Görlitzer Kantinenlesen #55 am 26. Dezember 2014

Görlitz, 24. Dezember 2014. Bevor die Stadt ganz in der Weihnachtsduselei vesinkt, noch schnell ein Veranstaltungshinweis: Am 26. Dezember 2014 steigt im Basta! Jugendkulturzentrum das 55. Görlitzer Kantinenlesen.

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Spätestens am zweiten Feiertag: Raus in die Kultur!

Wer es kennt, der weiß: Im Dezember ist beim Görlitzer Kantinenlesen meistens alles ein wenig anders als in anderen Monaten, denn dann lädt die Lesebühne am zweiten Weihnachtsfeiertag ein. Doch im Jahr 2014 fällt der 26. Dezember tatsächlich mal auf einen Freitag, also auf den ganz "normalen" Termin. Trotzdem: Nichts ist wie immer.

Im Vergleich zum unlängst veröffentlichten Monatsprogramm habe sich kurzfristig nur eine Änderung ergeben, war aus dem Basta! zu erfahren: "Statt Robert Naumann beehrt uns Andreas Gläser. Und außerdem raten wir unseren Gästen dazu, besonders früh da zu sein, um noch einen guten Platz zu bekommen. Denn, Weihnachten sei Dank, am 26. Dezember wird es bei uns meist besonders voll und wer zu spät kommt, muss möglicherweise stehen."

Das ist beliebt!

Schon seit September 2008 erfreut sich das Görlitzer Kantinenlesen großer Beliebtheit. "Seither konnten wir uns jedes Jahr von September bis in den Frühling hinein einmal im Monat über ein volles Haus, gut gelaunte Leser und ein beglücktes Publikum freuen. Dank der finanziellen Unterstützung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und der Stadt Görlitz können wir die Reihe nun in der siebenten Saison fortsetzen. Dazu kommen immer am letzten Freitag im Monat je drei Berliner Schriftsteller zu uns und lesen ihre Geschichten vor – meist kurze und außerordentlich unterhaltsame Texte, die alle Generationen zum Lachen (und manchmal auch zum Nachdenken) bringen. Eingeladen haben wir die unterschiedlichsten Berliner Autoren – zum Teil neue, zum Teil schon aus den vergangenen Jahren bekannte Schriftsteller, die mit neuen Texten nach Görlitz kommen", wird das Basta! nicht müde, mitzuteilen.

Details zu den Vorlesern am 26. Dezember 2014:

Spider, geboren 1971 als Andreas Krenzke in Berlin-Hohenschönhausen, ja, genau dort, wo..., absolvierte von 1987 bis 1990 eine Ausbildung und wurde Facharbeiter für BMSR-Technik (ein Berufsstand, der liebevoll Bremstechniker genannt wurde, aber sich eigentlich mit der Betriebs-, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik auskennen sollte). Sei's, drum, später studierte er Physik und Geografie. 1996 gründete Spider mit anderen die Berliner Lesebühne "Supernova", die später "Ein Keller Buntes" und heute "LSD – Liebe Statt Drogen“ heißt.
Das war zugleich sein coming out als Schriftsteller. Im Jahr 2000 wurde er bei den "Surfpoeten" aufgenommen. Es folgten Auftritte in Klubs, Theatern, Bars und Goethe-Instituten überall in Deutschland, aber auch in der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark. Daneben tritt er als Gast bei anderen Berliner Lesebühnen, in Kabaretts und Comedy Clubs auf. Auf sein erstes Buch "Im Arbeitslosenpark“ (2006) folgten "Imbiss wie damals" (2008) sowie ganz neu "Die letzte WG von Prenzlauer Berg" (2014).

Andreas Gläser wurde 1965 in Berlin auf dem Prenzlauer Berg geboren. Er ist Autor und der Gründer der Lesebühne "Chaussee der Enthusiasten". Gläser arbeitete als Tiefbauer, Brandschutzmonteur und Lüftungsbauer. Zum Schreiben kam Gläser - nanu - über den Fußball, weil er in diversen Fußball-Fanzines veröffentlichte. Seit 1998 beteiligt er sich regelmäßig an den Lesungen der "Reformbühne Heim & Welt" und bei den "Surfpoeten". 1999 war Gläser Mitbegründer der Lesebühne "Chaussee der Enthusiasten"“ sowie der Zeitschrift "Brillenschlange". Seit er 2001 drei Texte in Wladimir Kaminers Anthologie "Frische Goldjungs" veröffentlichte, ist er einem größeren Publikum bekannt. 2002 erschien sein Debüt "Der BFC war schuld am Mauerbau" und 2003 folgte sein Hörbuch "Zonenschläger". Um 2004 legte Gläser als "DJ Baufresse" Vinyl auf und schob CDs ein. In seinem 2006 erschienen Buch "DJ Baufresse" hat er sich die Lebenswelt der Bauarbeiter vorgenommen, nach und vor der Implosion der DDR. Im Herbst 2007 stand er in Berlin-Lichtenberg im Theaterstück Dynamoland als Autor, Saxophonist und DJ auf der Bühne. 2010 veröffentlichte Gläser seinen ersten Roman "Bambule Berlin“. 2014 folgte ein Angriff auf den Deutschrockmarkt - und zwar per LP und Kassette unter dem Titel "Knuts Opa war Nazi". Seit dem Spätsommer 2014 schreibt er zudem eine wöchentliche Kolumne namens "Gläsers Globus" im Neuen Deutschland. Seine kurzen, pointierten Geschichten finden sich in zahlreichen Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften.

Dan Richter, der 1968 zum Berlin-Geborenen wurde, ist nicht nur Schriftsteller und Bühnenkünstler, sondern seit 1999 obendrein auch noch Autor. Auf sein Konto passt nicht nur schnöder Mammon, vielmehr gehen auch Veröffentlichungen in Tageszeitungen, Literaturzeitschriften und Anthologien darauf. Dan Richter ist Mitbegründer und Autor der wöchentlichen Literaturshows "Chaussee der Enthusiasten" (seit 1999) und "Kantinenlesen" (seit 2000), die sich als die aktuell erfolgreichsten regelmäßigen Literaturveranstaltungen in Berlin sehen. 2001 begründete er die Improvisations-Ensembles "Foxy Freestyle", "Paula P.", "Die Bö" und "Berliner Dunkeltheater", von 2001 bis 2003 war er auf Poetry Slams in Berlin, München, Hamburg, New York, Boston und Chicago zu erleben. Dan Richter schafft seit seit 2002 auch als Improvisationslehrer und -theoretiker, ist Co-Autor des Buches "Chaussee der Enthusiasten" und der Zeitschrift "Brillenschlange".

Musikprogramm mit Sven van Thom!

Der hieß nicht immer so. Und er stammt nicht aus Berlin. Das es so etwas noch gibt! Sven van Thom kam 1977 in Stolzenhagen nördlich von Berlin zur Welt und wurde als Sven Rathke registriert. Aber das ist Koks von gestern. Sven van Thom hat jeder schon einmal gehört, zum Beispiel mit "Schatz, halt's Maul!“, bei Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest“ forderte er gar: "Alle raus, ich hab Berlin gekauft!" Und er war Part in diesem herrlichen Duett "Trauriges Mädchen". Wer sich van Thoms Debüt-Album "Phantomschmerz" genauer unter die Lupe genommen hat, der weiß auch, was auf ihn zu kommt: Wohltuende Unterhaltung mit wunderbaren Songs zwischen Melancholie und aberwitzigem Humor. Inzwischen hat Sven van Thom sein allerzweites Album veröffentlicht, das kurz und bündig "Ach!" heißt - eine Verbeugung vor dem Altmeister deutschen Humors Loriot.

Gut, dass es die Sparkasse gibt!

Die Görlitzer Kantinenlesen-Veranstaltungsreihe ist ein Ableger des Kantinenlesens in Berlin, aber nicht schlimm. In der Hauptstadt der Republik gibt es nämlich gleich mehrere unterschiedliche Lesebühnen. Das "best of" darunter könnte das Kantinenlesen sein, das seit dem Jahr 2000 allsonnabendlich in der Kulturbrauerei (die dort wirklich Kulltur zusammenbraut) stattfindet – und zwar in der Alten Kantine, die für den Namen der Veranstaltungsreihe verantwortlich ist. In Berlin gibt es ein aufgeschlossenes Publikum von 16 Jahren bis ins Rentenalter, dass sich vom Kantinenlesen angezogen fühlt.

In Görlitz unterstützen die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und die Stadt selbst das Kantinenlesen, das seit 2008 im Basta! Jugendkulturzentrum stattfindet.

Prädikat: Hingehen!
Freitag, 26. 12. 2014, Einlass 20 Uhr, Beginn 21 Uhr
Kugendkulturzentrum Basta!, Hotherstraße 25, 02826 Görlitz.
Der Eintritt kostet vier Euro, der Verstand braucht nicht abgegeben zu werden.

Drei vorlesende Autoren und ein musizierender Musiker auf einen Blick:

    • Spider (LSD - Liebe Statt Drogen)
    • Andreas Gläser
    • Dan Richter (Chaussee der Enthusiasten und Kantinenlesen Berlin)
    • Sven van Thom (Tiere streicheln Menschen)


    Mehr Basta!
    www.basta-club.net

    Last not least!
    Das Basta! wünscht allen ein entspanntes Weihnachtsfest im Kreise derer, die wirklich wichtig sind - und natürlich einen guten Start in ein intensives, spannendes und sonniges Jahr 2015!

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  • Quelle: red | Grafik: © Basta!
  • Erstellt am 24.12.2014 - 00:37Uhr | Zuletzt geändert am 24.12.2014 - 08:51Uhr
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