"Macht und Pracht" in Görlitz

Görlitz, 15. August 2017. "Macht und Pracht" – ist dieses sozialneiderregende Motto das richtige den diesjährigen "Tag des offenen Denkmals"? Auf jeden Fall können Macht und Pracht nur existieren, wenn auch das Bescheidene und das Schlichte existieren. So stehen auch Architekturobjekte im Mittelpunkt, die Machtmissbrauch anprangern, die an Armut und Ohnmacht ihrer Zeit und Bewohner erinnern.
Das Plakat zum Tag des offenen Denkmals 2017 in Görlitz basiert auf einem Foto von Frank Müller, die Gestaltung hat die Görlitzer Werbeagentur DIE PARTNER GmbH übernommen.

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Handwerkermarkt begleitet Görlitzer Denkmaltag

Die am Denkmaltag geöffneten Bauwerke in Görlitz zeigen die Bandbreite von Pracht bis Bescheidenheit, auch als Mischung, wenn Handwerker an ihren Häusern prächtige Vorbilder nachahmten (das soll ja auch heute noch vorkommen). Bestimmte Gliederungsprinzipien oder Symmetrien finden sich sowohl am Herren- als auch am Bauernhaus. Selbst Parks und Gärten oder archäologische Funde liefern Hinweise auf unterschiedliche Ausdrucksformen der jeweiligen Macht und der möglichen Pracht. Und beides, sowohl das Herausgehobene als auch das Einfache treten uns heute als Denkmale, als Teile unseres gemeinsamen kulturellen Erbes entgegen.

Dies zu entdecken, dazu will der Tag in diesem Jahr besonders verlocken. Die vielfältige Palette geöffneter Baudenkmale liefert dafür – wie auch anders in Görlitz – die beste Ausgangsbasis.
Beispiele:

  • Zum ersten Mal wird das lange Zeit im Dornröschenschlaf gewesene sogenannte "Forellhaus" auf der Promenadenstraße 57 zugänglich sein.
  • Sanierte Stallgewölbe zeugen vom Neubeginn im Tauchritzer Gutshof.
  • Die deutschlandweit bedeutsame Sgraffito-Fassade des Ober-Neundorfer Schlosses kann nach Freilegung weiterer Teile ebenfalls besichtigt werden.
  • Als prächtig sind natürlich das Biblische Haus oder das Waidhaus zu bezeichnen.
  • Vom Gestaltungsanspruch der Gründerjahre erzählen Hausflure oder Hausdurchfahrten wie an der Joliot-Curie-Straße 5 oder der Bismarckstraße 19.
  • Gebäude wie das Gotteshaus der Adventistengemeinde an der Bautzener Straße oder das wiedererstandene "Tivoli" der Freien Evangelischen Gemeinde zeugen von der Macht des Glaubens.

Dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt beweist eine unlängst wiederentdeckte bemalte Balkendecke in der Neißstraße 28.

Die am Denkmaltag erlebbaren Gebäude sind am Sonntag, dem 10. September 2017, meist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Einige Objekte haben allerdings – wie im Programmheft vermerkt – abweichende Öffnungszeiten. Außerdem wird für einzelne Gebäuden wie dem Nikolaiturm und dem Kaisertrutz ein Eintritt erhoben.

Programmheft kaufen!

Welche bedeutsame Bauten und Zeitzeugnisse außerdem noch zugänglich sind, steht im Programmheft für 2017. Es kann ab Ende August gekauft werden.

Handwerkermarkt in Görlitz zum Tag des offenen Denkmals

Auf dem Görlitzer Untermarkt stellen am Sonntag, dem 10. September 2017, mehr als 30 Handwerker ihre Handwerkstechniken vor und geben gern Auskunft darüber. Es werden Speisen und Getränke angeboten und es gibt Musik- und Tanzgruppen auf einer Bühne zu erleben.

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  • Quelle: red | Quelle Plakat: Stadtveraltung Görlitz, Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 15.08.2017 - 14:03Uhr | Zuletzt geändert am 15.08.2017 - 14:56Uhr
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