Mit Kindern die Natur entdecken
Görlitz, 13. Mai 2021. Lieber kleiner Löwenzahn, ich schaue dich so gerne an, so viele Sonnen vor dem Haus, ich suche mir die schönste aus. Lieber kleiner Löwenzahn, ich schaue dich so gerne an, deine Schirmchen schweben fort, bald wächst du an einem andren Ort. (Autor unbekannt)
Der Frühling hat den Winter besiegt
Es ist Mai, alles grünt und beginnt wieder zu blühen. Scheint die Sonne, hält es kaum noch die Menschen im Haus, die kleinen wie die großen. Es gibt so vieles zu entdecken: "Schau mal ein Frosch! Wie lustig der hüpft!" Aber nicht anfassen! Der lustige Hüpfer ist glibberig und falls es eine Kröte ist, wird es schmerzhaft, denn deren Schleimhaut wirkt für die Haut des Menschens so wie das Berühren einer Brennessel und verursacht Pusteln. So eine Kröte ist zwar klein, aber sie weiß sich zu wehren.
Überall regt sich etwas, die Pflanzen schießen ans Licht und die Insekten sind fleißig bei der Arbeit; man muss nur genau hinschauen und beobachten. Auch wenn es heute draußen grau ist oder es regnet, es gibt – eine alte Weisheit – kein schlechtes Wetter, sondern nur unpassende Kleidung. Gummistiefel und Friesennerz sind genau richtig, wenn der Himmel die Natur gießt!
Zur Grundausstattung für Familien, die das Abenteuer Natur genießen wollen, gehört eine Botanisiertrommel, damit man zu Hause noch einmal nachschlagen oder sogar ein kleines Herbarium anlegen kann. Auch eine Lupe, eine kleine Schere und eine Taschenlampe sollten mit von der Partie sein. Angeboten werden sogar kleine Forscher-Sets für Kinder, die aus jedem Spaziergang eine spannende Entdeckungsreise machen. Praktisch ist außerdem ein Walkie Talkie für Kinder, falls man sich einmal aus den Augen verliert.
Papa, sind eigentlich alle Kühe lila?
Diese Vorstellung haben mehr Kinder, als man glauben möchte. In den großen Städten haben viele noch nie ein Pferd gesehen, geschweige denn etwa Tiere einmal in freier Natur beobachtet. Diese Entfremdung ist erschreckend und die Erwachsenen sind gefordert, ihre Kinder an die Hand zu nehmen, um mit ihnen in der Natur Zeit zu verbringen. Das bringt Nebeneffekte mit sich: Der Aufenthalt in der Natur stärkt das Immunsystem, die Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben und die Entwicklung der aller Sinne – Tasten, Fühlen, Riechen Schmecken, Sehen und Hören – wird gefördert.Wie gehen Schulen und Kitas mit dieser Thematik um?
Zum Glück haben Schulen und Kitas das Thema "Natur" längst mit in ihre Lehr- und Pädagogikkonzepte aufgenommen. Da gibt es die Rucksackschule, die der Braunschweiger Umweltpädagoge Gerhard Trommer schon 1983 entwickelt hat. Rucksackschule bedeutet "Draußenschule", wobei es um ein Konzept zur Natur- und Umweltbildung geht. Die Schüler werden mit einem Rucksack ausgestattet, um die Natur und die Landschaft mit allen Sinnen zu erleben.Vorreiter waren unter anderem auch die Waldorfschulen, die bereits vor mehr als 20 Jahren mit Schülerinnen und Schülern des siebten Jahrgangs solche Projekte durchgeführt haben. Hier wurden die Schulkinder zwei Jahre lang auf das Projekt vorbereitet. Das besteht letztlich aus einer Reise etwa nach Norwegen, wo für vier Wochen in einfachen Blockhütten gelebt wird. Der Unterricht findet im Freien statt, gewaschen wird sich im Fluß. Computer und Internet gibt es nicht.
Damit der Wert der Reise allen klar ist, wird diese teils von den Jugendlichen selbst finanziert; zu diesem Zweck geben sie Konzerte, veranstalten Aufführungen und rühren die Werbetrommel für ihr Projekt. In diesem Alter ist das ein unvergessliches Erlebnis – auch für die Eltern, die zurückbleiben müssen, aber ihre Kinder nach diesem aufregenden Abenteuer oft völlig positiv verändert wieder in die Arme nehmen können.
Waldpädagogische Lernangebote für Interessierte in Sachsen
Der Staatsbetrieb Sachsenforst bietet für Anbieter waldpädagogischer Themen ein Zertifikat Waldpädagogik an. Die zugrundeliegende Ausbildung beinhaltet neben einem forstlich-ökologisches Grundmodul sowie ein pädagogisch-methodisches Grundmodul wie weitere Wahl- und Pflichtmodule. Im Nachgang muss ein Praktikum in einer anerkannten Umweltbildungseinrichtung zu absolvieren. Bislang anerkannt in Sachsen sind die Waldschul- beziehungsweise Walderlebniseinrichungen in Conradswiese, in Eich, am Fichtelberg, in Stannewisch, in Taura, in Tharandt und in Wahlsmühle.Tipps!
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- Quelle: TEB | Foto: © BeierMedia.de
- Erstellt am 13.05.2021 - 17:19Uhr | Zuletzt geändert am 13.05.2021 - 17:51Uhr
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