Görlitzer Kantinenlesen #9

Görlitz-Zgorzelec. Am 25. September ist es so weit: Das Görlitzer Kantinenlesen, das sich selbst als die erste, beste und unterhaltsamste regelmäßige Görlitzer Lesebühne mit Berliner Poeten bezeichnet, geht in die zweite Saison. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Görlitz und die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien ist es den Veranstaltern im Jugendkulturzentrum (JKZ) Basta! möglich, die im September 2008 gestartete und bis April 2009 überaus erfolgreich umgesetzte Reihe jetzt fortzuführen.

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Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt

Fest geplant sind weitere neun Veranstaltungen: Von September 2009 bis Mai 2010 kommen immer am letzten Freitag im Monat je drei Berliner Poeten nach Görlitz und lesen ihre Geschichten - meist kurze und außerordentlich unterhaltsame Texte, die erfahrungsgemäß alle Generationen zum Lachen (und manchmal auch zum Nachdenken) bringen. Die einzige Ausnahme bildet der Dezember, wo die Veranstaltung wegen der Weihnachtstage vom letzten Freitag auf den letzten Sonnabend verlegt wird.

Eine Änderung

Es werden die unterschiedlichsten Berliner Autoren lesen - zum Teil neue, zum Teil schon aus dem vergangenen Jahr bekannte Schriftsteller, die mit neuen Texten nach Görlitz kommen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es eine wichtige Veränderung: Nach der Lesung legen keine DJs auf. Stattdessen gibt es ab sofort Livemusik - und zwar vor der Lesung, während der Pause und im Anschluss an das literarische Programm.

Ein erfolgreicher Ableger


Die gesamte Veranstaltungsreihe ist ein Ableger des Kantinenlesens in Berlin. In der Hauptstadt gibt es verschiedene Lesebühnen, die an unterschiedlichen Wochentagen stattfinden und bei denen Berliner Autoren ihre Texte lesen. Das Best Of daraus ist das Kantinenlesen, das seit dem Jahr 2000 jeden Sonnabend in der Kulturbrauerei stattfindet - und zwar in der Alten Kantine, die für den Namen der Veranstaltungsreihe verantwortlich ist.

In Berlin spricht das Kantinenlesen ein aufgeschlossenes Publikum von 16 Jahren bis ins Rentenalter an. Mit Unterstützung durch Stadt und Sparkasse öfnnet sich auch das JKZ Basta! dem Kantinenlesen-Ableger für Literaturinteressierte jeden Alters.

Hingehen!
Freitag, 25. September 2009, Einlass 20 Uhr, Beginn 21 Uhr,
JKZ Basta!, Hotherstraße 25, 02826 Görlitz
Der Eintritt kostet drei Euro für jedermann.
Es lesen: Spider (LSD - Liebe Statt Drogen), Uli Hannemann (LSD - Liebe Statt Drogen und Reformbühne Heim und Welt), Dan Richter (Kantinenlesen Berlin und Chaussee der Enthusiasten)
Musik vorher, zwischendurch und nachher: Konzert mit Attila Vural (Schweiz/Solo-Gitarre), präsentiert vom Stille Post Klub, Wächterhaus Postplatz 6.

Details zu den Poeten und zum Musiker:

Spider, geboren 1971 als Andreas Krenzke in Berlin-Hohenschönhausen, absolvierte von 1987 bis 1990 eine Ausbildung und wurde Facharbeiter für BMSR-Technik. Später studierte er Physik und Geografie. 1996 gründete er mit anderen die Berliner Lesebühne "Supernova", die später "Ein Keller Buntes" und heute „LSD - Liebe Statt Drogen“ heißt. Von nun an betätigte er sich als Schriftsteller. Im Jahr 2000 wurde er bei den „Surfpoeten“ aufgenommen. Es folgten Auftritte in Klubs, Theatern, Bars und Goethe-Instituten überall in Deutschland, aber auch in der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark. Daneben tritt er als Gast bei anderen Berliner Lesebühnen, in Kabaretts und Comedy Clubs auf. Auf sein erstes Buch „Im Arbeitslosenpark“ folgte kürzlich das Werk „Imbiss wie damals“.
http://www.andreaskrenzke.de

Uli Hannemann, geboren 1965 in Braunschweig, lebt und arbeitet in Berlin. Er verfasst in erster Linie Kurzprosa und trägt diese auf den Berliner Lesebühnen "Reformbühne Heim & Welt" und "LSD - Liebe statt Drogen" vor. Eine ausgiebige Zweitverwertung der Bühnentexte erfolgt über Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien sowie die eigenen Geschichtensammlungen: "Hähnchen leider", Satyr, Berlin 2005; "Neulich in Neukölln", Ullstein, Berlin 2008.
http://www.uli-hannemann.de

Dan Richter, geboren 1968 in Berlin, ist Schriftsteller, Bühnenkünstler und seit 1999 Autor. Auf sein Konto gehen Veröffentlichungen in verschiedenen Tageszeitungen, Literaturzeitschriften und Anthologien. Dan Richter ist Mitbegründer und Autor der wöchentlichen Literaturshows Chaussee der Enthusiasten (seit 1999) und Kantinenlesen (seit 2000), die derzeit die erfolgreichsten regelmäßigen Literaturveranstaltungen Berlins sind. 2001 begründete er die Improvisations-Ensembles „Foxy Freestyle“; „Paula P.“, „Die Bö“ und „Berliner Dunkeltheater“, von 2001 bis 2003 war er auf Poetry Slams in Berlin, München, Hamburg, New York, Boston und Chicago zu erleben. Weiterhin ist Dan Richter seit 2002 Improvisationslehrer und –theoretiker, Co-Autor des Buches „Chaussee der Enthusiasten“ und der Zeitschrift „Brillenschlange“ und Übersetzer des Buches „Das Tao der Kreativität“ („Free Play“) von Stephen Nachmanovitch.
http://www.danrichter.de

Attila Vural: Sein Feriengepäck spricht Bände. Wo andere nie ohne ihren Regenschirm verreisen würden (man weiß ja nie, wie das Wetter wird) oder unter keinen Umständen das Kleine Schwarze zu Hause ließen (wer weiß schon, welche unerwarteten Feste gefeiert werden) wird man Attila Vural auch im Urlaub nie ohne seine Gitarre antreffen: Man weiß ja nie, welche Melodie einem über den Weg läuft.

So klingt denn auch seine Musik wie ein großer Koffer voller Ferienerinnerungen. Doch es sind keine hippen Städtekurztrips oder mondscheinschwangeren Segeltörns, die der 1972 geborene Zürcher Gitarrist mit seinen Tönen nachzeichnet. Vielmehr sind es Reisen der offenen Ohren und der suchenden Augen, auf denen sich der Musiker inspirieren lässt von südamerikanisch angehauchten Rhythmen, dem Jazz entlehnten Tonfolgen und Motiven, sowie erdverbunden poppigen Melodien.

Seit seinen ersten Kompositionen, die in die frühen neunziger Jahre zurückreichen, zeichnet sich Attila Vurals Musik durch diese kreative Mischung verschiedener Einflüsse aus, die in seinen eigenen Interpretationen ebenso wie in denjenigen der verschiedenen Formationen, deren Stil Vurals Arrangements geprägt haben (Saf-Inütill, Approaches), seine eigenständige Handschrift erkennen lassen.

Angeregt durch Dominic Millers CD «First Touch», widmet sich Attila Vural seit 1997 zunehmend und seit drei Jahren ausschließlich der Solo-Gitarre, die er sowohl in 6-saitiger und 12-saitiger Version, als auch neuerdings in einer 14-saitigen Spezialanfertigung in Form einer Mandolinen/Dobro-Kombination (Gitarrenbauer: Mitgel Noldin) spielt. Sein unverkennbarer Stil, der eine perkussiv gespielte Gitarre mit subtilen klassischen Saitenklängen vereint und dabei gänzlich ohne zusätzliche Effekte auskommt, ist in musikalischer und technischer Hinsicht unüberhörbar durch das Schaffen des deutschen Gitarristen Claus Boesser-Ferrari beeinflusst. Daneben erhielt Vural aber auch wichtige Impulse durch die experimentellen Variationen des Gitarristen Andy Summers (Police).

Attila Vurals Spiel lädt ein, ihm auf seinen Klangreisen in die weite Welt musikalischer Begegnungen zu folgen. Dazu stehen mittlerweile drei Solo-CD’s bereit («A Handful of Thoughts» von 2004, «Painting a Reverie» von 2007 und ganz aktuell «Some Place of Sounding»). Bei vielen Gelegenheiten ist Vurals perkussive Gitarre aber auch live zu hören:

International aufgetreten ist er schon in den USA, an der European Acoustic Guitar Night im Teatro Goethe-Institut in Rom, am Internationalen Gitarrenfestival «Open Strings» in Osnabrück und an den Internationalen Neuöttinger Gitarrentage. Unter anderem spielte er auch die Gitarrenparts beim Musical «Freeze», welches im Ende 2006 im Rigiblick Theater in Zürich aufgeführt wurde.

Ob auf Tonträger oder auf der Bühne: Wer mit Attila Vural die Reise antritt, wird Orte aufsuchen, die zu entdecken man einer Solo-Gitarre gar nicht zutrauen würde.
http://www.lavural.com

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  • Quelle: /red | Fotos: /Basta!
  • Erstellt am 18.09.2009 - 04:49Uhr | Zuletzt geändert am 18.09.2009 - 05:15Uhr
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