Wissenswertes über die Imkerei
Görlitz, 18. Juni 2020. Gestern tagte der Markersdorfer Redaktionsbeirat und beim allgemeinen Informationsaustausch kamen auch die bunten Blühstreifen, angelegt auf Initiative der Agrargenossenschaft Gerdorf/Deutsch-Paulsdorf eG zur Sprache. Hier können Bürger Blühpatenschaften übernehmen und so einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, ganz besonders gegen das woanders verbreitete Bienensterben, leisten. Bienen werden, so zeigen Höhlenzeichnungen, schon seit mehr als 12.000 Jahren vom Menschen genutzt, die Imkerei entwickelte sich jedoch erst vor rund 4.400 Jahren in Ägyten und in Mesopotamien. Das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris war damals so etwas wie Silicon Valley heute: Hier lebten die Sumerer, die erste menschliche Hochkultur, die ebenso geheimnisvoll auftauchte wie sie wieder verschwand. Mit der Proto-Keilschrift entwickelten die Sumerer die erste Schrift überhaupt.
Immer mehr junge Erwachsene werden Hobbyimker

Die Imkerei ist also schon recht alt, trotzdem erfährt das Imkern heutzutage einen regelrechten Boom. Immer mehr Menschen möchten selbst Imker werden. Man hört immer wieder davon, dass Bienenvölker sogar in Städten auf Balkonen gehalten werden. Gerade junge Leute spielen mit dem Gedanken, selbst Bienen zu halten und zu pflegen. Tatsächlich sind von den rund 130.000 Imkern in Deutschland 95 Prozent Hobbyimker, der Anteil der Jüngeren und von Frauen wächst. Eine verpflichtende Berufsausbildung gibt es nicht, sehr wohl aber eine dreijährige Ausbildung zum Tierwirt in der Fachrichtung Imkerei, einem anerkannten Ausbildungsberuf in der Landwirtschaft. Obgleich eine Eignungsprüfung oder sogar Ausbildung für angehende Hobbyimker nicht gefordert wird, ist aber wenigstens ein Lehrgang ratsam.
Grundsätz darf jeder Bienen halten, allerdings sollten das Grundstück nicht zu klein und die Nachbarn informiert sein. Nötig ist die Anmeldung beim örtlichen Veterinäramt, das verlangt die Bienenseuchenverodnung; in manchen Bundesländern muss man seine Bienenvölker zudem bei der Tierseuchenkasse anmelden. Die formalen Hürden auf dem Weg zum eigenen Bienenvolk sind also eher niedrig, dennoch sollte man sich, bevor man mit der Haltung von Bienen und der Imkerei loslegt, selbstkritisch fragen, ob man wirklich dafür geeignet ist, denn wer die Imkerei zu einem Hobby machen möchte, sollte schon einige Voraussetzungen erfüllen. So muss man wissen, dass die Haltung von Bienen – wie bei jeder anderen Tierhaltungen auch – mit einigem Aufwand verbunden ist und man dabei Verantwortung für Lebewesen trägt.
Im Laufe eines Bienenjahrs fallen immer wieder bestimmte Arbeiten an. Wenn man diese vergisst oder die Arbeiten nur unzureichend ausgeführt werden, kann der Fortbestand der Bienenvölker in Gefahr geraten. Als Imker trägt man dabei neben der Verantwortung für die eigenen Bienen auch die Verantwortung für andere, denn jedes Bienenvolk steht mit anderen Bienenvölkern in einem Umkreis von bis zu vier Kilometern in Verbindung. Wenn zum Beispiel das eigene Bienenvolk krank oder verwahrlost ist, kann es von einem anderen Volk – auch dem eines anderen Imkers – sogar ausgeraubt werden. Außerdem können sich Krankheiten, Parasiten und Schadstoffe verbreiten.
Viel Verantwortung, aber auch viel Freude
Wie gesagt, man übernimmt Verantwortung und damit Verpflichtungen gegenüber Lebewesen. Doch ganz davon unabhängig ist die Imkerei ein ungemein spannendes Hobby, das einem mit der Zeit sehr ans Herz wachsen kann. Manche Imker erzählen, dass sie durch die Arbeit mit den Bienen viel ruhiger und gelassener geworden sind. Um Bienen gut halten zu können, benötigt es vom Imker Ordnung und ein strukturiertes sowie zielgerichtetes Handeln.Grundausstattung für die Haltung von Bienen
Soll die Idee der Bienenhaltung nach reiflicher Überlegung in die Tat umgesetzt werden, steht eine gewisse Grundausstattung auf dem Einkaufszettel. Diese erhält man am einfachsten bei speziellen Onlineshops wie zum Beispiel imkereibedarf-muhr.de. Zu einer solchen Grundausstattung gehört unbedingt ein Imkeranzug. So ein Anzug besteht aus mehrlagigem Stoff, hat Gummibündchen an Ärmeln und Beinen und erlaubt es, am Wulstkragen einen Schleier zu befestigen. Gerade für Anfänger ist ein das Gesicht schützender Schleier sehr zu empfehlen. Dazu kommen noch wichtige Werkzeuge wie beispielsweise Stockmeißel, Bienenbesen, Messer oder Smoker.Als Neu-Imker grundlegende Entscheidungen treffen
Wenn man dem Hobby Imkerei nachgehen möchte, muss man neben der Anschaffung der Ausrüstung noch weitere Grundsatzentscheidungen treffen. worunter die Wahl der Bienenrasse zu den wichtigsten zählt. Überlegen muss man sich zudem, welche Größe die Bienenwaben haben sollen, und dann muss man sich noch entscheiden, welche Bienenbeuten als Behausungen es für die Bienen werden sollen. Bei dieser Überlegung spielt letzten Endes auch der Sicherheitsaspekt mit eine Rolle (Stichwort: Schutz vor Bienenstichen).Was man wissen sollte, bevor die ersten Bienen kommen
Eine sicherlich wichtige Vorab-Information ist, was für Kosten auf einen zukommen. So kann man bei der Grundausstattung mit einem Aufwand von etwa 1.500 bis 2.000 Euro rechnen. Aber auch später noch werden regelmäßig Kosten für die Bienenhaltung anfallen. Als Kleinimker kann man aber die Kosten relativ leicht durch den Ertrag, den man mit dem geernteten Honig realisieren kann, wieder auffangen. Wenn man seine Bienen an einem festen Standort hält, also nicht mit ihnen wandert, kann man pro Bienenvolk mit ungefähr 30 bis 35 Kilogramm Honig pro Jahr rechnen. Wenn man einen Verkaufswert von neun Euro pro Kilo Honig annimmt, kann ein Imker also mit einer jährlichen Einnahme um die 300 Euro je Volk rechnen.Wann startet man am besten mit der Imkerei?
Die Monate April und Mai sind sehr günstig, um mit der Haltung von Bienen zu beginnen. Als Neuimker hat man in diesen Monaten die Möglichkeit, überwinterte Bienenvölker zu kaufen. Außerdem beginnen ab Mitte Mai die Bienen mit dem Schwärmen. Man kann also viele Imker finden, die in dieser Zeit Bienenschwärme zum Verkauf anbieten.Vorteilhaft zu wissen ist es auch, dass man, wenn man mit der Imkerei beginnt, während der ersten Jahre von verschiedenen Förderungen profitieren kann. In Deutschland organisieren die Vergabe der Fördergelder für Imker die jeweiligen Bundesländer. Imkervereine, die sich in der Imkerfortbildung engagieren, können einen finanziellen Zuschuss erhalten. Immerhin 97 Prozent aller Imker sind in Deutschland in einem Imkerverband organisiert – Grund genug für einen Neuimker, sich zu informieren und über eine Mitgliedschaft nachzudenken.



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- Quelle: red | Foto Bienen: Nennieinszweidrei / Annette_Meyer, Pixabay License; Foto Blühstreifen: Didgeman / Thomas B., Pixabay License
- Erstellt am 18.06.2020 - 13:15Uhr | Zuletzt geändert am 18.06.2020 - 16:13Uhr
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