DRK Görlitz lädt zum Benefiz-Konzert
Görlitz, 25. November 2014. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) arbeitet nach den Grundsätzen der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften und handelt neutral im Zeichen der Menschlichkeit. Dadurch hat es wie die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung insgesamt international höchstes Ansehen erworben. Der DRK Kreisverband Görlitz Stadt und Land e.V. lädt in der Adventszeit zu einem Benefiz-Konzert ein: Am 18. Dezember 2014 erklingt um 19 Uhr zugunsten der Flüchtlingsarbeit in aller Welt Musik von Edvard Grieg, Hugo Wolf, Gabriel Fauré, Franz Schubert, William Gomez und Wladimir Fjodorowitsch Wawilow.
Deutsches Rotes Kreuz leistet weltweit Hilfe für die Opfer von Flucht und Vertreibung
Wie nötig die Unterstützung der Flüchtlinge ist, dazu hat sich André Maywald, Vorstand des DRK Kreisverbands Görlitz Stadt und Land e.V., geäußert: "Über 50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Aufgrund von Krieg, Vertreibung oder dem totalen Zusammenbruch der Wirtschaft einer Region müssen Menschen ihre Heimat verlassen und sind auf die Hilfe anderer angewiesen." Das Deutsche Rote Kreuz unterstütze Flüchtlinge vor allem in Afrika, Asien und auch im Nahen Osten, auch insbesondere der weiter zunehmend dramatischen Situation in Syrien und im Irak. "Weltweit sind Menschen auf unsere Hilfe angewiesen. Mit dem Benefiz-Konzert wollen wir als Görlitzer Rotes Kreuz einen Beitrag leisten, um diese wichtige Auslandsarbeit zu unterstützen. Schließlich kennen wir als Görlitzer das Schicksal von Flucht und Vertreibung aus unserer eigenen Geschichte nur zu gut“, machte Maywald deutlich und weist darauf hin, dass sicherlich mehr als die Hälfte der Görlitzer Vorfahren habe, die selber Flüchtlinge waren – aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen oder dem Sudetenland.
Für das Konzert am 18. Dezember, das in der Landskron-Kulturbrauerei stattfindet, konnte der DRK Kreisverband Görlitz Stadt und Land e.V. drei Künstler gewinnen, die mit Klavier, Gesang und Tanz einen Lichtpunkt in der Adventszeit setzen wollen: Die Pianistin Hsin Pei Liu arbeitet an der Hochschule für Musik "Franz Liszt" in Weimar als selbstständige Pianistin und ist Klavierlehrerin an der Musik- und Kunstschule Jena. Kathrin Keune sang in Musicals unter anderem am Musiktheater Neuschwanstein, in Darmstadt, Berlin und San Diego. Schon seit langem konzentriert sie sich auf klassischen Gesang auch in diversen Kirchenmusikprogrammen als Solistin und Stimmführerin. Nadja Zerdick kommt aus Düsseldorf und studierte klassischen Tanz an der Ballettakademie der Musikhochschule Köln und Musical an der Stella Academy in Hamburg. Als Tänzerin war sie an der Oper Bonn engagiert, spielte in Mönchengladbach, Berlin und Hamburg. In Ostfriesland führt sie eine eigenen Praxis für Physiotherapie, Osteopathie und Tanz. Ihre große Leidenschaft ist es, Medizin und Kreativität zu verbinden.
Prädikat: Unbedingt hingehen!
Donnerstag, 18. Dezember 2014, Einlass 18 Uhr, Beginn 19 Uhr,
Landskrin-Kulturbrauerei, An der Landskronbrauerei 116, 02826 Görlitz.
Vorher Karten kaufen!
Karten kosten 15 Euro. Der Eintrittspreis kommt vollständig den internationalen DRK-Projekten zum Thema Flucht und Vertreibung zugute. Spenden darüber hinaus sind willkommen, jeder weitere Cent hilft Flüchtlingen und Vertriebenen weltweit.
Die Tickets gibt es ab sofort in allen Kartenvorverkaufsstellen, in der Landskron-Kulturbrauerei und im Internet unter Landskron Veranstaltungen sowie tixoo.
Mehr:
www.drk-goerlitz.de
DRK Görlitz auf facebook
Unter Tel. 03581 - 36 24 10 stehen außerdem Mitarbeiter des DRK für Fragen zur Verfügung.
Gut zu wissen: Flüchtlinge und das DRK
Über 50 Millionen weltweit sind auf der Flucht vor Krieg, Vertreibung und wirtschaftlichen Zusammenbrüchen. Das derzeitige Zentrum mit den meisten Flüchtlingen befindet sich in Syrien. Die Nachbarländer Jordanien, die Türkei und vor allem der Libanon schultern die meiste Last der Flüchtlinge. Hier entstehen Situationen und Konflikte schon allein wegen der Masse der Bedürftigen. Hier setzt die Hilfe des Roten Kreuzes an. Mit Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Versorgung mit Wasser und Nahrung, Hygiene und humanitärer Hilfe und vielem mehr engagiert sich nicht nur das Deutsche Rote Kreuz, obgleich mit den täglichen Hilfsflügen in die betreffenden Regionen auch teilweise unmittelbare Gefahr für die freiwilligen Helfer besteht.
Aber auch in anderen Ländern der Welt, wie zum Beispiel Afghanistan, der Irak oder Palästiner unterstützt das Rote Kreuz in der humanitären Hilfe unabhängig von Herkunft, Religion oder wirtschaftlichen Verhältnissen. Auch ist das Rote Kreuz in Deutschland mit der Flüchtlingshilfe beauftragt und betreut viele Familien, welche in Deutschland Ihren derzeitigen Platz gefunden haben.
In Syrien verschlechtert sich die humanitäre Situation dramatisch. Eine Million Kinder sind bereits auf der Flucht. In den Flüchtlingslagern wird dringend Hilfe benötigt. Viele Syrer haben ihre Häuser und Wohnorte verlassen, suchen in Flüchtlingslagern Schutz vor der Gewalt - im eigenen Land und jenseits der Grenzen. "Die Lage ist in den vergangenen Wochen schlimmer geworden. Immer mehr Menschen sind vom Konflikt betroffen. Die, die es können, fliehen in die Nachbarländer", sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.
Seit 2012 hilft das Deutsche Rote Kreuz in Syrien und unterstützt seine Partnerorganisation, den Syrisch-Arabischen Roten Halbmond logiostisch. Das DRK finanziert laufende Kosten von Lagerhäusern im ganzen Land, die essentiell sind für die Umschlag und die letztendliche Verteilung von Hilfsgütern. In 2013 hat das DRK außerdem Nahrungsmittelpakete für 300.000 Menschen nach Syrien gebracht. Zudem wurden mit Hilfe des DRK Hygienepakete für fast eine Million Menschen und auch spezielle Hygieneartikel für 160.000 Babys in Syrien verteilt.
(Auszug Interview René Schulthoff Delegierter/Hilfeberichterstatter für das DRK in Syrien)
Beispiele der Hilfe des DRK im Ausland
Die Flüchtlingslager in Jordanien erreichen die Grenzen ihrer Kapazität. In der Nähe von Azraq, 47km südlich der syrischen Grenze, soll deshalb ein weiteres Flüchtlingslager eröffnen, das 130.000 syrischen Flüchtlingen Zuflucht bieten soll. Um die medizinische Versorgung sicherzustellen, hat das Deutsche Rote Kreuz mit einem Hilfsflug von Berlin-Schönefeld ein Krankenhaus in das neue Flüchtlingslager Azraq geschickt.
Das mobile Zeltkrankenhaus verfügt über 40 Betten und soll nach zwei bis drei Monaten auf 130 Betten ausgebaut werden. Es ist mit einem Operationssaal, einem Kreißsaal, Bettenstationen und Behandlungsräumen ausgestattet. Es deckt die chirurgische Versorgung, Wundversorgung, Anästhesie, Innere Medizin, Gynäkologie, Geburtshilfe und Pädiatrie ab. Mit dem Krankenhaus entsenden die Rotkreuz Partner medizinisches Fachpersonal wie Ärzte, Krankenschwestern, Hebammen und Apotheker.
Die Lieferung des Krankenhauses ist Teil einer Gemeinschaftsleistung des DRK mit den Partnerorganisationen Norwegisches Rotes Kreuz, Finnisches Rotes Kreuz und Kanadisches Rotes Kreuz. Als Teil dieser Gesamtoperation hat es bereits einige Tage zuvor einen Airbus-Flug mit anderen Teilen des Hospitals an Bord nach Jordanien gegeben.
Im Libanon unterstützt das DRK 17 Notfallstationen, darunter eine Station im Bekaa-Tal in Ras Baalbeck - wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Diese Notfallstation wurde temporär eingerichtet und kümmert sich sowohl um die medizinische Versorgung der syrischen Flüchtlinge im Norden des Bekaa-Tals als auch um die libanesische Bevölkerung. Das DRK finanziert außerdem die medizinischen Teams des Libanesischen Roten Kreuzes, Medikamente, Verbrauchsmaterial und Equipment wie Ambulanzfahrzeuge, Nebenkosten und auch Personalkosten. In Ras Baalbeck sind zwei Teams mit je fünf libanesischen Medizinern/Sanitätern und drei Ambulanzfahrzeuge im Einsatz. Damit unterstützt das DRK mehr als die Hälfte des gesamten Notfall-Systems im Libanon.
Darüber hinaus unterstützt das DRK das Libanesische Rote Kreuz beim Aufbau und der Modernisierung des Blutbanksystems im Libanon. Die Blutkonserven stehen syrischen Flüchtlingen und auch der libanesischen Bevölkerung zur Verfügung. Das DRK finanziert benötigtes Material und Gerätschaften zur Lagerung des Blutes und Personal.
Beispiele der Hilfe des DRK im Inland
Schnelle Lösungen für die humane Aufnahme von Flüchtlingen hat das Deutsche Rote Kreuz angemahnt. "Für Flüchtlinge muss vom ersten Tag an eine menschenwürdige Unterbringung sichergestellt werden“, sagt DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau von Schenck, "Das Menschlich-Bleiben kann uns keiner abnehmen.“ In vielen überlasteten Erstaufnahmeeinrichtungen helfen gegenwärtig zahlreiche ehrenamtliche Aktive des DRK bei der Versorgung und Unterbringung.
"In den zehn letzten Jahren sind die Kapazitäten in den Aufnahmeeinrichtungen massiv abgebaut worden. Das rächt sich jetzt", so Schenck, "Angesichts der Tatsache, dass es weltweit immer Krisen geben wird, die Menschen zur Flucht zwingen, muss Deutschland eine stabile Infrastruktur für die Aufnahme von Flüchtlingen bereithalten. Es werden tragfähige Lösungen gebraucht, die einerseits eine humane Behandlung von Flüchtlingen in Deutschland absichern und andererseits eine angemessene Verteilung der Lasten auf Bund, Länder und Kommunen ermöglichen."
Während es momentan darum gehe, möglichst umgehend für die Menschen in den überlasteten Ersteinrichtungen menschenwürdige Bedingungen zu schaffen, ist aus Sicht des DRK so schnell wie möglich eine Unterbringung in Wohnungen anzustreben. Unterbringungen etwa in Gewerbegebieten erteilt das DRK eine klare Absage: "Gemeinschaftsunterkünfte akzeptieren wir nur kurzfristig - und auch dann sind eine angemessene Ausstattung, Belegung und der Kontakt zur aufnehmenden Bevölkerung sicherzustellen. Es ist wichtig, nicht bei Sofortmaßnahmen stehenzubleiben, sondern eine nachhaltige Verbesserung der Situation von Flüchtlingen in Deutschland zu erreichen." Neben einer menschenwürdigen Unterbringung und medizinischen Versorgung gehören dazu Beratung und Betreuung sowie der Zugang zu Kinderbetreuung, zu Ausbildung und zum Arbeitsmarkt. Auch eine Sprachförderung ist notwendig.
Das DRK ist in einigen Bundesländern in Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge im Einsatz. Seit der Zuspitzung der Situation im September dieses Jahres hat das DRK aus seinen Katastrophenbeständen bereits mehr als 2.600 Betten und 3.500 Schlafsäcke und Decken zur Verfügung gestellt. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer unterstützen bei der Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen.
Für 2014 wird der Zustrom auf rund 200.000 Flüchtlinge geschätzt. Im Vorjahr waren es insgesamt 127.000. Im Jahr 2012 waren es noch 77.600 Asylsuchende in Deutschland.
Angesichts der Missstände in vielen Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Deutschland fordert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) einen nationalen Flüchtlingsgipfel. "Es steht zu befürchten, dass sich die aus der Zeitnot und Strukturmängeln geborenen Katastrophenszenarien bei der Erstaufnahme von Flüchtlingen verewigen könnten. Es ist höchste Zeit, ein gemeinsames, für alle Beteiligten tragbares Konzept in der Flüchtlingsbetreuung zu entwickeln und zügig umzusetzen", so die DRK-Vizepräsidentin weiter. Alle Beteiligten sollten ihrer Meinung nach an einen Tisch: "Dazu gehören Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen ebenso wie die Wohlfahrtsverbände.“ Angesicht der schwierigen Lage in vielen Weltregionen müsse sich Deutschland darauf einstellen, dass der Flüchtlingsstrom anhält.
Das DRK ist derzeit in vielen Einrichtungen für Flüchtlinge aktiv. "Selbstverständlich wollen wir uns bei diesem Thema weiter einbringen, aber nicht nur als Nothelfer, die über Nacht aus Katastrophenbeständen Zelte und Schlafsäcke zur Verfügung stellen, sondern als Wohlfahrtsverband mit vielen Erfahrungen in der Flüchtlingsbetreuung“, bietet Frau von Schenck an. Es gehe nicht darum, Zuständigkeiten zu verändern, sondern bundesweit verbindliche Standards für die Unterbringung von Hilfesuchenden zu beraten und bundesweit zu vereinbaren.
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- Quelle: red | Fotos: © DRK
- Erstellt am 25.11.2014 - 02:52Uhr | Zuletzt geändert am 25.11.2014 - 03:38Uhr
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