selber mal nach. Kannst du Kupfer trinken?
Brauchst du jedes Jahr ein neues Handy?
Warum muss aller halben Jahre ein neues Automodell auf den Markt gebracht werden?
Warum werden Kopienzähler in Drucker eingebaut?
Die Konzerne generieren über die Werbung eine künstliche Nachfrage und Bürger wie Du fallen darauf rein.
Warum werden keine effektiven Recyclingsysteme geschaffen? Weil die Konzerne daran nicht verdienen.
Übrigens auch für die Kupferbohrung wird unser Trinkwasser verwendet, 80.000 Liter pro Woche.
Denk mal drüber nach!
Steffen
Billigverfahren gegen Trinkwasserqualität? Nein danke.
Von Jens Jäschke am 17.06.2015 - 08:48Uhr
Dieses Frackingverfahren gefährdet auch das Trinkwasser in einem hohen Ausmaß.
Mir ist das auch nicht recht, weil die Wasserqualität massiv darunter leidet und Wasser ein wichtiger Rohstoff für unser tägliches Leben ist.
Was hingegen bedeutet uns das Kupfer in der Erde? Also ich meine jetzt, uns hier?
Mal nachdenken.
zu Jens: Bergbaugegner
Von Steffen am 16.06.2015 - 22:49Uhr
Hallo Jens,
ich bin Steffen aus Deschka und engagiere mich in der Bürgerinitiative. Du wolltest Namen wissen.
Ich bin kein geschulter Agitator, auch wenn ich in der ehemaligen DDR aufgewachsen bin. Ich bin Einwohner von Deschka und habe das Bohrloch direkt vor meiner Nase.
Letztes Jahr habe ich unser Haus fertig gebaut und nun haben wir ein Bohrloch vor der Haustüre. Was meinst du, wie würdest du reagieren?
Abgesehen von privaten Interessen: Es geht darum, dass immer weniger Leute zu noch mehr Geld kommen wollen. Geh mit offenen Augen durchs Leben, erweitere Deinen Horizont und lese zwischen den Zeilen der täglichen Nachrichten.
Dein Steffen
PS: Ich wundere mich, dass du den Görlitzer Anzeiger liest.
Bergbaugegner
Von Jens am 16.06.2015 - 16:56Uhr
Ich hätte nicht gedacht, hier einmal solchen hanebüchenen, links-ideologischen Quatsch zu lesen!
Wer ist denn eigentlich diese "Lausitzer Initiative gegen Rohstoffpiraterie"? Gibt es da auch Namen oder will man lieber anonym bleiben?
Das sind nicht die Worte von Leuten aus Deschka oder Zentendorf, das sind Worte von geschulten Agitatoren!
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- Quelle: red | Foto: © Bergbauliche Sammlungen Thomas Beier
- Erstellt am 16.06.2015 - 10:48Uhr | Zuletzt geändert am 16.06.2015 - 12:13Uhr
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