"Die Landeskrone als Adelssitz" - ein kulturgeschichtlicher Spaziergang

Görlitz, 28. Juli 2014. Hätten unsere Vorfahren einen Nerv für die Tourismuswirtschaft gehabt, wären sie anders mit der im Jahre 1440 für 600 Schock Böhmische Kronen von der Stadt Görlitz gekauften Burg umgegangen und hätten sie nicht sofort geschliffen. Möglicherweise hatten sich die Burgherren - das Rittergeschlecht von Landskron aus dem Siebengebirge, später die Herren von Bieberstein - bei der Stadt ausreichend unbeliebt gemacht. Die im Görlitzer Schönhof gezeigte, um 1860 entstandene kolorierte Lithographie "Die Burg auf der Landeskrone vor der Zerstörung" zeigt eine fiktive Burganlage, die den gesamten Gipfel der Landeskrone einnimmt.

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Von der wechselhaften Geschichte der Landeskrone

Archäologische Funde weisen nach, dass sich bereits vor 3.000 Jahren während der Bronze- und Eisenzeit auf dem Gipfel der Landeskrone eine Burg befand. Die Reste von Wallanlagen aus dem 9. bis 12. Jahrhundert auf dem Gipfelplateau und am Südhang des Berges lassen seine militärische Funktion in slawischer Zeit erkennen.

Seit Mitte des 13. Jahrhunderts befand sich auf dem Görlitzer Hausberg eine Adelsburg - dass "castrum landischkrone" - als Lehen der böhmischen Krone. Spuren dieser von den Görlitzer Bürgern abgebrochenen Burg sind nicht mehr auszumachen. 1796 wurde der Aussichtsturm errichtet, seit 1844 gibt es eine Gaststätte. Fundamentreste der alten Burg wurden 1859 freigelegt und lassen ihr einstiges Aussehen erahnen.

Mehr über die Landeskrone erfahren!
Der Leiter des Kulturhistorischen Museums Dr. Jasper von Richthofen leitet den kulturgeschichtlichen Spaziergang auf den Görlitzer Hausberg persönlich. Er wird viele Details aus der wechselhaften und vor allem kriegerischen Geschichte der Landeskrone vermitteln.
Donnerstag, 31. Juli 2014, 16 Uhr,
Treffpunkt ist die Straßenbahnendhaltestelle in Görlitz-Biesnitz am Fuße der Landeskrone. Die Teilnahme kostet sechs Euro, ermäßigt dreieinhalb.

Vormerken!
Für den kulturgeschichtlichen Spaziergang "Auf den Spuren des Oberlausitzer Adels durch Görlitz" mit der Historikerin Ines Anders gibt es einen neuen Termin:
Donnerstag, 28. August 2014, 16 Uhr,
Treffpunkt ist der Schönhof, Schlesisches Museum zu Görlitz, Brüderstraße 8, 02826 Görlitz. Auch hier kostet die Teilnahme sechs Euro, ermäßigt dreieinhalb.

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  • Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 28.07.2014 - 14:18Uhr | Zuletzt geändert am 28.07.2014 - 17:50Uhr
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