Arbeit und Studium: Lohnt es sich, beides zu kombinieren?
Görlitz, 26. Oktober 2020. Lernen, Klausuren, der tägliche Kampf alles zu organisieren – da bleibt oft kaum freie Zeit. Dennoch geht fast die Hälfte aller Studenten zusätzlich arbeiten. Der Hauptgrund für die Studentenjobs ist der finanzielle Druck. Die monatliche Miete, Essen und ein paar Freizeitaktivitäten sind zu finanzieren. Ein Nebenjob ermöglicht dies. Vor allem für Studenten, die kein BAföG bekommen, ist der Job essenziell. Studentenleben bedeutet Freiheit, frei sein, verrückte Dinge zu tun, wie beispielsweise eine kleine Reise für eine Woche. Dafür muss dann zuerst das notwendige Geld vorhanden sein.
Warum nehmen Studenten Jobs an?
Während des Studiums sind enorm viele Regeln zu beachten. Noch mehr Regeln gelten, wenn es um den Lebensunterhalt geht. Wer schon mal versucht hat, seinen Eltern oder dem BAföG-Amt zu erklären, dass das zunächst gewählte Studium doch nicht das richtige ist, weiß, wie schwierig es sein kann, eigene und unabhängige Entscheidungen zu treffen. Im schlimmsten Fall gibt es kein Geld mehr. Wer dann seine eigene Wohnung oder das Zimmer im Wohnheim weiterfinanzieren will und weiterstudieren will, hat gar keine andere Möglichkeit, als neben dem Studium arbeiten zu gehen.
Es gibt allerdings noch andere Gründe, neben dem Studium einen Job anzunehmen:
- Finanzierung von Extras
- erste Berufserfahrungen sammeln
- Ausgleich zum Studium
- sich nicht einschränken wollen
- ein gewisser Lebensstandard
- erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern für die Zeit nach dem Studium knüpfen
- Erkundung, welche Arbeitsbereiche besonders gefallen
- Teil des Studienplans (Job ist als Praktikum für den Studiengang verpflichtend)
- Skills erwerben, die in den Hörsälen keiner vermittelt
Vorteile der Arbeit während des Studiums
Ein Job neben dem Studium macht unabhängig und kann dabei helfen unabhängige, eigene Entscheidungen zu treffen. Das eigene Geld lehrt, nur Dinge zu kaufen, die wirklich wichtig sind. Die selbstständigen Entscheidungen sind eine wichtige Fähigkeit für das spätere Berufsleben.Das Studium lehrt keine emotionale Intelligenz. Doch neben dem IQ ist der EQ mindestens genauso wichtig. Es geht dabei um die Fähigkeit, das erworbene Wissen richtig einzusetzen. Ein Studentenjob ist bestens dazu geeignet, den EQ zu trainieren. Im Idealfall passt der Nebenjob zum Studium. Studenten lernen jedoch auch in anderen Jobs etwa mit Kritik und mit schwierigen Menschen umzugehen und sich in ein Team einzufügen umzugehen – das dient der persönlichen Weiterentwicklung.
Berufe, die von Studenten am häufigsten gewählt werden
- Die Gastronomie-Branche wählen sehr viele Studenten, um sich etwas dazuzuverdienen. Das liegt zum einen an den flexiblen Arbeitszeiten und zum anderen am zusätzlichen Trinkgeld als Kellner. In den Großstädten, wo es viele Clubs und Bars gibt, haben Barkeeper gute Chancen auf einen Job.
- An der Uni selbst gibt es auch immer wieder Jobs als HiWi. Das hat gleich zwei Vorteile: Der Arbeitsweg ist kurz und die Arbeitsstunden lassen sich gut in das Studium integrieren. In der Regel erhalten HiWis auch eine angemessene Bezahlung.
- Bürojobs sind zwar nicht so wahnsinnig spannend, können aber zu interessanten Einblicken verhelfen. Das macht sie so beliebt bei Studenten.
- Besonders beliebt ist der Job als Kassierer im Supermarkt nicht. Dennoch wählen viele diesen Job. Das liegt an den flexiblen Arbeitszeiten und der meist guten Bezahlung.
- Branchenspezifische Jobs sind sehr beliebt, allerdings nicht ganz so leicht zu bekommen. Wer sich schon während des Studiums in seinem Fachbereich erste Erfahrungen aneignen kann, hat es später bei der Jobsuche leichter. So können Ingenieure in einem produzierenden Unternehmen jobben oder Informatiker erste Erfahrungen als Programmierer sammeln.
- Promotion und Animation sind die Studentenjobs schlechthin. Allerdings sind sie nicht für jeden geeignet. Schüchternheit kann hier hinderlich sein. Allerdings lässt sich insbesondere der Job als Animateur auch im Ausland gut ausüben.
Während des Studiums arbeiten – eine Chance, ohne Stipendien im Ausland zu studieren
Nicht jeder Student, der im Ausland einige Zeit studieren möchte, bekommt dafür ein Erasmus-Stipendium. Das BAföG für Auslandssemester ist auch nicht so üppig. Bei einem Studium im Ausland geht es natürlich nicht nur darum, an der Universität zu studieren sondern man will auch Land, Leute, die andere Kultur und die Sprache kennenlernen.Dabei ist zu bedenken, dass ein Auslandspraktikum die Berufseinstiegschancen wesentlich erhöht. Zu den Vorteilen zählen:
- vertiefte Fremdsprachenkenntnisse
- interkulturelle Kompetenzen
- Kenntnisse zu einer anderen Geschäftskultur
- Aufbau eines internationalen, professionellen Netzwerks
Durch die wertvollen Erfahrungen erweitert sich der eigene Horizont ganz enorm, was Eigeninitiative und Selbstständigkeit fördert.
Die Kosten sind dabei häufig ein Hemmnis. Doch alles ist eine Frage der Organisation. Sind die Lebenshaltungskosten am Praktikumsort niedrig und es gibt darüber hinaus noch ein kleines Praktikumsentgelt, sieht es schon gar nicht mehr so trüb aus.
Arbeitserlaubnis gibt es nicht überall
Studenten, die zum Studieren ins Ausland gehen, brauchen je nach Studienort ein Visum. Mit diesem Visum ist oft auch die Arbeitserlaubnis verknüpft. Nicht überall ist es Studenten erlaubt, sich mit einem kleinen Nebenjob Geld dazuzuverdienen. Es aber gibt spezielle Work-and-Study-Programme, die genau das erlauben. In der Europäischen Union stellt sich dieses Problem nicht. Wer im europäischen Ausland studiert, kann sich dort mit einem Nebenjob, beispielsweise auch als Erntehelfer oder Ähnliches, Geld hinzuverdienen.-
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- Quelle: red | Foto: LuckyLife11, Pixabay License
- Erstellt am 26.10.2020 - 14:55Uhr | Zuletzt geändert am 26.10.2020 - 19:03Uhr
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