Vermögensschutz in Zeiten hoher Inflation

Vermögensschutz in Zeiten hoher Inflation

Görlitz, 8. August 2023. Die derzeit herrschende Inflation ist verantwortlich dafür, dass die Vermögen der Sparer täglich geringer werden. Dabei gibt es laut Aussage des Finanzexperten Thorsten Wittmann durchaus Strategien, bei deren Anwendung auch in schlechten Zeiten Gewinne erwirtschaftet werden können. Dabei setzt der erfolgreiche internationale Finanzautor vor allem auf Diversifikation und Anlagen in Sachwerte.

Wie lässt sich verhindern, dass die Inflation Vermögen “verbrennt”?

Bild von Marco auf Pixabay

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Grundpfeiler einer sicherheitsbezogenen Geldanlage

Wie auf thorstenwittmann.com nachgelesen werden kann, definiert sich die ideale Form der Geldanlage im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Rendite. Ist es das Ziel, möglichst viel Rendite zu erwirtschaften, müssen höhere Risiken eingegangen werden. Wer sein Geld dagegen sicher anlegen und vermehren möchte, legt seinen Fokus eher auf einen langfristigen Wertzuwachs. Dabei sind die folgenden Faktoren zu beachten.


Schuldenabbau


Die beste Form der Geldanlage ist die Tilgung schon bestehender finanzieller Verpflichtungen. In der Regel sind die Zinsen, die für einen Kredit aufgebracht werden müssen, teurer als die zu erwartenden Renditen. Bevor also daran gedacht wird, sich im Wertpapierhandel zu engagieren, empfiehlt es sich, den Dispo auszugleichen und bestehende Konsumkredite zurückzuzahlen.


Langer Anlagehorizont


Beim Investieren sollte mit einem Zeithorizont gearbeitet werden, der mindestens zehn bis fünfzehn Jahre umfasst. Dadurch können Durststrecken ausgesessen werden, wenn es zu Kursabschlägen kommt. Üblicherweise erholen sich die Werte auch bei Börsencrashs wie 2020 (Pandemie) innerhalb eines Jahres. Wer dagegen hektisch bei jedem Kursrückgang seine Aktien umschichtet, generiert stetig Verluste.


Gesamtvermögen als Maßstab


Beim Investieren ist immer das gesamte Vermögen zu betrachten. Grundsätzlich darf nur solches Kapital investiert werden, das nicht zur Bestreitung des Lebensunterhalts notwendig ist. Dabei gilt, dass Personen mit wenig Einkommen eher in Sparpläne investieren sollten, als am Aktienmarkt zu spekulieren.


Handelskosten minimieren


Jede Investition ist mit Gebühren verbunden, welche die Rendite schmälern. So berechnen beispielsweise aktiv gemanagte Indexfonds mit etwa zwei Prozent des Umsatzes im Vergleich zu einem ETF (Exchange Traded Fund) ein Vielfaches an Gebühren.


Breite Streuung


Beim Vermögensaufbau und Schutz ist derjenige schlecht beraten, der sein gesamtes Kapital auf ein Pferd setzt. Durchläuft dieses Asset eine Krise, droht der Totalverlust. Intelligenter ist es, sein Kapital zu streuen und auf mehrere Märkte, Branchen und Regionen zu verteilen.


Sichere Zusammenstellung des Portfolios


Nachdem nun die Grundprinzipien der Vermögensbildung umrissen wurden, kann sich auf die Zusammenstellung eines Depots konzentriert werden, bei dem die Aspekte Sicherheit und Inflationsschutz im Zentrum stehen. Wittmann empfiehlt, das Anlagevermögen auf fünf Pfeiler zu verteilen


Aktien


Der Wertpapierhandel in seiner Gesamtheit steigt im Schnitt jährlich um etwa sieben Prozent. Die sichersten Anlagen sind Blue Chips, also große Konzerne, die schon länger an der Börse gehandelt werden und eine gute Dividende zahlen. Diese können die steigenden Erzeugerpreise im Normalfall auf ihre Kunden umlegen, was sich positiv im jeweiligen Kurswert widerspiegelt und sich als ernstzunehmende Maßnahme gegen die Inflation bewährt hat.


Immobilien


Jahrelang galten Immobilien als Garant eines stetigen Wertzuwachses. Dies ist auch heute noch so, aufgrund der gestiegenen Kreditzinsen allerdings nicht mehr in diesem Ausmaß. Wittmann sieht hinsichtlich Immobilieninvestitionen jedoch eine andere Gefahr.


Wie während der Finanzkrise 2008 zu beobachten war, führten die Regierungen Griechenlands und Italiens eine Immobiliensteuer ein, um ihren jeweiligen Staatshaushalt zu sanieren. Es wird daher empfohlen, den Kauf von Immobilien außerhalb der Europäischen Union (EU) zu bevorzugen.


Bargeld


Um plötzlich auftretende finanzielle Engpässe zu vermeiden, sollte immer eine gewisse Summe in bar in einer oder mehrerer stabiler Währungen wie beispielsweise der norwegischen Krone vorhanden sein. Tritt ein Notfall ein, der mit einem erhöhten Geldbedarf verbunden ist, müssen sonst langfristige Vermögenswerte mit Verlust verkauft werden, um die Liquidität zu erhalten.


Edelmetalle


Gold und Silber erweisen sich schon seit Jahrhunderten als Krisenwährung. Daher ist es sinnvoll, mindestens ein Zehntel des Kapitals in Edelmetalle anzulegen. Wittmann rät dazu, nach und nach kleine Tranchen zu kaufen, die weniger als 2.000 Euro kosten. In diesem Falle wird der Kauf nicht registriert.


Dieser Umstand ist dann von Vorteil, wenn Regierungen ein sogenanntes “Goldverbot” aussprechen. Dabei wurden in der Vergangenheit private Goldbesitzer dazu angehalten, ihre Vorräte in die jeweilige Landeswährung umzutauschen, um deren Stabilität zu erhalten.

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  • Erstellt am 08.08.2023 - 22:16Uhr | Zuletzt geändert am 08.08.2023 - 22:22Uhr
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