5G im Landkreis Görlitz

5G im Landkreis GörlitzLandkreis Görlitz, 28. Mai 2020. Der Mobilfunkstandard 5G hat das Potenzial für eine kleine Revolution des Internets, weil neue Anwendungen ermöglicht werden. Insbesondere kann Technik nahezu in Echtzeit vernetzt werden und es können sehr große Datenmengen übertragen werden. Das stellt den Datenschutz vor neue Herausforderungen, manche befürchten zudem gesundheitliche Gefahren. Wie bei allem, was sie gedanklich nicht erfassen können, sind auch die Verschwörungstheoretiker nicht weit.

Wald bei Weißwasser / Běła Woda. Die in dieser Region vorherrschenden Kiefernwälder neigen im Hochsommer zur Selbstentzündung
Foto: © Weißwasseraner Anzeiger
Anzeige

Landkreis Görlitz arbeitet in bundesweiten 5G-Innovationsprogrammen Waldwächter

Landkreis Görlitz arbeitet in bundesweiten 5G-Innovationsprogrammen Waldwächter
Wuchernde Natur an der Straße zwischen Lieske / Lěskej und Mönau / Manjow

Weite Teile des Landkreises Görlitz, gelegen an der sächsischen Grenze zu Polen, sind Wälder. Auch der Truppenübungsplatz Oberlausitz befindet sich im Wald. "Dieses Gelände ist einer erhöhten Waldbrandgefahr ausgesetzt", teilt die Landkreisverwaltung mit und verweist auf die immer wärmer werdenden Sommer, die den Wald unter Stress setzen. Ergänzen muss man sicherlich, dass die Ballerei auf dem Militärareal nicht gerade brandschutzförderlich ist. Kurz gesagt könnte es die 5G-Technologie ermöglichen, Wald- und Schwelbrände über ein Echtzeit-Monitoring bereits im Ansatz zu erkennen und so eine schnellere Brandbekämpfung auszulösen.

Als Teil der 5x5G-Modellregion arbeitet der Landkreis Görlitz, unterstützt durch Fördergeld des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), an einem Konzept für 5G-Anwendungsszenarien in den Bereichen Drohnensteuerung und Waldbrandbekämpfung. In diesen Themenbereich fällt das zu erarbeitende Waldwächter-Konzept. Im Kern geht es um die Beobachtung von Waldflächen, wozu ein zentraler Datenserver in einer Feuerwehrleitzentrale installiert werden soll. Hier landen alle Daten von Wärmesensoren und Rauchmeldern in Echtzeit. Werden Auffälligkeiten erkannt, startet eine Drohne in das entsprechende Gebiet und überträgt Bilder, damit eine Gefahrenlage verifiziert und erfasst werden kann, bevor die Feuerwehr ausrückt.

Das Konzept soll vom Landkreis Görlitz gemeinsam mit Forschungseinrichtungen,unter anderem der Hochschule Zittau/Görlitz, Partnern aus der Industrie und externen Beratern bis August 2020 erstellt und anschließende dem BVMI vorgestellt werden.

Die 5x5G-Modellregion Lausitz ist eine der bundesweit in sechs Modellregionen, in denen Mobilfunkstandard 5G erprobt und besonders gefördert wird. Damit verbunden können vor Ort Untersuchungen zur Anwendung von 5G realisiert werden. Mit den Bundesmitteln sollen die Potentiale von 5G praxisnah entwickelt und anschaulich demonstriert werden.

Der Landkreis Görlitz will 5G besonders in den Bereichen Logistik, Industrie 4.0, Gesundheit, Energie und Landwirtschaft in realistischen Anwendungsszenarien untersuchen lassen, um so die 5x5G-Strategie des Bundes zu unterstützen. In der vom Strukturwandel betroffenen Lausitz könnten Unternehmen auf diese Weise hervorragende technologische Rahmenbedingungen geboten werden.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Fotos: © Weißwasseraner Anzeiger
  • Erstellt am 28.05.2020 - 14:23Uhr | Zuletzt geändert am 24.01.2022 - 17:57Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige