Sonderführungen im Barockhaus Neißstraße 30
Görlitz, 4. April 2014. Das Görlitzer Kulturhistorische Museum beginnt im Barockhaus Neißstraße 30 wieder mit den Montagsführungen mit Einblick in den historischen Bibliothekssaal der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Zum Welttag des Buches steht der 1880 in Königsberg geborene Architekt und Stadtplaner Bruno Taut im Mittelpunkt.
Abbildung aus Bruno Taut: Alpine Architektur: in 5 Teilen und 30 Zeichnungen, Universitätsbibliothek Heidelberg, URN, 2. Teil: Architektur der Berge, Abb. 10 Schnee Gletscher Glas, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.
Zum Welttag des Buches: Bruno Taut
Thema: Ausstellungen in Görlitz und Umgebung
Görlitz verfügt nicht nur über fast 4.000 Baudenkmale, sondern ist eine Stadt der Museen und Ausstellungen. Hier befinden sich beispielsweise das Kulturhistorische Museum, das Schlesische Museum zu Görlitz, das Museum der Fotografie und das Senckenberg Museum für Naturkunde, im polnischen Teil der Europastadt das Lausitz-Museum. Darüber hinaus gibt es häufig Sonderausstellungen an anderen Orten, auch im Umland der Stadt sowie in der Dreiländerregion von Sachsen, Tschechien und Polen.
- Finissage in der Kunsthalle Görlitz [24.09.2022]
- Naturkundemuseum Görlitz für Blinde [09.08.2022]
- Bye, bye, Weltenwanderer [16.06.2022]
Der berühmte Görlitzer Büchersaal gehört zu den schönsten Bibliotheksräumen überhaupt und wurde nach dem Vorbild der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) und Privatbüchereien des mitteldeutschen und schlesischen Adels erbaut. Die "Triumphbögen des Wissens" der Bibliothek, die den Saal kulissenartig gliedern, sind mit rund 20.000 Bänden gefüllt.
Mitgehen!
Die montäglichen Sonderführungen beginnen am 9. April 2018, Startzeit ist jeweils 11 Uhr.
Treffpunkt: Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften, Handwerk 2, 02826 Görlitz.
Die Teilnahme an der Führung kostet fünf Euro.
Tipp!
Gruppen ab 10 Personen können während der Öffnungszeiten des Kulturhistorischen Museums (dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr, freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr) einen kurzen Fotostopp, der pro Person einen anderthalben Euro kostet, im historischen Bibliothekssaal einlegen. Neu ist, dass Teilnehmern des Fotostopps, die noch am selben oder am Folgetag das Museum Barockhaus Neißstraße 30 ausführlich besichtigen möchten, wird das Fotostopp-Ticket bei Vorlage auf das Eintrittsentgelt angerechnet wird. Wem das zu kompliziert ist, dem der bekommt es an der Museumskasse oder am Telefon unter 03581 - 67-1410 erklärt.
Welttag des Buches am 23. April 2018
An diesem Tag widmet Bibliothekarin Karin Stichel die Montagsführung Bruno Tauts Werk "Alpine Architektur: in 5 Teilen und 30 Zeichnungen". Der Kriegsdienstverweigerer Taut, von den Nazis als "Kulturbolschewist" (im heutigen Sprachgebrauch vermutlich "linksgrünversifft") bezeichnet, hatte bereits 1917 Friedensdenkmäler entworfen und ein Antikriegsmanifest verfasst. Der Avantgardist Taut machte sich einen Namen mit seiner Beteiligung an Gartenstadt-Siedlungen und bunten Fassaden.
Nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichte Taut seine Bildzyklen "Alpine Architektur" und "Auflösung der Städte". Sein Gedankenexperiment, die Alpen mit Glas zu überbauen, war kein wirklicher Plan, sondern ein Versuch der "Befreiung des Menschen durch Form, Farbe und Licht" anhand des Leitbildes einer überdimensionierten Kunstlandschaft. Diese Architektur der Alpen stellt Bibliothekarin Stichel in den Mittelpunkt ihrer besonderen Führung um 23. April.
Tauts letztes Werk ist die Gestaltung des Katafalks für den 1938 verstorbenen Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk; er starb noch im gleichen Jahr und wurde als bislang einziger Ausländer und Nicht-Muslim auf dem Edirnekapi Ehrenfriedhof (wörtlich Märtyrerfriedhof, Edirnekapı Şehitliği) des türkischen Staates in Istanbul bestattet.
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- Quelle: red | Bildquelle Zeichnung: Universitätsbibliothek Heidelberg, Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Foto Bibliothek: Görlitzer Sammlungen
- Erstellt am 04.04.2018 - 08:56Uhr | Zuletzt geändert am 29.08.2022 - 15:33Uhr
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