In Sachsen boomen die alternativen Energien

Dresden. In Sachsen boomt die Energiegewinnung aus Wind, Sonne, Wasser und Erdwärme. Umweltminister Tillich freut sich über neue Arbeitsplätze.

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Zuwachs an Arbeitsplätzen

„Erneuerbare Energien entwickeln sich in Sachsen mehr und mehr zum Wachstumsmarkt und Jobmotor“, so Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich heute in Dresden. Mittlerweile seien im Freistaat mehr als 4.700 Personen direkt und indirekt in dieser Branche beschäftigt. Die jährliche Zuwachsrate betrage über zehn Prozent.

Größter Arbeitgeber ist dabei die Photovoltaik-Branche mit 1.337 Beschäftigen. Rang zwei und drei nehmen die energetische Nutzung von Biomasse mit 498 und der Windkraftsektor mit 341 Beschäftigten ein. „Die Kurve zeigt auch beim Umsatz steil nach oben“, so Tillich weiter. Dieser habe sich in den vergangenen vier Jahren verdreifacht. Er stieg von 424 Millionen im Jahr 2002 auf derzeit 1,2 Millarden Euro. Bei einer Befragung durch das Sächsische Landesamt für Umwelt und Geologie im April dieses Jahres bewerteten knapp drei Viertel (71 %) der Unternehmen die Entwicklung ihres Umsatzes für die kommenden Jahre als positiv.

Wie Tillich betonte, sei die wirtschaftliche Komponente der erneuerbaren Energien nur die eine Seite der Medaille. Ihr konsequenter Ausbau sei vor allem der „Schlüssel für mehr Klimaschutz“. In Sachsen werden gegenwärtig rund 2.155 Gigawattstunden (GWh) Strom aus Wind, Wasser, Biomasse und Photovoltaik erzeugt. Das heißt, rund 4,1 Prozent des Endenergieverbrauchs, also Strom und Wärme, werden aus erneuerbaren Energien bereitgestellt. Im Jahr 2010 sollen es fünf Prozent sein - das entspricht rund 4.600 Gigawattstunden. Den größten Beitrag leisten derzeit die 714 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 730 Megawatt (MW) und die 299 Wasserkraftanlagen mit 76 MW.

Das größte Entwicklungspotential hingegen besitzen Geothermie und Biomasse. In den letzten Monaten - bedingt durch den warmen Sommer - ist vor allem das Interesse an der Nutzung der Sonnenwärme gestiegen. Erdwärme gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. In Sachsen gibt es derzeit ca. 2.100 Geothermieanlagen. Vier richtungsweisende Modellprojekte wurden vom Freistaat gefördert.

Auch der Biomasse-Markt ist von Wachstum gekennzeichnet. Derzeit gibt es in Sachsen 213 Anlagen, in denen feste oder flüssige Biomasse zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt wird. Die Verstromung fester Biomasse hat sich gegenüber 2003 mehr als verdoppelt. Darüber hinaus speisen 54 Biogasanlagen Strom und teilweise auch Wärme in öffentliche sowie private Versorgungsnetze. Die installierte Leistung beträgt 17,3 MW. Weitere 50 Anlagen befinden sich in Planung oder bereits im Bau. Wie Umweltminister Tillich sagte, könnten allein mit den in der Landwirtschaft zur Verfügung stehenden Rohstoffen künftig bis zu 640 Biogasanlagen mit einer durchschnittlichen elektrischen Leistung von 400 kWh betrieben werden.

Umweltminister Tillich besuchte heute vier sächsische Unternehmen, die erneuerbare Energien nutzen bzw. als Zulieferer für die Branche fungieren. Er besichtigte eine Wasserkraftanlage an der Weißeritz, die Biogasanlage der Agrikultur GmbH in Schönfeld bei Dresden sowie die Geothermieanlage im Sport- und Erholungszentrum Coswig. Außerdem informierte sich Tillich beim Dresdner VEM Sachsenwerk über die Herstellung von Generatoren für Windkraftanlagen.

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  • Quelle: /SMUL
  • Erstellt am 16.08.2006 - 23:40Uhr | Zuletzt geändert am 16.08.2006 - 23:46Uhr
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