Spammer mit Phantasie

Deutschland. Die Versender unerwünschter eMails - sogenannte "Spammer" ( weil sie "Spam" versenden) - zeigen geistige Flexibilität, wenn es um neue Themen geht. Neuester Aufhänger ist der sogenannte Bundestrojaner, der "amtliche Computervirus", der das staatlich abgesegnete Durchsuchen von Computern via Internet ermöglichen soll. Neben unzulässiger Massen-Werbemails umfasst Spam auch eMails, die neugierig und zum Öffnen einer angehängten Datei verleiten sollten. Diese Datei setzt dann meist Computerviren frei oder verursacht anderes Ungemach.

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"Bundestrojaner" als Bürgerschreck

Hier der Wortlaut einer entsprechenden eMail, wie sie unsere Redaktion erreichte (einzelne Passagen aus Datenschutzgründen mit xxx unkenntlich gemacht):


Sehr geehrter Internetnutzer,

im Rahmen unserer ständigen automatisierten Überprüfung von sogenannten Tauschbörsen im Internet, wurde folgende IP-Adresse auf unserem System ermittelt.

IP: xx.xxx.xxx.xxx

Der Inhalt Ihres Rechners wurde als Beweismittel mittels den neuen Bundestrojaner sichergestellt.
Es wird umgehend Anzeige gegen Sie erstatten, da sich illegale Software, Filme und/oder Musikdateien auf Ihren System befinden. Durch die Nutzung sogenannter Tauschbörsen, stellen Sie diese auch anderen Nutzern zu Verfügung und verstoßen somit gegen §§ 249ff StGB.

Das vollständige Protokoll Ihrer Online-Durchsuchung finden Sie im Anhang dieser Email.

Die Strafanzeige und die Möglichkeit zur Stellungnahme wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt.

(xxx Name und Anschrift wie auch Telekommunikationsdaten eines Kriminaldirektors)



Erstaunlich ist immer wieder das holprige Deutsch, dessen sich viele Spammer bedienen. Das war oftmals schon bei den Spam-Mails zum Online-Banking zu verzeichnen - mit denen wurde versucht, an Transaktionsnummern für den Kontozugriff heranzukommen. Allerdings gibt es auch täuschend echt erscheinende Webseiten, mit denen der gutgläubige Internetnutzer in die Irre geführt werden soll.

Das beste, was man mit so einer eMail tun kann, ist sie sofort zu löschen, am besten direkt auf dem Server. Die übermittelten Dateianhänge sollten keinesfalls geöffnet (angeklickt) werden.

Spam ist mittlerweile ein großes Problem im Internet geworden - nicht nur, weil es lästig ist, sondern weil auch gewaltige Ressourcen an Zeit, Speicherplatz und Übertragungskapazität verschwendet werden.

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  • Quelle: /Fritz Stänker
  • Erstellt am 06.05.2007 - 18:24Uhr | Zuletzt geändert am 06.05.2007 - 18:47Uhr
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