Computerspiele im Kinderzimmer: Was müssen Eltern wissen?

Görlitz, 15. April 2016. Fantasievolle Welten, Spannung, Rätsel und Spaß: Was wir früher in Büchern, Brett- und anderen Gesellschaftsspielen fanden, bietet seit der Erfindung der Computer- und Videospiele auch die virtuelle Welt. In den 1990er-Jahren hatten Spielekonsolen wie Nintento und Sega, später die Playstation und Nintendo Wii ihren Durchbruch. Heute erfreuen sich internetbasierte Online-Games besonders bei Kindern und Jugendlichen wachsender Beliebtheit. Doch nicht nur in Görlitz besteht Unsicherheit: Wie sollten Eltern mit dem Hobby ihres Nachwuchses umgehen?
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Mehr Zeit mit den Kindern verbringen

Die Computerspieleindustrie verändert sich von Jahr zu Jahr. Kreative und Programmierer entwerfen immer fantasievollere Welten voller Abenteuer, Action und verschiedener Herausforderungen, denen sich am liebsten junge Spieler stellen. Viele Eltern sind verunsichert. Denn sie können nur schwer nachvollziehen, was ihr Kind in der virtuellen Welt erlebt und an ihr so fasziniert.

Computerspiele haben viele positive Eigenschaften

Manche Eltern vermuten, dass von Computerspielen ein hohes Gefährdungspotenzial ausgeht. Doch die Games sind besser als ihr Ruf in der "Erwachsenenwelt", denn sie haben viele positive Wirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Das Spieleangebot wird immer abwechslungsreicher. Es gibt viele unterschiedliche Spielegenres. So können Spiele die Selbstdisziplin steigern, strategisches Denken und die Reaktionsgeschwindigkeit fördern. Online-Spiele wie auf Browsergames.de bieten außerdem die Möglichkeit zur Interaktion mit anderen Spielern. Das kann sich positiv auf die Teamfähigkeit auswirken.

Jan Krienke, einer der Initiatoren der Computerspielschule Hamburg sieht sogar Gemeinsamkeiten zwischen Computerspielen und Büchern. Die Spieler tauchen in fiktive Welten ein, nehmen andere Rollen ein und setzen sich mit verschiedenen Themen aus dem eigenen Leben auseinander.

Die Computerspielschule Hamburg bietet Workshops an, bei denen Spielewelten gemeinsam generations-übergreifend erlebt werden können. Sie richten sich an Jugendliche ab Klasse 5 und Erwachsene, die mehr über Computerspiele erfahren möchten.

"Das Problem sind ja nicht Computerspiele an sich, sondern jugendgefährdende Spiele", sagt Rudolf Kammerl, Professor für Medienpädagogik an der Universität Hamburg. Seit 2003 sind die Altersfreigaben gesetzlich vorgeschrieben. Die Internetseite der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) bietet eine Auflistung der Altersfreigaben aller getesteten Computer- und Videospiele.

Ernsthaftes Interesse an Freizeitaktivitäten zeigen

Verbote nützen wenig. Kinder und Jugendliche, die Computerspiele spielen wollen, werden einen Weg finden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Eltern sich für die Hobbys und Interessen ihrer Kinder ernsthaft interessieren, ohne sie zu bevormunden. Sie können zum Beispiel ihr Lieblingsspiel mit ihnen spielen und dabei beobachten, welche Eigenschaften des Kindes dabei zum Vorschein kommen: Aggressivität und Passivität sind ernsthafte Warnzeichen, die auf eine negative Wirkung der Spiele auf die Psyche des Kindes hinweisen.

Statt Verbote auszusprechen, sollten Eltern mit ihren Kindern Zeit verbringen und ihnen auch interessante Alternativen zum täglichen und dauerhaften Online-Gaming aufzeigen. Das können zum Beispiel die Anmeldung in einem Sportverein, gemeinsame Ausflüge an spannende Orte, der Kauf eines Fahrrads oder von Inline-Skates und die Förderung realer Freundschaften sein.

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  • Quelle: red | Bildrechgte: © Flickr Child Using Laptop, Foto Chris_Parfitt, Lizenz CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten.
  • Erstellt am 15.04.2016 - 08:10Uhr | Zuletzt geändert am 15.04.2016 - 08:39Uhr
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