Führungen des Kulturhistorischen Museums
Görlitz, 15. Februar 2013. Zu Streifzügen durch die "Geschichte von der Steinzeit bis zum Biedermeier" und durch "Astronomisches und U(h)rkundliches" laden die "Görlitzer Sammlungen - Kulturhistorisches Museum" noch im Februar ein.
Als Görlitz seiner Zeit voraus war
In die Geschichte von der Steinzeit bis zum Biedermeier lädt Stefan Müller schon am kommenden Sonntag - das ist der 17. Februar - um 14 Uhr im Kaisertrutz ein.
Astronomisches und U(h)rkundliches ist unter dem Titel "„Von allerley Solarien, das ist, Himmlischen Circuln und Uhren“ am Mittwoch, dem 20. Februar, um 15 Uhr anzutreffen in der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften (Barockhaus Neißstraße 30). Hier zeigt Bibliotheksleiter Matthias Wenzel Zeugnisse aus dem Leben und Wirken von Bartholomäus Scultetus und geht dabei auf die Geschichte der Astronomie und Kartographie in dieser Zeit ein.
Der Gang der Gestirne und der Lauf der Zeit haben die Menschen schon immer fasziniert. Im 16. Jahrhundert war es der Görlitzer Astronom, Mathematiker und Kartograph Bartholomäus Scultetus, der für seine Kenntnisse über den Bau von Sonnenuhren, das Fertigen von Landkarten und Kalendarien weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt war.
Als in jener Zeit der Gregorianische Kalender eingeführt werden sollte, wurde auch Scultetus von Kaiser Rudolf II. in Prag um ein Gutachten gebeten. Zu diesem Zweck weilte Scultetus mehrmals in Prag und traf dort auch mit den Legaten von Papst Gregor zusammen. Im Dezember 1583 ordnete dann Kaiser Rudolf die Einführung des neuen Kalenders in der Oberlausitz an. Der Oberlausitzer Landeshauptmann sandte diese Order zunächst an Scultetus, der die praktische Umsetzung durch die Auslassung von zehn Tagen empfahl. Am 6. Januar 1584 wurde dann durch den Görlitzer Magistrat öffentlich bekannt gemacht, dass ab sofort statt dem 7. Januar der 17. Januar zu schreiben sei. Bautzen, Löbau und Kamenz vollzogen den Kalenderwechsel am selben Tag. Die anderen Oberlausitzer Städte und Orte taten dies einige Tage und Wochen später. Bereits am 20. Mai 1584 war die Kalenderreform "in der gesamten Oberlausitz vollzogen - ein politischer Akt, der in der Geschichte der Oberlausitz wie auch ganz Europas einmalig ist …“ (Zitat: Tino Fröde, 2007). So wurde etwa im Kurfürstentum Sachsen erst Anfang 1700 der Gregorianische Kalender eingeführt!
Nicht zuletzt durch das Wirken und die Leistung von Bartholomäus Scultetus waren Görlitz und die Oberlausitz damals "ihrer Zeit voraus“. Noch heute künden die mächtigen Uhren am Görlitzer Rathausturm und die schöne Sonnenuhr an der Ratsapotheke von dieser bewegten Epoche.
In den Beständen der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften (im Barockhaus Neißstraße 30) finden sich viele Zeugnisse zum Leben und Wirken von Scultetus und zur Geschichte der Astronomie und Kartographie in dieser Zeit. Einige dieser Schätze werden zur Führung am 20. Februar 2013 präsentiert und erläutert.
Abbildung aus Scultetus, Bartholomäus:
Gnomonice De Solariis, Sive Doctrina Practica Tertiae Partis Astronomiae:
Von allerley Solarien, das ist, Himmlischen Circuln vnd Uhren Wie man dieselben an die auffgerichten Planicien oder Wende, Vnd in allerhand hole Instrument, von den Planis, Sphaericis vnd vermischten superficiebus zusammen gesetzt, künstlich verzeichnen vnd repraesentiren sol. Fürnemlich nach Geometrischem Grundt des abmessen angestellet, Darinnen anlangend die gedachten Instrument, in einem jetwedern eines völligen Hemissphaerij designation, von einem Zeyger vnd puncto ... / Jetzundt auffs new zugericht vnd perficirt, Durch Bartolemaevm Scvltetvm. - Görlitz: Menius, 1572. - [91] Bl.: zahlr. graph. Darst.



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- Erstellt am 15.02.2013 - 16:52Uhr | Zuletzt geändert am 15.02.2013 - 16:52Uhr
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