Der junge Karl Marx in Görlitz
Görlitz, 5. Januar 2017. Eine richtige Filmstadt erkennt man daran, dass dort Filme gedreht werden, erfolgreiche Regisseure und Filmproduzenten aus ihr hervorgehen und nicht zuletzt, dass dort auch Filme gezeigt werden. "Der junge Karl Marx" ist so ein Streifen, der in Görlitz gedreht wurde und jetzt als Vorpremiere auf einer Sonntagsmatinee im Filmpalast Görlitz zu sehen ist.
Abbildung oben: Das letzte Puzzlestück, das zu seiner rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlte: Karl Marx (August Diehl) freundet sich 1844 im Pariser Exil mit Friedrich Engels (Stefan Konarske) an.
Vorpremiere auf einer Sonntagsmatinee im Filmpalast Görlitz
Thema: Filmstadt Görlitz
Görlitz, oft liebevoll als "Görliwood" bezeichnet, ist Filmstadt. Neben authentischen Kulissen finden sich hier eine auf Filmproduktionen eingespielte Verwaltung und nicht zuletzt erfahrene Komparsen.
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"Der junge Karl Marx" handelt von der Begegnung zweier Geistesgrößen, die die alte Gesellschaft überwinden und so die Welt verändern wollten. In großen Bildern und mit viel Sensibilität erzählt Regisseur Raoul Peck die Entstehungsgeschichte einer weltbekannten Idee als Porträt einer engen Freundschaft – ein intimer wie präziser Blick in die deutsche Geistesgeschichte, die durch die beiden brillanten und gewitzten Köpfe seit der Renaissance nicht mehr so grundlegend erschüttert wurde.
Die Handlung spielt im Paris des Jahres 1844, am Vorabend der industriellen Revolution. Hier lebt der 26-jährige Karl Marx mit seiner Frau Jenny im Exil. Als Marx dort dem jungen Friedrich Engels vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch der Dandy Engels hat gerade über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine Baumwollspinnerin und Rebellin der englischen Arbeiterbewegung.
Engels weiß, wovon er spricht. So wird er zum letzten Puzzlestück, das Marx zu einer rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlt. Marx und Engels haben denselben Humor und ein gemeinsames Ziel. Sie respektieren und inspirieren sich als Kampfgefährten – und sie können sich hervorragend miteinander betrinken. Zusammen mit Jenny Marx erarbeiten sie Schriften, die die Revolution entzünden sollen.
Die sozialen und politischen Krisen brodeln, doch die Intellektuellen in Deutschland und Frankreich reagieren nur mit ausflüchtender Rhetorik. Marx und Engels wollen nicht mehr nur Theorie, sondern Wirklichkeit, sie wollen den Massen ein neues Weltbild geben. Doch dafür müssen sie die Arbeiterbewegung hinter sich bringen. Doch das ist gar nicht so leicht, denn mit ihrer jugendlichen Anmaßung stoßen Marx und Engels so manchen gestandenen Revolutionär vor den Kopf. Trotz Zensur, Polizeirazzien und internen Machtkämpfen lassen sie nicht nach in ihren Versuchen, eine neue Vision von menschlicher Gemeinschaft zu formulieren.
Weltpremiere!
Der historische Spielfilm "Der junge Karl Marx" des preisgekrönten Regisseurs Raoul Peck wird auf den 67. Internationalen Filmfestspielen Berlin am 12. Februar 2017 um 21 Uhr im Friedrichstadt-Palast seine Weltpremiere als Berlinale Special Gala feiern und am 2. März 2017 im Verleih von Neue Visionen bundesweit im Kino starten.,
Vorführungen im Rahmen der 67. Berlinale:
- Sonnabend, 11. Februar 2017, 18.30 Uhr, Cinemaxx 9 (Pressevorführung)
- Sonntag, 12. Februar 2017, 21 Uhr, Friedrichstadt-Palast (Berlinale Special Gala)
- Montag, 13. Februar 2017, 18.30 Uhr, Odeon
- Montag, 13. Februar 2017, 21.30 Uhr, Haus der Berliner Festspiele
Der junge Karl Marx
Spielfilm, Frankreich/Deutschland/Belgien 2016, 118 Minuten
Der Film zeigt August Diehl, Stefan Konarske und Vicky Krieps in den Hauptrollen. In weiteren Rollen sind Alexander Scheer, Hannah Steele, Olivier Gourmet und Michael Brandner zu sehen.
Produktion: Benny Drechsel und Karsten Stöter (Rohfilm GmbH), Nicolas Blanc und Robert Guédiguian (AGAT Films), Rémi Grellety und Raoul Peck (Velvet Film) sowie Patrick Quinet (Artemis) in Koproduktion mit dem SWR.
Den Weltvertrieb hat Films Distribution übernommen.
In Görlitz angucken!
Sonntag, 26. Februar 2017, 10.30 Uhr,
Palast-Theater Görlitz, Jakobstraße 16, 02826 Görlitz.
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- Quelle: red | Fotos: © Kris Dewitte, Neue Visionen Filmverleih
- Erstellt am 05.02.2017 - 11:44Uhr | Zuletzt geändert am 05.02.2017 - 18:10Uhr
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