Kreta – ein Miniaturkontinent für jeden Urlaubertyp
Görlitz, 26. Juni 2016. Die Erwartungen an eine Urlaubsreise sind deutlich breiter gefächert, als man auf den ersten Blick erwarten könnte. Anhand des Beispiels Kreta soll das verdeutlicht werden - damit man das persönlich passende Urlaubsziel noch treffsicherer wählen kann. Dabei stehen Kriterien wie Vorlieben für bestimmte Landschaften, ob man lieber unter Einheimischen als unter anderen Urlaubern sein möchte oder ob man die regionale Küche am Urlaubsort kennenlernen möchte im Vordergrund.
Die Urlaubsregionen auf Kreta - für Pauschaltouristen wie auch Individualisten
Thema: Woanders
"Woanders" – das ist das Stichwort, wenn der Görlitzer Anzeiger auf Reisen geht und von Erlebnissen und Begegnungen "im Lande anderswo" berichtet. Vorbildliches, Beispielhaftes und Beeindruckendes erhält so auch im Regional Magazin seine Bühne.
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Seine Ferien auf einer Insel zu verbringen hat für viele Urlauber den Vorteil, durch den "Inseleffekt" den Abstand zum Alltag zu Hause noch stärker zu spüren. Nun ist aber Insel nicht gleich Insel, man sollte schon genau hinsehen, wie die Rahmenbedingungen am konkreten Urlaubsort bzw. auf der auserkorenen Urlaubsinsel sind.
Auf Kreta, der größten Insel Griechenlands, lassen sich fünf Regionen abgrenzen, die unterschiedlichste Urlaubserwartungen erfüllen - vom komfortablen Aufenthalt im Hotel bis zum Rucksack-Tourismus. Nicht ohne Grund also wird Kreta auch als "Miniaturkontinent" bezeichnet.
Auf Urlauber eingerichtet: Kretas Norden
Das bekannteste und sicherlich auch beliebteste Reiseziel auf Kreta ist die Nordküste. Hier gibt es eine sehr gute touristische Infrastruktur, deren Kern Hotels und Ferienanlagen bilden. Wer endlose Sandstrände und Abwechslung mag, ist entlang der Nordküste richtig. Für Stippvisiten bieten sich neben großen Städten auch Dörfer und Trips ins Landesinnere an.
Zu den beliebten Zielen im Norden der Insel zählt die Kleinstadt Rethymnon. Sie ist venezianisch geprägt, 90 Prozent der historischen Bausubstanz sind erhalten. Hier ist richtig, wer Strand und Meer mit einem Ausflug auf historischen Wegen verbinden möchte. Rethymnon gehört - neben etlichen anderen - zu den Reisezielen, die beispielsweise alltours auf Kreta anbietet, sieben Tage Hotel-Urlaub mit Halbpension kosten hier aktuell ab 396 Euro.
Tipp: An der Nordküste ist das Wasser stets etwas wärmer als im Süden, wo die Steilküsten und unterirdische Quellen die Erwärmung verringern.
Strände an der West- und der Ostküste Kretas
Ganz anders die Westküste und die Ostküste der großen Insel: Wer Hotelkomfort liebt, hat an diesen Küstenstreifen nicht so viel Auswahl. Doch es gibt gute Pensionen und die nicht übervölkerten Strände sind ein Mekka für Individualisten.
Mit einer Ausnahme: An der Ostküste lockt der Palmenstrand von Vai mit seinen 5.000 Dattelpalmen tausende Besucher an. Die Stadt Sitia dagegen ist Ausgangspunkt für Urlauber, die einen sanften Tourismus mögen und die Spuren der minoischen Kultur kennenlernen möchten.
Insgesamt ist es unmittelbar an der Ostküste nicht ganz so grün wie an der Westküste, die sich zwischen dem Strand an der Lagune von Balos im Norden und dem von Kedrodaras, der durch Zedern-Wacholder-Bäume (Juniperus cedrus) und flache Felsen gekennzeichnet ist, im Süden erstreckt. Immer wieder sind es malerische kleine Buchten, die hier zwischen den Felsen ans Meer locken.
Kretas Süden in Malata - auf den Spuren der Hippies
Touristisch bei weiten nicht so intensiv erschlossen wie der Norden ist die Südküste, die sich meist als Steilküste präsentiert und über relativ wenige Strände verfügt. Unterkunftsmöglichkeiten sind hier stellenweise rar, einige Orte nur per Boot erreichbar. Für einen Urlaub in teils besonders abgelegenen Gegenden sollte man eine Portion Abenteuerlust im Gepäck haben.
Eine gute Basis für den Urlaub in Kretas Süden ist das Fischerdorf Matala. Wer sich auf die knapp anderthalbstündige Fahrt dorthin per Bus oder Taxi vom Flugplatz des kretischen Hauptorts Iraklio (dem alten Heraklion) aus einlässt, findet eine ganze Reihe kleiner familiengeführter Hotels vor. Berühmt ist Matala für seine Felswand mit Höhlen aus der Jungsteinzeit, in denen einst die Hippies der Love-and-Peace-Generation, darunter Berühmtheiten von Joni Mitchell über Cat Stevens bis hin zu Bob Dylan, hausten.
Wichtig: Im Ort gibt es zwei Geldautomaten und man kann in MiniMärkten einkaufen. Die Restaurants bieten neben Fisch vor allem internationale Küche. Per Bus oder Mietwagen gelangt man in andere kretische Städte und zu historischen Stätten.
Man hat sich auf die Touristen eingestellt in Matala, wie spätestens am gut besuchten Hauptstrand klar wird. Weite, fast menschenleere Strände gibt es aber bereits wenige Kilometer weiter, der "Rote Strand" beispielsweise ist nur mit etwas Kletterei erreichbar, bietet dafür Liegen und Sonnenschirme und die Möglichkeit zur Freikörperkultur. Ein Ausflugstipp an der westlichen Südküste ist die Samaria-Schlucht, nahezu 17 Kilometer lang. Auf 13 Kilometern davon führt der Weg 1.200 Meter bergab, gesäumt von Felswänden mit bis zu 600 Metern Höhe.
Kreta - das Inselinnere
Ruhig geht es zu auf den Hochebenen im Landesinneren, die in zerklüftete Gebirge eingebettet sind. Hier werden beispielsweise Oliven, Trauben, Bananen und Gewürze angebaut, zudem gibt es große Weideflächen.
Von der Nordküste aus wird von Tagesausflüglern per Bus gern die Höhle von Psychro in der Lasithi-Hochebene (ca. 830 Meter über dem Meeresspiegel) besucht. Sie liegt knapp 50 Kilometer südöstlich von Iraklio. In dieser Höhle soll Göttervater Zeus geboren sein; Ende des 19. Jahrhunderts wurden bei Ausgrabungen hier Opfertische gefunden.
Im westlichen Inselteil befindet sich die Hochebene von Nida auf etwa 1.400 Metern Höhe. Das nahegelegene Dorf Anogia hat einen der schönsten Dorfplatze auf ganz Kreta. Hier fühlt man sich wie durch eine Zeitmaschine um Jahrzehnte zurückversetzt.
Neben vielen weiteren Hochebenen zählen die rund 1.000 Meter hoch gelegene Omalos-Ebene mit 25 Quadratkilometern und die Askifou-Hochebene, die auf etwa 750 Höhenmetern liegt, neben der Lasithi- und der Nida-Hochebene zu den vier größten. Zwei Kilometer südlich der Omalos-Hochebene befindet sich übrigens der Zugang in die erwähnte Samaria-Schlucht.
Last not least: Und die Küche?
Die regionaltypische Küche auf Kreta ist einfach. Vieles kennt man vom Griechen in der Heimat. Probieren sollte man unbedingt die Früchte und die Gemüsesorten - auch wenn die manchmal bekannt scheinen, schmecken sie auf der Insel doch unvergleichlich intensiver. Wer neue Erfahrungen mag, kann Gerichte wie kokorédsi probieren, sollte aber vorher wissen, dass es sich um in Darm gewickelte und am Spieß gegrillte Innereien handelt.
Es bleibt also weitestgehend dem Urlauber überlassen, ob er sich ähnlich wie zu Hause ernährt oder sich mehr den regionalen Spezialitäten zuwendet.
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- Quelle: TEB | Foto Hotel/Küste: bigfoot / Francais, Foto Lagune von Balos: elianemey / Eliane Meyer, beide pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
- Erstellt am 26.06.2016 - 11:35Uhr | Zuletzt geändert am 11.08.2022 - 17:52Uhr
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