1. Oberlausitzer ZukunftsTage aktivieren 200 Teilnehmer
Königshain | Ebersbach-Neugersdorf, 28. August 2014. Vier Tage dauerten die 1. Oberlausitzer ZukunftsTage, die erstmals in dieser Form vom Bündnis Zukunft Oberlausitz initiiert wurden. Das Bündnis befasst sich seit fünf Jahren mit dem "Zukunft machen" für die Oberlausitz und versucht, Anstöße für die Regionalentwicklung zu geben.
Ergebnisorientiertes Programm legt Ideen frei
Auftakt zur diesjährigen Veranstaltung war am Donnerstag, dem 21. August 2014,, ein Salongespräch auf Schloß Königshain, an dem "Macher" aus der Region Themen beleuchteten. Neben der Tradition des Denkens in der Region - man denke an Fichte, Böhme, Lessing - ging es auch um Aspekte der Willkommenskultur, der Selbstsicht, des notwendigen Generationenwechsels, der Widerstände und Besonderheiten der Oberlausitz.
Das Koordinierungsteam des Bündnisses Zukunft Oberlausitz, dem Prof. Dr. Maik Hosang, Dr. Stephan Meyer und Franziska Schubert angehören, hat besonders die Teilnahme des Domowina-Vorsitzenden David Statnik hervorgehoben: "Statnik sprach offen, positiv und zukunftsorientiert über die Rolle der sorbischsprachigen Bevölkerung in der Oberlausitz für Tourismus und Kultur. Ein offenkundiger Schritt und ehrliche Willensbekundung, Zukunft mit verschiedenen Akteuren im Zukunftsnetzwerk gemeinsam gestalten zu wollen."
Neben Statnik nahmen am Salongespräch u.a. der Görlitzer Landrat Bernd Lange, Kulturraumsekretär Joachim Mühle, Prof. Dr. Maik Hosang, Franziska Schubert, Dr. Stephan Meyer, Wolfgang Zettwitz (Kommunalpolitische Vereinigung der CDU Sachsen) und Mandy Schulze (3te Generation Ostdeutschland) teil. Am Abend sprach die ehemalige Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Gunda Röstel (heute Prokuristin der Gelsenwasser AG und Kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH) zu "Mut und Perspektiven für eine Region". Mit Gesprächen klang der Auftakt auf Schloss Königshain aus.
Neue Projektideen für die Oberlausitz
Am Freitag und Sonnabend fanden in Rößlers Ballsaal in Ebersbach-Neugersdorf die "Werkstätten der Zukunft" statt. Hier entstanden Projektansätze, die mit Leben gefüllt werden sollen und dafür weitere Mitstreiter suchen.
So soll beispielsweise ein "Projekt Schule-Wirtschaft" die Berufsorientierung auf die Region in Kooperation mit der Handwerkskammer besser zuschneiden, weil es neben Nachfolgern für Handwerksbetriebe auch an Azubis und Fachkräftenmangelt.
Außerdem soll es einen Wettbewerb für "Oberlausitzer Willkommensorte" geben. Dafür können sich dann Kommunen, Privatpersonen, Vereine und Institutionen bewerben, um im Erfolgsfall mit der dotierten Auszeichnung touristisch werben zu können.
Als interessant erweisen könnte sich der Aufbau einer Oberlausitzer Mediengruppe, die Dach für verschiedenste Medienformate sein könnte.
Im Bereich Mobilität sollen ein Kombibusmodell und Multifunktionsboxen entwickelt werden, um beispielsweise für Dörfer Transport- und Versorgungsmöglichkeiten zu gewährleisten
Das Fachforum zur Industriekultur, federführend unter Regie der Stiftung Kraftwerk Hirschfelde und ABS Robur Zittau, brachte die fachliche "Szene" zusammen und erfreute sich lebendiger Diskussion im Umgang mit dem industriellen Erbe.
Exkursion im LO Bus
Der Sonntag stand im Zeichen einer Exkursion. Highlight für die Mitreisenden war sicherlich die Fahrt mit dem roten Robur-Bus vom Typ LO der ABS Robur, der auf der Fahrt nach Sohland a.R. die Blicke auf sich zog. Dort wurde der Heckenhof mit seinem Konzept der solidarischen Landwirtschaft besucht. Weiter ging es dann nach Kirschau, wo die Künstlerinitiative "Im Friese" sowie die Galerie FLOX besucht wurden.
Fazit
"Die ersten ZukunftsTage waren für uns alle ein spannendes Experiment und ein guter Erfolg. Wir haben konkrete, praxisnahe Zukunftsprojekte entwickelt, an deren Umsetzung es nun gehen wird. Schön war der Mix aus unterschiedlichen Menschen verschiedenen Alters, die das Angebot wahrnahmen und sich aktiv einbrachten. Um unsere Region voranzubringen, braucht es nicht nur das zweifelsohne wichtige Traditionsbewusstsein, sondern vor allem das Engagement für Zukunft“, fasste Franziska Schubert vom Koordinierungsteam die 1. ZukunftsTage zusammen.
Mehr:
Mit innovativem Anspruch: 1. Oberlausitzer Zukunftstage
Videodokumentation der 1. Oberlausitzer ZukunftsTage (Kurzfilme)
Prima Sache!
Von LunaSol am 26.09.2014 - 09:47Uhr
Oberlausitz oder Schlesien - der Streit darum ist kindlich und nicht von Interesse. Wieder abstrakte Grenzen oder Ideologien, die zu einem sinnlosen Konflikt wie selten führen.
Vielmehr bewundernswert an der Initiative rund um die Oberlausitz ist doch der Blick auf die kulturverbindende Arbeit.
Wie oft noch arbeiten polnische und deutsche Menschen nur eher latent zusammen. Dabei habe ich die Nachbarn an Events z.B. dem Tag der Oberlausitz immer als offen und lustig erlebt. Im Hinblick auf den Tourismus können wir außerdem nur profitieren.
Dem Tourismus sind die dörflichen Kleinkriege um den Namen doch egal, zieht er doch mit seiner Außenwirkung und dem Marketingeffekt viele Menschen an.
Aber aufpassen: Weder Schlesien noch die Oberlausitz sollten mit Patriotismus verbunden werden, da dies ersichtlich ja sinnlose Kriege zwischen gemachten Grenzen hervorruft. Vielmehr: Nutzen wir die positiven Effekte für diese Region!
Auf der Welt geboren und auf der Erde zuhause bleibt von meiner Seite eine Identifikation mit irgendwelchen historischen Grenzen aus, dennoch schätze ich die positiven Effekte der Initiative aus o.g. Gründen sehr.
Niederschlesien-Oberlausitz
Von Jens Jäschke am 28.08.2014 - 22:48Uhr
Solange die Verfechter von der Region Oberlausitz nicht auch die Region Niederschlesien anerkennen, kann ein Traditionsbewusstsein auch "keinen Fuss fassen". Eines soll anerkannt werden und das andere ausgeblendet? Das ist keine Lösung. Schlesien hat auch Traditionen!
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- Quelle: red | Grafik: © Bündnis Zukunft Oberlausitz
- Erstellt am 28.08.2014 - 11:54Uhr | Zuletzt geändert am 28.08.2014 - 12:59Uhr
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