Gibt es noch den klassischen Lottospieler? Ist Lotto geschlechtsneutral?

Görlitz, 9. Februar 2014. Das Lottospiel ist verbreitet und für viele Görlitzer ist das Abgeben der Scheine in einer Annahmestelle - wie im Bild in Görlitz-Rauschwalde - ein liebgewonnenes Ritual. Aber gelten die alten Spielmuster noch im Jahr 2014? Sportwetten eine Männerdomäne, Bingo eine Frauendomäne und was ist mit Lotto? Es hieß immer, dass der klassische Lottospieler männlich und über 50 sei - aber im Zeitalter des Internets hat sich das demographische Wesen eines klassischen Lottospielers drastisch geändert. Man kann wohl überhaupt nicht mehr von einem "klassischen Lottospieler" sprechen, da offenbar über alle Gesellschaftsschichten verteilt und über alle Altersklassen hinweg Lotto online gespielt wird. Nach Auskunft eines der führenden Online-Lotto-Anbieters PlayEuroLotto.com kann im Spielverhalten kaum eine Mehrheit zwischen Männern und Frauen festgestellt werden: Es spielen annähernd gleich viele Männer wie Frauen - unabhängig von der Jackpot-Höhe und unabhängig vom Wochentag. Der Begriff "klassischer Lottospieler" hat so gesehen ausgedient.

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Quicktipps im Aufwind

Das Einzige, das statistisch festgehalten werden kann, ist, dass sich das Quicktippverhalten in den letzten Jahren enorm verändert hat. War früher der Anteil an händisch ausgefüllten Lottoscheinen noch bei knapp 70 Prozent, so erreicht er heutzutage gerade mal 50 Prozent, das heißt, dass der sogenannte Quicktipp in der heutigen Zeit eine gleich große Bedeutung hat wie der händisch ausgefüllte Lottotipp. Immer mehr Spieler haben immer weniger Zeit und daher wird im Lotto-Kiosk immer häufiger die Variante des Quicktipps gewählt.

Je höher der Jackpot - desto höher der Quicktipp-Anteil

Interessant ist auch, dass der Anteil an Quicktipps mit der Höhe des Jackpots zunimmt. Der Grund dafür ist, dass bei sehr hohen Jackpots viele Gelegenheitsspieler in die Lotterie-Annahmestellen kommen, um dort einen Quicktipp abzusetzen. Aber auch die Gelegenheitsspieler sind ein Phänomen.

Lottospielen erst ab 30 Millionen interessant?

Es gibt viele Gelegenheitsspieler, die erst ab einer gewissen Jackpothöhe mit dem Lottospielen beginnen. Diese Gelegenheitsspieler kommen dann in den Lottokiosk und fragen: "Wie hoch steht denn der Jackpot?" Bei einer Antwort "unter 30 Millionen" kommt oft der folgendes Spruch: "15 Millionen? Da wart ich noch ein wenig." - Hallo? 15 Millionen Euro - nach guter alter Währung immerhin runde 30 Millionen Deutsche Mark - das ist zu wenig? Man sollte denken, das würde für ein mehr als sorgenfreies Leben reichen, aber scheinbar sind die Ansprüche so hoch geworden, dass es mindestens 30 Millionen zu gewinnen geben muss, um sich einen Lottotipp zu leisten. Wie viel Geld braucht man für ein gutes Leben?

Abo- oder Dauerscheine oft die sinnvollste Alternative

Oft sind Abo- oder Dauerscheine die sinnvollste Alternative, um Lotto zu spielen. Man versäumt keine Lottoziehung - aber vor allem keinen Lotto-Jackpot mehr. Egal ob klassisches Lotto 6 aus 49 oder Eurojackpot - Dauerscheine gibt es für beide Lotterien, entweder mit den eigenen Glückszahlen oder - wie es schon die Mehrheit der Spieler macht - mit Quicktipp. Auf jeden Fall wünscht der Görlitzer Anzeiger viel Glück!

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  • Quelle: red | Foto: Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 09.02.2014 - 08:51Uhr | Zuletzt geändert am 09.02.2014 - 09:25Uhr
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