Eisenüberschuss - wenn im Blut zu viel Eisen zirkuliert

Eisenüberschuss - wenn im Blut zu viel Eisen zirkuliert

Görlitz, 25. Oktober 2023. Der Eisenmangel ist ein weit verbreitetes Phänomen, das insbesondere Frauen betrifft. Viel weniger bekannt ist die Möglichkeit eines Eisenüberschusses, der gelegentlich vorkommen kann. Welche Symptome zu viel Eisen auslöst und woher es kommt, hängt immer vom Patienten ab. Hier ein Überblick bezüglich der wichtigsten Erkennungsmerkmale und Lösungsmöglichkeiten, die es gibt. 

Ein zu hoher Eisenwert im Blut kann ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen.

Foto: allinonemovie auf Pixabay

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Mit der Nahrung ist ein Eisenüberschuss faktisch unmöglich

Stellt der Arzt zu viel Eisen im Blut fest, lässt sich das nicht auf die Ernährung zurückführen. Selbst wenn Betroffene täglich rotes Fleisch zu sich nehmen, kann es nicht zu einem Überschuss kommen. Als Auslöser kommt hingegen eine Supplementierung in Betracht, wenn die betroffene Person zuvor unter einem Eisenmangel gelitten hat. Eine Überdosis führt dann dazu, dass die Ferritinwerte im Blut in die Höhe schießen.


Die Eisenspeicherkrankheit - selten, aber möglich


Eine der häufigsten Eisenspeicherkrankheiten wird als Hämochromatose bezeichnet und ist dafür verantwortlich, dass der Körper zu viel Eisen abspeichert. Dieses wird primär in Leber und Herz abgelagert, sodass die Erkrankung auch als Leberstörung bezeichnet wird.


Falsches Ergebnis - manchmal lügt der Eisenwert im Blut


Wenn der Eisenwert nie erhöht war, der Arzt aber plötzlich diese Diagnose stellt, ist das erstmal ein Schock. In einige Fällen kann eine Fehlmessung dafür verantwortlich sein. Kämpft der Körper akut gegen eine Entzündung, produziert er verstärkt Ferritin, um das Immunsystem zu unterstützen. Bei einer Blutabnahme können die Eisenwerte deutlich erhöht sein, obwohl dem keine Ursache zugrunde liegt. 

Ein Blick aufs Blutbild kann meistens Entwarnung geben, da auch das CRP (c-reaktives Protein) in den meisten Fällen zu hoch ist. Es gilt als einer der wichtigen Entzündungsparameter.

Ist das Eisen während einer Erkältung oder Entzündung erhöht, reicht es aus, mit gesunder Ernährung, Schonung und einer Kontrolle nach einem Monat abzuwarten. Sollten die Entzündungswerte zurückgehen und das Eisen bleibt erhöht, sind weitere Tests nötig.


Wie macht sich ein Eisenüberschuss bemerkbar?


Die Symptome von zu viel Eisen im Blut sind vielfältig. Viele Menschen leiden unter chronischer Müdigkeit, beinahe wie bei einem Eisenmangel. Hinzu kommen Magen- und Darmbeschwerden, Schmerzen in den Gelenken und oft eine Reduktion der sexuellen Libido. Bei einem sehr starken Eisenüberschuss kann es zu einer zunehmenden Hautbräunung kommen, die nicht im Zusammenhang mit Sonne steht. 

Die Symptome ähneln einem Eisenmangel in vielen Bereichen, tatsächlich sind die Folgen aber sehr viel gravierender. Ein dauerhafter Eisenüberschuss kann nicht nur Herzrhythmusstörungen auslösen, sondern auch einen Anstieg der Leberwerte zur Folge haben. Unbehandelt droht die Entstehung einer Leberzirrhose bis hin zum Leberkoma.


Aderlass hilft bei zu viel Eisen im Blut


Der Aderlass galt vor vielen Jahrzehnten noch als wichtige Therapie, wird heute aber kaum mehr durchgeführt. Die Hämochromatose ist eine große Ausnahme, hier gilt das medizinische Blutabnehmen als wichtigste Therapiemethode. Einmal pro Woche werden dem Patienten 500 ml Blut abgenommen, bis der Wert gesunken ist. Ab diesem Zeitpunkt reicht es aus, alle drei Monate Blut abzunehmen, um das Ferritin im gesunden Rahmen zu halten. 

Ist eine Bluttransfusion schuld an den Verschiebungen der Eisenwerte wird mit Medikamenten behandelt. In allen Fällen wird empfohlen, auf sehr eisenhaltige Nahrung zu verzichten. Zwar gilt diese nicht als Auslöser eines krankhaften Überschusses, kann aber zu kurzfristigen Spitzen führen.

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  • Erstellt am 25.10.2023 - 08:32Uhr | Zuletzt geändert am 25.10.2023 - 16:07Uhr
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