Anmeldestart für Kinderstadt Görlitz-Zgorzelec

Anmeldestart für Kinderstadt Görlitz-ZgorzelecGörlitz, 4. Juni 2021. Für die Sommerferien 2021 wird wieder die deutsch-polnische Kinderstadt organisiert - eine Stadt, die von Kindern für Kinder gestaltet wird.

Abb.: In der Kinderstadt können sich Erwachsene auf unterschiedliche Art und Weise engagieren. Wer Lust dazu hat, sollte sich bei den Organisatoren melden – offenbar, so das Bild, mangelt es an Männern!
Bildquelle: Meetingpoint Music Messiaen e.V.
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Manko: Wortkreationen und Gendersprache

Die Kinder können in der Kinderstadt Berufe wie Tischler, Journalist oder Bäcker ausprobieren. Dabei verdienen die Kinder sohar ihr eigenes Geld, das freilich nur in der Kinderstadt gilt. Aber immerhin: Freizeitaktivitäten und in der Kinderstadt hergestellte Produkte kann man damit bezahlen. Täglich nehmen die Kinderstadtbürger an Versammlungen teil, auf denen sie sich über ihre Erfahrungen in der Kinderstadt austauschen und Regeln für das Zusammenleben aufstellen.

Teilnehmen an der Kinderstadt Görlitz-Zgorzelec können Kinder aus Deutschland und Polen im Alter von 7 bis 14 Jahren. Sie lernen spielerisch die Welt der Erwachsenen kennen. Als Nebeneffekt des Zusammenlebens deutscher und polnischer Kindern treffen in der Kinderstadt auch Helfer aus mehreren Ländern aufeinander und lernen sich kennen.

Wann und wo?
17. bis 20. August und 23. bis 26. August 2021, je von 9 bis 16 Uhr,
Am Hirschwinkel 16, 02826 Görlitz (Hirschwinkelturnhalle)

Anmelden!
Die Teilnahme kostet 10 Euro oder 30 Zloty pro Tag, angemeldet werden können die Kinder 7. bis zum 30. Juni 2021 über einen Online-Fragebogen. Dieser soll ab dem 7. Juni 2021 im Internet auf einer Webseite, auf Facebook und auf Instagram zu finden sein. Am 1. Juli 2021 soll bekanntgeben werden, ob noch weitere Anmeldungen angenommen werden können.

Unterstützen!
In der Kinderstadt kann man sich als Sprachmittler, Angebotsleiter oder ehrenamtlicher Helfer engagieren. Wer das möchte, sollte sich bei Pauline Voigt unter Tel. 03581 - 66 12 69 melden.



Kommentar:

Eine feine Idee ist diese Kinderstadt, die eigentlich im zweijährigen Turnus stattfindet, wegen der Coronapandemie im Vorjahr aber pausieren musste. Schön auch, dass Kinder hier unvoreingenommen aufeinanderzugehen können und sich vielleicht gegenseitig auch ein paar Sprachbrocken beibringen.

Weniger schön ist allerdings, wie die Verantwortlichen selbst mit Sprache umgehen. Wie anders als Kreativität der schlichten Form soll man es bezeichnen, wenn mit Wortkonstruktionen wie "Kindermiasto", "Zgorlitz" oder "Kindermiastogeld" um sich geworfen wird? Dazu noch die frauendiskriminierende Gendersprache, wenn beispielsweise von "Helfer:in" die Rede ist wie in der Pressemitteilung, die obigem Beitrag zugrunde liegt. Wir sind Menschen, im Singular der Mensch – und als solcher kann man eben grammatikalisch nur Helfer sein. Da Menschen gewöhnlich in einem von zwei Geschlechtern vorkommen, ist es ebenso selbstverständlich, bei Männern von Helfern und bei Frauen von Helferinnen zu sprechen. Wer sich zwischen den Geschlechtern nicht entscheiden kann, möge sich bitte stets – als Mensch – angesprochen fühlen.

Jene aber, die geschlechtsübergreifend "Helfer:innen" verwenden, fühlen sich bemüßigt zu betonen, dass auch Frauen Menschen sind und dokumentieren damit längst überwundenes und im Kern frauendiskriminierendes Denken. Frauendiskriminierend ist die Gendersprache deshalb, weil Frauen damit per se die Benachteiligtenrolle zugewiesen wird anstelle sie zu ermutigen, ihre verbrieften Rechte in Anspruch zu nehmen. Wie bei allen populistischen Bewegungen ist es in der Schmoll- und Protestecke bequemer, als sich selbst gestaltend zu engagieren.

Es ist ein Frevel, wenn Eiferer und Eifererinnen versuchen, alle geschlechtsneutralen Begriffe aus der deutschen Sprache zu eliminieren. Jeder kann ja feministische Meinungen vertreten, diese aber belästigend einzusetzen oder gar zum Diktat zu erheben, überschreitet die Grenzen der Meinungsfreiheit. Dabei ist es übrigens völlig egal, wie viele sich der Gendersprache bedienen, denn die Menge ist keine Aussage über die Qualität. In ihrem im Görlitzer Anzeiger vom 29. Mai 2021 erschienenen Beitrag "Ans Gängelband der Grammatik?" zitiert Nicole Quint aus Görlitz Whoopi Goldberg mit den Worten: "Eine Schauspielerin kann nur eine Frau spielen. Ich bin ein Schauspieler, ich kann alles spielen."

Setzen wir also der babylonischen Sprachverwirrung nicht noch eins drauf, meint Ihr

Thomas Beier

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  • Quelle: red / Kommentar: Thomas Beier | Bildquelle: Meetingpoint Music Messiaen e.V.
  • Erstellt am 04.06.2021 - 07:58Uhr | Zuletzt geändert am 19.06.2021 - 08:21Uhr
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