Kulturgeschichtliche Spaziergänge in Görlitz
Görlitz, 12. Juli 2022. Die Görlitzer Sammlungen beschränken sich zum Glück nicht aufs Sammeln, sondern machen Kulturgeschichte erlebbar. Das ist für die Görlitzer identitätsstiftend, weil Antworten auf die Frage, wer wir eigentlich sind und was die Stadt ausmacht, gegeben werden. Doch auch für Gäste der Stadt ist das gut vorbereitete Eindringen in Görlitzer Welten eine bereichernde Erfahrung.
Erster Termin heute, am 12. Juli 2022!
Nun haben die Görlitzer Sammlungen dem Görlitzer Anzeiger zwei besonders interessante Termine, an denen sich Kunst, Kultur und Geschichte vereinen, zugespielt. Bei beiden Terminen führt die Historikerin Ines Haaser.
Prädikat: Hingehen!
- Dienstag, 12. Juli 2022, 17 Uhr,
Eingang des Jüdischen Friedhofs an der Biesnitzer Straße.
Führung auf dem Jüdischen Friedhof in Görlitz
Eintritt acht Euro, ermäßigt sechs Euro. Männer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Hintergrund: Der Jüdische Friedhof zu Görlitz mit seinen zahlreiche Grabmalen erzählt vom einst reichen jüdischen Leben in Görlitz.
Die Historikerin Ines Haaser bei einer Führung auf dem Jüdischen Friedhof Görlitz
Bildquelle: Görlitzer Sammlungen
Im Jahr 1847 war in der preußischen Oberlausitz ein Gesetz über die "Gleichberechtigung der jüdischen Untertanen" verkündet worden. Auch in Görlitz setzte daraufhin ein reger Zustrom von jüdischen Bürgern ein, nachdem seit 1395 kein Jude mehr dauerhaft in Görlitz ansässig gewesen war. Um 1900 zählte die jüdische Gemeinde der Neißestadt rund 600 Mitglieder. Die Juden machten in Görlitz nur ungefähr ein Prozent der Einwohner aus, leisteten jedoch große Beiträge zum politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Bereits 1849 erwarb die jüdische Gemeinde das Grundstück an der Biesnitzer Straße, auf dem sich auch heute noch der jüdische Friedhof befindet. 2015 wurden hier die Stelen der Erinnerung eingeweiht. - Donnerstag, 14. Juli 2022, 17 Uhr,
Treffpunkt ist das Barockhaus Neißstraße 30.
"Vom Bergschlösschen zum Viadukt" widmet sich Künstlerblicken auf die Neiße
Eintritt acht Euro, ermäßigt sechs Euro.
Der Spaziergang führt entlang der Lausitzer Neiße und zu beliebten Künstlerblicken. Wer kennt heute noch etwa eines der einst beliebtesten Ausflugsrestaurants für die ganze Familie, das Bergschlösschen? Von hier aus lagen dem Betrachter das Neißetal, die Peterskirche und die Nikolaivorstadt zu Füßen. In der zweiten Hälfte des 19. JahrhundertsKünstler diente dieser Blick häufig als Motiv.
Generell betrachteten Künstler Görlitz am liebsten vom Ostufer des Flusses aus, sogar bereits im Jahr 1565. Damals entstand die älteste erhaltene Ansicht der Stadt. Sie sollte als eine Art Werbeprospekt der Ankurbelung der örtlichen Wirtschaft dienen. Goldschmied Josef Metzker zeichnete vom Ostufer aus die Stadt Görlitz mit ihren mächtigen Verteidigungsanlagen, prächtigen Kirchen und einer überhöhten Landeskrone. Als Ende des 19. Jahrhunderts sich die Fotografie als neues Kunst- und Publikumsmedium durchsetzte, waren Postkarten mit Neißeansichten wiederum bevorzugt.
Weitere Termine:
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- Quelle: red | Bilderquelle: Görlitzer Sammlungen
- Erstellt am 12.07.2022 - 07:51Uhr | Zuletzt geändert am 12.07.2022 - 09:07Uhr
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