Heiraten? Nur in Görlitz!

Bild zu Heiraten? Nur in Görlitz!Görlitz, 11. März 2019. Wenn schon, denn schon! In Bezug auf die Hochzeit gehört Görlitz mit seinem Trauraum im historischen Rathaus am Untermarkt zweifelsohne zu den "Rennern". Die Motive, gerade hier sich das Ja-Wort zu geben, sind durchaus vielfältig: Das Herabschreiten der auch Hochzeitstreppe genannten Rathaustreppe nach der Trauung, die Lokalitäten und Hotels in der Altstadt oder die Tatsache, im sächsisch-niederschlesischen Hollywood, dem original Görliwood, geheiratet zu haben. Kann da die Wedding Chapel in Las Vegas noch mithalten? Allerdings ist die Auswahl des Ortes, an dem man sich für eine mehr oder weniger lange Ewigkeit aneinander bindet, nur einer der Punkte auf einer langen Checkliste, die zur Vorbereitung einer Hochzeit gehört.
Abbildung oben: Die Rathaustreppe in Görlitz mit der Justitia und dem Corvinus-Wappen, Foto: Botaurus, Lizenz Public Domain, via Wikimedia Commons

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Aus dem Heiratsbeschluss wird schnell ein Mammut-Projekt

Seit einigen Jahren lassen sich Paare wieder verstärkt auf das "Abenteuer Ehe" ein. Die Suche nach Sicherheit im Privaten, aber auch knallharte steuerliche Überlegungen spielen einen Rolle. Für Kinder ist ein stabiles Elternhaus – Patchwork-Familien mögen verzeihen – enorm wichtig. In Anbetracht der lebenslänglichen Konsequenzen einer Eheschließung, aber auch des üblichen organisatorischen Aufwands und nicht zuletzt des Aufgebots sind spontane Eheschließungen – etwa als Frühstücksbeschluss "Heute heiraten wir mal!" – nicht möglich. Der Görlitzer Anzeiger hat einige Punkte, an die man denken sollte, aufgelistet.

Das Aufgebot

Das deutsche Recht kennt das staatliche und das kirchliche Aufgebot. Beide sollen die beabsichtigte Eheschließung öffentlich bekanntmachen, damit gesetzliche oder kirchenrechtliche Bedenken oder Hindernisse vorgebracht werden können. Allerdings gibt es schon seit Mitte 1998 den öffentlichen Aushang des standesamtlichen Aufgebotes nicht mehr: Damals wurde das Ehegesetz aufgehoben.

Ehevertrag?

Auch wenn der Gedanke daran vielen Heiratslustigen eher unangenehm ist: Der eheliche Güterstand ist zu klären. Wenn man nicht den gesetzlichen der Zugewinngemeinschaft eingehen will, kommen Gütertrennung oder die eher seltene Gütergemeinschaft infrage. Ein Ehevertrag kann Scheidungsmodalitäten regeln und im Falle eines Falles emotional befeuerte und teure Rechtsstreitigkeiten vermeiden.

Die Hochzeit – alles eine Frage der Organisation

In der Oberlausitz haben es traditionell heiratende Paare gut, denn ihnen steht der Hugstbitter – der Hochzeitsbitter – zur Seite. Das ist beileibe keine Oberlausitzer Eigenheit, denn auch andere Regionen Deutschlands kenne ihn, so als Hochzeitslader, Gassenbitter (Westfalen: der die Gäste bittet), als Progoder (Bayern, vom lateinischen procurator) oder in Norddeutschland als Köstenbidder. Ganz gleich, wie sie genannt werden, stets stehen sie bei der Vorbereitung der Hochzeit als erfahrener Mit-Organisator, Einladender und während der Feier als alles überwachender und meist lustiger Unterhalter, der auf die Stimmung der Hochzeitsgesellschaft achtet, dem angehenden Ehepaar zur Seite.

Während dem Bräutigam vielleicht eher der Junggesellenabschied und allenfalls der Hochzeitsanzug durch den Kopf geht, gerät die Braut fast automatisch in die Rolle der alles Bedenkenden. Kleid, Frisur, Make-up? Gästeliste aufstellen und Einladungskarten gestalten! Das Hochzeitsessen, Dekorationen, Abendprogramm, Übernachtungen und – Wichtig! – die passende Musik? Und wo soll die Hochzeitsnacht verbracht werden?

Für die Feier oder Übernachtung bietet die Stadt Görlitz eine reiche Auswahl an möglichen Orten, in der Umgebung der Neißestadt locken viele Schlösser: Schloss Krobnitz bei Reichenbach/O.L. bietet sich da ebenso an wie etwa das Alte Schloss in Bad Muskau oder das Schlosshotel in Hörnitz oder die hervorrragend sanierten Schlösser in Leopoldshain (Palac Łagów), das Schloss Klitschdorf (Kliczków) und als weiteres Beispiel das Schloss Lomnitz (Pałac Łomnica).

Ganz alternativ – und sehr beliebt – ist eine Hochzeit in der Geheimen Welt von Turisede. Dort bietet das Krönum, die turisedische Krönungshalle, ein ganz offizielles Standesamt und die Hochzeitsnacht im ersten Baumhaushotel Deutschlands ist mit höchster Sicherheit unvergesslich. Selbst für mehrere hundert Hochzeitsgäste bietet Turisede ein abenteuerliches Dach über dem Kopf – und Polterabend-geeignet ist die Location außerdem.

Und danach?

Wohin es aber dann in den Flitterwochen geht, das ist eine ganz andere Herausforderung, die jedoch ebenfalls schon vor der Hochzeit geklärt sein will. Für die nun kommenden Jahre des Eheglücks hält sich der Görlitzer Anzeiger eingedenk der Filmstadt Görlitz an Kurt Tucholsky: "Und darum wird beim happy end im Film jewöhnlich abjeblendt."

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  • Quelle: TEB | Foto Rathaustreppe: Botaurus, Lizenz Public Domain, Public Domain, via Wikimedia Commons
  • Erstellt am 11.03.2019 - 07:26Uhr | Zuletzt geändert am 09.10.2019 - 18:31Uhr
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