Erzgebirgsrocker in Görlitz

Görlitz, 18. Dezember 2018. "Am erzgebirgischen Wesen soll Schlesien genesen!" – spätestens jetzt sollten die schlesischen Stubenhocker hochschrecken. Verbockt hat das die Görlitzer, also niederschlesische musikalische Lesebühne "Hospitalstraße". Das mitgliederstarke Autorenkollektiv Axel Krüger und Mike Altmann hat alles eingerührt und muss es nun auslöffeln.

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Weihnachtliche Lesebühne Hospitalstraße Görlitz

Thema: Lesebühnen

Lesebühnen

Lesebühnen sind in Görlitz fester Kulturbestandteil - teils musikalisch unterlegt, teils mit Autoren von vor Ort, teils mit weitgereisten Schreib- und Lesenden.

Die Autoren setzen alles daran, es am zweiten Weihnachtsfeiertag nicht feierlich werden zu lassen. Sie wollen – Zitat! – "selbst dem Plastebaum das Nadeln beibringen". Nun ist sogar das Heimatministerium beunruhigt.

Der Krüger hat wieder diesen glasigen Blick

Der glasige Blick kommt davon, wenn man zu viel in die Glaskugel guckt. Naja, wenigstens zeitigte Krügers intensives Stieren Ergebnisse: "Alle wichtigen Ereignisse für 2019 sagen wir in unserer traditionellen Jahresvorschau voraus. Soviel sei schon verraten: Es werden Zweifel an der Erderwärmung aufkommen, da es bis zum Männertag durchgängig schneegrieselt!" Der beliebte Görlitzer Anzeiger zitierte hiermit den Kaffeesatz-, Wein- und Gallensteinleser sowie Bauernregelauswendigwisser Axel Krüger.

Bühne frei für den Weihnachtsexperten!

Weil so eine Weihnachtsshow heimelige Atmosphäre, die man trotz aller Marketingbemühungen nicht künstlich erzeugen kann, braucht, kommt als Gast Max Rademann. Der Max ist aus echtem Krüppelkiefer-Fichtelbergs-Erzgebirgsholz geschnitzt (man beachte die passende Regionalberichterstattung der Regional Magazin Gruppe: Fußballkultur ist im Erzgebirge Kunst und Weihnachten ist im Erzgebirge zu Hause) und passt damit wie kein anderer in die Jahreszeit.

Der Erzgebirgsrocker setzt sich stimmbandintensiv singend ans Tasteninstrument und verwöhnt obendrein das Publikum mit seinen Geschichten, die insbesondere durch die geschliffene Schlemaer (Hä?) Mundart ihren unvergleichbaren Charme entfalten. Max Rademann wertet die Kulturszene der Neißestadt regelmäßig durch seine Anwesenheit auf und gibt ihr sogar einen gewissen intellektuellen Anstrich, indem er hier seit vielen Jahren mit der Lesebühne "Grubenhund" gemeinsam mit dem kongenialen Udo Tiffert und noch einem brilliert.

Prädikat: Unbedingt hingehen!
Mittwoch, 26. Dezember 2018, 19.30 Uhr,
APOLLO Theater, Hospitalstaße 2, 02826 Görlitz.

Eintritt wird nur gegen Vorlage entsprechender Karten gewährt. Diesen Umstand machen sich die Veranstalter schamlos zunutze, derlei Eintrittskarten zum Preis von zwölf Euro – nicht etwa zu verhökern, nein, verhökern zu lassen! Willfährige Helfershelfer sind die berüchtigt charmanten Damen der Theaterkasse des Gerhart-Hauptmann-Theaters auf dem Demianiplatz, die anonymen Alko..., Quatsch, also die unbekannten Vorverkaufsstellen und sogar online die tanzenden Elektronen auf www.g-h-t.de. Resterampe ist die Abendkasse, die am 26. Dezember um 19 Uhr öffnet. Wer dort kauft sollte hoffen, nicht geoutet zu werden: Anständige Görlitzer kaufen im Vorverkauf!

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  • Quelle: red | Foto Julia Dittmann
  • Erstellt am 18.12.2018 - 00:28Uhr | Zuletzt geändert am 18.12.2018 - 01:20Uhr
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