Sachsen trifft Chinas Hi-Tech

Shenzhen (China). Zum ersten Mal ist der Freistaat Sachsen mit einem Firmengemeinschaftsstand auf der Messe China Hi-Tech Fair in Shenzhen, die vom 12. bis zum 17. Oktober 2006 stattfindet, vertreten. Deren Schwerpunkte liegen auf Elektronik, Biotechnologie, Präzisionsmechanik, Informationstechnologie und Telekommunikation.

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Erstmalig Gemeinschaftsstand auf wichtigster Hi-Tech-Messe in Shenzhen

Die Messe hat sich binnen weniger Jahre zu einem der bedeutendsten Foren Chinas für die Kontaktanbahnung in der Hochtechnologie entwickelt. Hier präsentieren sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, Universitäten und Institutionen aller chinesischen Provinzen. Sachsen präsentiert sich auf 100 qm in der internationalen Halle. Mit am Stand sind der Medizintechnikspezialist Alpha Plan und der Messtechnik-"Weltmeister" ASMC, beide aus Radeberg, der Röntgenoptiker AXO Dresden GmbH aus Heidenau sowie aus Dresden die von Ardenne Anlagentechnik und Forschungsabteilungen der TU Dresden und der Hochschule für Technik und Wirtschaft.

Wer die Elastizität eines prallen Luftballons prüfen will, sollte als Messgerät keine Nähnadel einsetzen. Doch wie misst man die Elastizität einer nur vier Millionstel Millimeter "dicken" Schicht, wie sie beispielsweise auf Computerchips aufgetragen wird, damit sie nicht so leicht "verstauben"? Der Radeberger Mess-Weltmeister Dr. Thomas Chudoba kann das, weshalb seine Nanomechanischen Tester in der Hoch- wie Nanotechnologie sehr gefragt sind. 2002 gründete der ehemalige Mitarbeiter der TU Chemnitz in Radeberg bei Dresden die Advance Surface MEChanics (ASMEC) und entwickelt und produziert seitdem erfolgreich Messgeräte, die in atomare Strukturen hineinmessen, ohne dass sie sich aufführen wie die Nadel am Luftballon. Das ist nämlich das Problem bei Messungen in winzigen Strukturen. Auf diese Weise hilft ASMEC dabei, allerfeinste mechanische Schichten zu entwickeln, die kaum "auftragen", aber dennoch ihre Wirkung entfalten, ob es darum geht, dass Brillengläser kratzfest, künstliche Hüftgelenke gewebeverträglich oder Messer länger scharf bleiben.

Als Innovationsführerin der Fertigungstechnologie medizinischer Einwegartikel gilt die 1992 in Radeberg gegründete Alpha Plan GmbH. Sie verfügt über die Technologie und das Knowhow zur Herstellung von Dialysatoren, Blutschläuchen, intravenösen Lösungen, Transfusions- und Infusions-Sets, Dialysekonzentrat, Bikarbonat-Kartuschen sowie jeder Art von Filtrationssystemen unter Verwendung von Hohlfasern. Das Unternehmen bietet seinen Kunden Leistungen von der Beratung über die Maschinenkonstruktion und Software-Entwicklung, den Maschinenbau, die Mitarbeiterschulung und Pilotfertigung bis zur Inbetriebnahme. Von den ca. 80 Mitarbeitern ist allein ein Dutzend in Forschung und Entwicklung tätig. Alpha Plan ist stark exportorientiert - mit Projekten in Singapur, China, im arabischen Raum sowie in Russland. Die Wurzeln des Unternehmens liegen einerseits in der Person des geschäftsführenden Gesellschafters Rudolph Lüning, andererseits in den Erfahrungen der ehemaligen Mitarbeiter von Keradenta, dem DDR-Hersteller künstlicher Nieren. Seit Juni 2006 gehört Alpha Plan Geschäftsbereich Wasser und Prozess-Technologie des USamerikanischen Konzerns General Electric.

Shenzhen selbst ist Chinas Großstadt mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen. Sie ist geprägt von Hightech-Industrien der Telekommunikation, IT, Softwareentwicklung, Elektronik und Biotechnologie in einer boomenden Sonderwirtschaftszone, die u.a. mit Steuererleichterungen Investoren lockt.

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  • Quelle: /WFS061005
  • Erstellt am 06.10.2006 - 00:08Uhr | Zuletzt geändert am 22.10.2019 - 15:07Uhr
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