Tag der Sachsen in Löbau: Wer zahlt die Chose?
Löbau | Görlitz, 2. März 2017. Volksfeste, so auch riesige wie der jährliche "Tag der Sachsen", sind für veranstaltende Kommunen mit schöner Regelmäßigkeit defizitär. In jüngerer Zeit saugen vor allem die gestiegenen Sicherheitanforderungen die meist eh schon klammen Kassen noch schneller leer. Da ist es für den diesjährigen Sachsentag-Veranstalter Löbau hilfreich, Görlitz an seiner Seite zu wissen – damit aus der "Stadt am Berge" nicht die Stadt auf dem Schuldenberg wird.
Görlitz unterstützt Löbau beim "Tag der Sachsen"
Der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege hatte nach einer intensiven Beratung mit seinem Löbauer Amtskollegen Dietmar Buchholz und dem Sachsentag-Projektbüro der Stadt Unterstützung für den "Tag der Sachsen" zugesagt. Vorausgegangen war die Bitte aus Löbau, Große Kreisstädte und Städte der Region mögen sich doch für die Festdurchführung Anfang September mit engagieren. Das fand beim Görlitzer Stadtoberhaupt offene Ohren: "Ich war von der Präsentation des Projektbüros sehr positiv beeindruckt – das kreative Konzept hat für mich Hand und Fuß." Demnach ist den Löbauern so etwas wie die Quadratur des Kreises gelungen, denn zumindest überbordende "Kreativität" und "Hand-und-Fuß-haben" sind bei großen Projekten häufig gegenseitige Ausschlussfaktoren.
Oberbürgermeister Deinege zeigte sich von seiner charmanten Seite: Für Görlitz sei es eine dankbare Aufgabe, mit Vertretern der Stadt sowie den Tourismus- und Marketingexperten der Europastadt Görlitz/Zgorzelec – das ist die auch unter ihrem Kürzel EGZ bekannte städtische Wirtschaftsförderung – beim "Tag der Sachsen" in Löbau vertreten zu sein. Entsprechend laufen schon die Abstimmungen darüber, wie sich Görlitz vor Ort konkret präsentiert und welche Angebote für die Besucher 2017 geschaffen werden sollen. Dabei sind sich beide Oberbürgermeister einig, dass man sich den Sachsen und Touristen als attraktive Region präsentieren müsse.
Nun wäre Oberbürgermeister Deinege kein gestandener Wirtschaftsmann, wenn er nicht die Kosten im Blick hätte. So brächten bei solchen Großveranstaltungen die massiv gestiegenen Anforderungen an das Sicherheitskonzept, das Personal und die Technik erhebliche finanzielle Mehrbelastungen mit sich. Sein Fazit: "Um ein schönes und sicheres Volksfest dieser Größenordnung durchzuführen, bedarf es mittlerweile deutlich mehr finanziellen Rückhalts. Die Kommune ist in der Pflicht – jedoch ist das nicht alleine zu stemmen."
Solidarisch sagte das Görlitzer Stadtoberhaupt deshalb seinem Löbauer Amtskollegen und dem Projektbüro für den "Tag der Sachsen" die Unterstützung aus dem Amt für Öffentliche Ordnung der Stadt Görlitz fest zu. Zugleich brachte Oberbürgermeister Deinege zum Ausdruck, dass angesichts der erheblich erweiterten Sicherheitsvorschriften sich die Finanzierungsfrage bei Großveranstaltungen wie dem "Tag der Sachsen" neu stelle: Kommunen sollen die Mehrkosten nicht alleine schultern müssen.
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- Quelle: red
- Erstellt am 02.03.2017 - 08:15Uhr | Zuletzt geändert am 02.03.2017 - 09:08Uhr
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